Begraben: Speyer, Dom
Sohn des fränkischen Grafen Heinrich von Speyer
und der Adelheid von Metz, Tochter von Graf Richard; Ur-Ur-Enkel
des Königs OTTO I.
Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 1338
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KONRAD II., Kaiser, deutscher König aus dem Hause
der SALIER
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* um 990, + 4. Juni 1039
Utrecht
Begraben: Speyer, Dom
Eltern:
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Heinrich, ältester Sohn Herzog
Ottos von Kärnten und Adelheids, Tochter des Grafen Richard von Metz
oo zw. 31. Mai 1015 und Jan. 1017 Gisela (+ 1043)
Tochter Herzog Hermanns II. von Schwabwen und Gerbergas, der Tochter König Konrads I. von Burgund
Kinder:
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Kaiser HEINRICH III. (+ 1056)
Beatrix, seit 1025 im Kloster Quedlinburg
Mathilde (+ 1034), verlobt mit König
Heinrich I. von Frankreich
Stiefsohn:
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Ernst II. von Schwaben (+ gefallen 1030).
Als mit dem Tode HEINRICHS II.
das
liudolfingische Kaiserhaus erloschen
war, wurde am 4. September 1024 auf Betreiben Erzbischof Aribos von Mainz
KONRAD DER ÄLTERE zu Kamba im
Rheingau zum König gewählt, nachdem sich sein Vetter,
Konrad der Jüngere, zum Verzicht bereit gefunden hatte. Am
8. September erfolgte die Krönung durch Erzbischof Aribo in Mainz,
während
KONRADS
Gemahlin
Gisela
- wohl infolge eherechtlicher Bedenken Aribos - erst am 21.
September von Erzbischof Pilgrim in Köln die Krone empfing. Mit KONRAD
II. kam das im Worms- und Speyergau begüterte Geschlecht
der SALIER an die Herrschaft, das seinen
Ursprung auf Herzog Konrad den Roten und dessen Gemahlin Liutgard,
eine Tochter
OTTOS DES GROSSEN, zurückführte.
KONRAD
II., der nach dem frühen Tode seines Vaters Bischof Burchard
von Worms zur Erziehung übergeben worden war, hatte selbst nur geringen
Anteil an den ausgedehnten Gütern und Lehen der Familie. Anfängliche
Widerstände gegen seine Wahl, der die Sachsen ferngeblieben waren,
konnten auf dem anschließenden Königsumritt beseitigt werden.
Mit der Wahl und der Krönung seines 1026 designierten Sohnes HEINRICH
III. Ostern 1028 war der Bestand der neuen Dynastie gesichert.
In konsequenter Weiterführung der Herrschaft HEINRICHS
II. gelang es KONRAD II.,
die Machtstellung des Reiches weiter auszubauen. Trotz mehrerer Aufstände
seines Stiefsohnes Herzog Ernsts II. von Schwaben war seine Herrschaft
niemals ernstlich gefährdet. Zur Wiederaufrichtung der deutschen Herrschaft
brach KONRAD II. im Februar 1026 nach
Italien auf, wo er von Erzbischof Aribert von Mailand die lombardische
Königskrone empfing. Den aufständischen Pavesen soll KONRAD
II. nach dem Zeugnis seines Biographen Wipo damals vorgehalten
haben, dass das Reich auch nach dem Tode des Königs fortbestehe, Ostern
(26. März) 1027 fand in Rom in Anwesenheit der Könige
Knut von Dänemark-England und Rudolf
III. von Burgund die Kaiserkrönung durch Papst Johannes
XIX. statt. Der römische Charakter des Kaisertums wurde in der möglicherweise
von Wipo stammenden Bullenumschrift "Roma caput mundi regit orbis frena
rotundi" zum Ausdruck gebracht. Eine weite Teile Oberitaliens erfassender
Aufstand der kleinen Vasallen (valvassores) gegen ihre zumeist geistlichen
Lehnsherren gab den Anlaß für KONRADS
zweiten Italienzug (Ende 1036). Im Unterschied zu der bisher von den deutschen
Königen befolgten Praxis ergriff KONRAD II.
gegen
die mächtigen Bischöfe Partei, indem er den 'Valvassoren' in
seinem Lehensgesetz vom 28. Mai 1037 (Constitutio de feudis) den
uneingeschränkten Besitz und die Erblichkeit der Lehen bestätigte.
Während KONRAD II. die Nord- und
Ostgrenze des Reiches teilweise nur durch Gebietsabtretungen zu sichern
vermochte, erfuhr das Reich durch den Erwerb des Königreiches Burgund
(Krönung am 2. Februar 1033 in Peterlingen zum König von
Burgund) einen bedeutenden territorialen Zuwachs.
Wie sein Vorgänger stützte auch KONRAD
II. seine Herrschaft auf die Reichskirche. Gleich diesem vermied
er
es, in die römischen Verhältnisse einzugreifen. Wohl als erster
hat er in größerem Umfang Ministeriale zur Reichsverwaltung
herangezogen. Die finanzielle Inanspruchnahme der Reichskirche und -klöster
trug ihm vom Standpunkt späterer Reformer den Vorwurf der Simonie
ein. Dennoch war KONRAD II. keineswegs
ein unkirchlich gesinnter Laie. Obgleich selbst ohne gelehrte Bildung,
führte er doch den Vorsitz auf Synoden und förderte die Bemühungen
Poppos von Stablo zur Erneuerung der Klosterzucht. Auf der väterlichen
Stammburg gründete er das Kloster Limburg an der Hardt und begann
den Bau des Speyerer Domes als Grablege das salischen
Hauses.
Quellen:
----------
Wipo, Gesta Chuonradi II. imperatoris, ed. H. Bresslau
(Mgh SRG [in us. schol.] 61, 1915) - MGH DD K. II., ed. Ders., 1909 - RI
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Literatur:
-----------
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[Lit.] - Intitulatio III. (MIÖG Ergbd. 29), 1988, 172-176.
K 19
Lü: 4.6. Conradus imp. + 1039 Kaiser KONRAD II.
In der Regierungszeit KONRADS
II. gelang ein Ausgleich zwischen den Interessen des Königtums
und der BILLUNGER, wie die Einträge zahlreicher Vertrauter KONRADS
ins Lüneburger Necrolog nachweisen; siehe dazu oben Seite 122f.
Allg. vgl. Bresslau, Jbb. Konrads II.; Biographisches
Wörterbuch 2, Spalte 1530ff.; FW K 47.
Zum Todesdatum: BA Nr. 296c.
KAISER KONRAD II. (KONRAD DER ÄLTERE)
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* um 990 in ?
+ 4.6.1039 in Utrecht
Grabstätte: Dom zu Speyer
Eltern: Heinrich, + wohl vor 1000, und Adelheid von Metz, + zwischen 19039 und 1046, Tochter des Grafen Richard von Metz
oo 1016 in ?
GISELA VON SCHWABEN
* wohl um 989 in
?, + 15.2.1043 in Goslar
Grabstätte: Dom zu Speyer
4.9.1024: in Kamba (nehe Oppenheim) zum deutschen König
gewählt
8.9.1024: in Mainz von Erzbischof Aribo gekrönt
26.3.1027: in Rom von Papst Johannes XIX. zum Kaiser
gekrönt
2.2.1033: in Peterlingen (Payerne) zum König von
Burgund gewählt und gekrönt
Hauptquelle ist das Geschichtswerk des Hofkaplans Wipo:
Gesta Chuonradi, lateinisch-deutsch in: Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe
Band 11 (1961) Seite 505 ff.
KONRAD II.
-----------------
* (990), + Utrecht 4. VI 1039
Begraben: Speyer Dom
Chamba/Rheingau 4. IX 1024 König
Mainz 8. IX 1024 gekrönt
Mailand III 1026 KÖNIG VON ITALIEN
Rom 26. III 1027 KAISER mit Gemahlin
Payerne 2. II 1033 KÖNIG VON BURGUND
gründet 1024-1032 Kloster Limburg
oo 31. V 1015/I 1017
GISELA VON SCHWABEN
* 11. XI (990),
+ Goslar 15. II 1043
Begraben: Speyer Dom
Tochter von Herzog Hermann II.
Witwe I von Bruno Graf von Braunschweig
II von Ernst I. Herzog von Schwaben (BABENBERGER)
Trillmich Werner: Seite 134
**************
"Kaiser Konrad II. und seine Zeit"
KONRAD, der Sohn des
früh verstorbenen
SALIERS Heinrich,
dürfte um 990 geboren sein, wie sich aus den Lebensdaten seiner Eltern
errechnen läßt. Die noch jugendliche Mutter heiratete nach dem
Tode des Gatten ohne Rücksicht auf ihr Kind zum zweitenmale, und zwar
unter ihrem Stande, so dass bleibende Entfremdung eintrat. KONRAD
hat Adelheid
später niemals zu sich gerufen, um an seinen Erfolgen
teilzunehmen. Die Vormundschaft für das elternlose Kind wird als Sippenhaupt
zunächst der Großvater ausgeübt haben. Mit der Verwaltung
der rheinfränkischen Allodien und Lehen betraute aber Otto, der sich
als Herzog von Kärnten und Vater des Papstes vornehmlich mit Italienpolitik
beschäftigen mußte, den jüngeren Sohn Konrad. Den unmündigen
Nachkommen des älteren Bruders durch eine verfrühte Erbschaftsregelung
zu bevorzugen, bestand keinerlei Veranlassung. Dass ihm der Enkel die angebliche
Zurücksetzung nachgetragen habe, ist eine unbegründete, unbeweisbare
Annahme.
Wie es beim hohen Adel üblich war, wurde das Kind
für einige Zeit geistlicher Erziehung anvertraut. KONRAD
bewahrte seinem Erzieher, Bischof Burkhard von Worms, zeitlebens ein freundliches
Andenken. Der junge Salier wurde unter seiner Obhut natürlich vornehmlich
weltlich erzogen. Dazu gehörten Sport, Jagd und Waffenübungen.
Daneben lernte er ritterliche Tugenden im Umgang mit Gleichgestellten und
Untergebenen kennen, Verwaltungsaufgaben und Rechtspflege. Der Bischof
wird es schwerlich versäumt haben, seinen begabten Schüler mit
den Grundprinzipien von Herrschaft und Gerechtigkeit vertraut zu machen,
deren sorgfältige Beachtung die Zeitgenossen später dem Könige
nachrühmten. Auch sein Verständnis für Vasallen, Ministerialen
und bäuerliche Hintersassen, die er sich durch Entgegenkommen zu verpflichten
wußte, wird die Wormser Unterweisung gefördert haben. Nicht
auf Erbanlagen allein beruhte seine Fähigkeit, Problemen auf den Grund
zu gehen, rasch und treffsicher zu urteilen. Das Märchen von KONRADS
Unbildung ist ebenso tendenziös wie die Behauptung, Gregors V. Neffe
habe der Kirche ablehnend gegenübergestanden. Theologische Wissenschaften
und literarische Bildung blieben ihm freilich fern.
Die Schwertleite des älteren
KONRADS wird um 1005 stattgefunden haben. Seitdem verwaltete
er selbständig einen Teil der Familiengüter, namentlich im Speyergau
und am Haardtrande um die gräfliche Burg zu Speyer. Die dem Sippenhaupt
gebührende Hauptmasse der salischen
Besitzungen aber ging 1011 samt dem Titel eines Dux Wormatiensis auf den
jüngeren Konrad über. Die oft geäußerte Vermutung,
der frühverwaiste Ältere sei von den Verwandten vernachlässigt
oder gar übervorteilt worden, mag auf dieser offensichtlichen Ungleichheit
der Vermögensanteile beruhen. Gewiß ist, dass ihn die elternlose
Jugend verschlossen, stolz, herrisch, vor allem aber eigenwillig, selbständig
und streitlustig machte. Unempfindlich gegen ritterliche Strapazen und
Gefahren, war er gewillt, sich allen Widerständen zum Trotz eine Stellung
zu erkämpfen, wie sie ihm angemessen erschien.
Vermutlich schloß er sich nach dem Tode des Oheims
enger an die Brüder seiner Mutter an, die im Elsaß und Lothringen
reich begüterten Grafen Adalbert und Gerhard, den Gemahl Evas von
Luxemburg, einer Schwester der Königin Kunigunde.
Ob sich der SALIER KONRAD
an den Auseinandersetzungen in Lothringen (HEINRICH
II. gegen seine luxemburgischen
Verwandten) beteiligte, in die seine Verwandten als Parteigänger der
einen oder anderen Seite verwickelt waren, bleibt unklar. Eigene Ziele
verfolgte der junge Mann damals gewiß nicht, doch wird er die Gelegenheit
benutzt haben, sich, wie alle wehrhaften Altersgenossen seines Standes
im Kampfe auszuzeichnen.
Vermutlich 1016 vermählte sich der nun etwa 26-jährige
SALIER KONRAD mit der etwa gleichaltrigen,
zum zweitenmale verwitweten Gisela,
eine Schwester seiner Tante Mathilde und der Beatrix von
Eppenstein. Er muß von dieser Verbindung eine erhebliche Mehrung
seines Ansehens, lohnenden Gütererwerb in Franken und Schwaben, neue
Beziehungen zu einflußreichen Hochadelsgeschlechtern, vielleicht
sogar Anteil an der Regentschaft in Schwaben erhofft haben. Wesentlicher
noch war es, dass die Gatten in ihrem Streben und Planen einander in hohem
Maße ähnelten: Tatenfroh, willensstark und gewandt im Umgange
mit Menschen, verlangten beide danach, in Gesellschaft und Politik eine
führende Rolle zu spielen.
Giselas dritte
Ehe galt bei den Zeitgenossen als anfechtbar, doch trotz scharfsinniger
Untersuchungen kennen wir den ihr anhaftenden Makel nicht. Bestimmt erfolgte
die Heirat ohne Einholung der erforderlichen kaiserlichen Zustimmung, denn
HEINRICH
II. entzog Gisela die Vormundschaft
über ihren Sohn Ernst II.
In den Kämpfen in Lothringen stellte sich KONRAD
seinem Oheim Graf Gerhard ebenfalls zur Verfügung. Enttäuschung
über den Fehlschlag seiner ehrgeizigen politischen Erwartungen nach
der Heirat mit Gisela mag ihn dazu
bewogen haben sein Glück woanders zu suchen. In der Schlacht am 27.
August 1017, in der Graf Gerhard dem Herzog Gottfried von Nieder-Lothringen
unterlag, konnte KONRAD schwerverwundet
entrinnen.
Im Jahre 1019 veranlaßten ihn Erbstreitigkeiten
um konradinische Allodien, erneut zu den Waffen zu greifen. Dabei ging
es nicht nur um die Interessen seiner Frau, sondern auch um die seiner
Tante und Schwägerin Mathilde, deren Sohn Konrad "der Jüngere"
damals wohl gerade mündig geworden war. Gegner der beiden Schwestern
war ihr Schwager Adalbero von Eppenstein, der die SALIER
aus Kärnten verdrängt hatte. Ohne dass es zu einer Versöhnung
kam, mußte der Herzog nach einem blutigen Treffen bei Ulm auf die
schwäbischen Ansprüche der Beatrix verzichten. Deren Benachteiligung
dürfte so offensichtlich gewesen sein, dass sich KONRAD
später zu einer Entschädigung bereitfand. Da gleichzeitig in
Sachsen schwere Unruhen ausbrachen, an denen Stiefgeschwister der drei
KONRADINERINNEN
aus dem Hause WERL führend beteiligt waren, mußte der Kaiser
den Landfriedensbruch der salischen
Vettern unnachsichtig ahnden. Beide wurden, wie üblich, mit Verbannung
bestraft, allerdings nach wenigen Monaten begnadigt.
Wie die SALIER in
den letzten Jahren zu HEINRICH II.
standen, ist unbekannt. Die kaiserlichen Maßnahmen gegen ihre Verwandten
lassen vermuten, dass man sich gegenseitig weiter argwöhnisch belauerte,
doch waren Unzuverlässigkeit und Fehdelust der beiden Vettern gewiß
nicht größer als die anderer Standesgenossen, die schnell für
angebliches Rechte zu kriegerischer Selbsthilfe griffen und selbst vor
rohen Gewalttaten nicht zurückschreckten.
KONRADS Ende:
****************
Von März an, während der Fastenzeit, über
Ostern und Himmelfahrt, hielt sich die kaiserliche Familie am Niederrhein
in der Pfalz Nymwegen auf. Diese ungewöhnlich lange Zeit ruhigen Verweilens
ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sich KONRAD
nicht wohl fühlte. Lange schon machten ihm schmerzhafte Anfälle,
die von den Ärzten als eine Art Padogra angesehen wurden, schwer zu
schaffen. Die Anwesenheit italienischer Herren läßt aber darauf
schließen, dass währenddessen für den Sommer Pläne
vorbereitet wurden, Erzbischof Aribert von Mailand endgültig auszuschalten,
um den im Vorjahre investierten Domherrn Ambrosius als Nachfolger endlich
in sein Amt einsetzen zu können. Pfingsten feierte der Hof in Utrecht.
Zum Pfingstgottesdienst schritt KONRAD
unter großen Schmerzen zwischen Giselaund
HEINRICH,
umgeben von vielen hohen Prälaten, zum letztenmale in feierlicher
Prozession unter der Krone. Auch Bischof Heinrich von Lausanne hatte sich
eingefunden, um burgundische Fragen zu besprechen. Schon am 4. Juni,
dem Montag danach, befiel den Kaiser erneut sein Leiden, kurz bevor er
sich zur Tafel begeben wollte. Der Anfall war diesmal so schwer, dass man
unverzüglich alle Bischöfe zusammenrief, um den Kranken die Beichte
abzunehmen, ihm Absolution und letzte Ölung zu erteilen, obwohl er
bis zuletzt bei vollem Bewußtsein war, blieb ihm kaum noch Zeit,
von den Seinen Abschied zu nehmen. Er verstarb um die Mittagszeit im Alter
von fast 50 Jahren. Bei Hofe verursachte das unerhört plötzliche
Ende des rastlos tätigen, strengen Mannes Verwirrung und Bestürzung,
bei manchen wohl auch Erleichterung. Beachtung fand der Tod des kraftvollen,
von seinen Gegnern gefürchteten Herrschers, wie Annalen und Chroniken,
in weiten Teilen Europas.
Seine Leiche wurde für die lange Fahrt zur neuerbauten
Gruft in Speyer von den Leibärzten kunstvoll einbalsamiert. Die Eingeweide
setzte man im Dome zu Utrecht bei, und die Familie stiftete zum Seelgedenken
wertvolle Gaben. Dann begab sich der Trauerzug rheinaufwärts auf die
Reise. In allen Orten, die er berührte, läuteten die Glocken.
Nachts wurde der Sarg jeweils an geweihter Stelle aufgebahrt. In größeren
Orten geleitete ihn die Geistlichkeit durch sämtliche Kloster- und
Stiftskirchen. Der junge König selbst erwies seinem toten Vater ehrfürchtig
letzte Dienste, indem er ihn über die Schwelle zum Altare tragen half.
Überall wurden Seelenmessen gefeiert, Totengebete verrichtet, Almosen
an Klerus und Volk ausgeteilt. So gelangte man unter großer Teilnahme
der Bevölkerung über Köln, Andernach, Mainz und Worms nach
Speyer. Im Trauerkondukt befanden sich außer Gisela
und HEINRICH die Bischöfe von
Verden, Minden, Bamberg und Lausanne. Die Erzbischöfe von Köln
und Mainz, die Bischöfe von Worms und Speyer schlossen sich an. Gäste
aus anderen Landschaften des Reiches dürften sich ebenfalls eingestellt
haben. Am 3. Juli erfolgte die Beisetzung in der bereits fertiggestellten
großartigen, weiträumigen Krypta des erst begonnenen Speyrer
Domes. In kaiserlichen Gewändern, unter dem Haupt eine Bleiplatte,
die seine Regierungsdauer und den Todestag angibt, wurde der erste
SALIER in einem schlichten Steinsarkophag beigesetzt, die mit
dem Kreuz geschmückte, kupferne Totenkrone bezeichnet ihn als Pacis
arator et urbis benefactor, als Friedensbringer und Wohltäter Roms.
Dank der göttlichen Gnade verlief seine Herrschaft trotz unausbleiblicher
Rückschläge glanzvoll und erfolgreich. Die Trauer war allerdings
keineswegs so allgemein, wie uns Wipo versichert. Die Hildesheimer Annalen
berichten, hartherzig und unverständig sei das Menschengeschlecht,
denn als das Haupt und die Kraft des Erdkreises dahinsank, hätten
viele kaum eine Träne vergossen. Der sächsische Adel sah sich
von lastendem Druck befreit. Manch anderem wird es ähnlich ergangen
sein.
1016
oo 3. Gisela von Schwaben, Tochter des Herzogs
Hermann II.
13.11.989-15.2.1043
Goslar
Kinder:
HEINRICH III.
28.10.1017-5.10.1056
Beatrix
ca 1030-30.1.1034/25.10.1036
Mathilde
1027- 1.1034
1033
oo Heinrich I. König von Frankreich
1007/08-4.8.1060
Literatur:
-----------
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