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Das Konzertprogramm 2007
Pfingsten 2007
25.–28. Mai
Inhalt – Die burleske Geschichte rund um den Angeber Don Calandrino
Der Bürgermeister von Rocca Secca, Valerio, seine Schwester Irene (ein einfaches und ehrsames Mädchen), Livietta (eine kokette, dümmliche Dorf-Schönheit) sowie der
Lebemann M. Le Blonde treffen einander, um Don Calandrino einen großen Empfang zu bereiten. Dieser kehrt nach Beendigung seiner Studien in die Heimatstadt Rocca Secca zurück.
Sowohl der Bürgermeister als auch die beiden Frauen umschwärmen den angeblich weit Gereisten: Valerio verspricht sich durch Don Calandrinos Einfluss und Reichtum die finanzielle Misere im
Dorf zu lindern. Livietta und Irene machen sich Hoffnungen, einen reichen, gebildeten Mann zu erobern.
Da aber auch Valerio und M. Le Blonde ein Auge auf die ungebildete, aber schöne Livietta geworfen haben, entspinnt sich ein turbulenter Reigen an amourösen Verwicklungen. Don Calandrino
wird zwar als Angeber und Hochstapler überführt – aber einem lieto fine steht dennoch nichts im Wege.
Opera buffa Die Gattung der Opera buffa ist heute vor allem durch Werke Mozarts ein Begriff; ihr Repertoire wurde allerdings von Domenico Cimarosa und Giovanni Paisiello bestimmt. Sie schufen
richtungweisende Musikkomödien, die als Meilensteine der Gattungsgeschichte bezeichnet werden und nicht nur in und für Neapel geschrieben wurden, sondern bis in die musikalischen Zentren
Wien und St. Petersburg ausstrahlten.
Domenico Cimarosa Domenico Cimarosa (1749–1801) stammte aus dem Königreich beider Sizilien. In Neapel erhielt er seine Ausbildung, wo Niccolò Piccinni und Antonio Sacchini zu seinen
Lehrern zählten. Sein Debüt als Opernkomponist gab er 1772 mit der Opera buffa Le stravaganze del conte am Teatro de’ Fiorentini in Neapel. Großen Erfolg feierte Cimarosa mit
L’italiana in Londra, ebenfalls einer Opera buffa, die 1778 im Teatro Valle in Rom uraufgeführt wurde und ihn über Neapel hinaus bekannt und berühmt machte.
Im selben Jahr und auch im Teatro Valle uraufgeführt wurde Il ritorno di Don Calandrino. Auf Einladung der Zarin Katharina II. ging Cimarosa 1787 nach Sankt Petersburg. Während seines
vierjährigen Aufenthaltes am Hof der Zarin schuf er zahlreiche Kompositionen. 1791 verließ er Russland in Richtung Wien und folgte Antonio Salieri als Hofkomponist in die Dienste Kaiser
Leopolds II. In Wien entstand sein Meisterwerk Il matrimonio segreto (Die heimliche Ehe). 1793 kehrte Cimarosa nach Neapel zurück. Neben zahlreichen Opern komponierte Cimarosa dramatische
Kantaten, Kirchenmusik, Klaviersonaten, Oratorien, Sinfonien und Solokonzerte. In der Bibliothek des Conservatorio San Pietro a Maiella entdeckte Maestro Riccardo Muti eine der verschollenen Opern
von Domenico Cimarosa wieder.
Sommer 2007
27. Juli–31. August
Ein merkwürdiger Titel steht über unseren Festspielen 2007.
Heißt es doch noch am Ende von „Così fan tutte“ - nach diesem schrecklichen Experiment am offenen Herzen -, die beiden Paare ließen sich, fortunato wie sie
seien, nun von der Vernunft führen: „Da ragione guidar si fa“, heißt die Lösung.
Also keine Gefühlsverwirrungen mehr, keine Eifersuchtsdramen, keine schmerzenden Seelen. Viele nicht nur der Mozart'schen Opern enden mit solcherlei Aufrufen zur Vernunft.
Nicht nur die Liebenden, diese Sehnsuchtsstammler, sondern auch Könige, Herrscher sind von diesem hellen Augenblick der Einsicht in vernünftiges, ja moralisches Handeln
überwältigt: „Che al primo impero la ragione in me ritorni ...“, heißt es in „Mitridate“.
So kam uns letztes Jahr Amadé daher. Die Vernunft sei also die alles heilende Kraft, die uns nun vorwärts geleitet, die einen begleitet über die schwarzen, nächtlichen Untiefen
unserer Seele? „Der Mensch ist ein Abgrund, wenn man hineinschaut“, stammelt der gehetzte Woyzeck schon bald, ungefähr 45 Jahre nach Mozarts Tod.
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