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Österreich ist Europameister!

Das Wunder von Wien passiert am 6. Juni: Österreichs Kicker gewinnen die EURO 2008.

Österreich jubelt, denn: Wir sind Europameister! Österreich jubelt, denn: Wir sind Europameister! DruckenSendenLeserbrief
Österreich gewinnt die EURO 2008. Das behauptet "Sendung ohne Namen"-Macher David Schalko in der Pseudo-Dokumentation "Das Wunder von Wien - Wie Österreich Europameister wurde", die ORF 1 am 6. Juni, am Vorabend des Turnierstarts, ausstrahlt. "An sich ist das Science-Fiction", gibt Schalko zu - und zeichnet in einem fiktiven EURO-Rückblick Österreichs Siegeszug samt Semifinalsieg gegen Deutschland und anschließendem Finaltriumph gegen Holland nach.

Moderiert von ORF-Sportchef Hans Huber zeigt Schalko "mit Augenzwinkern" alle wichtigen Bilder, unglaubliche Emotionen, die entscheidenden Tore und Wortspenden von Andreas Herzog oder Franz Beckenbauer zum unfassbaren Erfolg. "Es war halt wirklich eine Man-trinkt-drei-Bier-Idee", sagt Schalko im Gespräch mit der APA, "aber man unterschätzt total, was für ein Aufwand das ist und wie schwierig das wird und findet sich plötzlich in einem fünfmonatigen Arbeitswahnsinn wieder." Am Montag, wurde die Rohschnittfassung fertig, auf Youtube ist bereits ein Trailer zu sehen.

Die großen Elf

Hauptfigur in Schalkos Fake-Doku, dessen Buch von Fred Schreiber stammt, ist der fiktive Spieler Peter Hruska, mit dem regelmäßig gedreht werden konnte und dessen Szenen zusammen mit Archivmaterial aus vergebenen Chancen tatsächlich geschossene Tore machen. "Damit nicht nur über Sachen geredet wird, die man nicht sieht." Die Nationalmannschaft war nicht für Dreharbeiten zu gewinnen "und es wäre auch schlecht für's Team, wenn man einen Spieler herausheben würde", so Schalko.

Und auch sonst war es nicht einfach, Sportler, Experten oder Politiker für das Projekt zu begeistern. Vom deutschen Nationaltrainer Jogi Löw, den deutschen Tormännern Jens Lehmann und Oliver Kahn bis zum ehemaligen Teamchef des österreichischen Nationalteams Hans Krankl, Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und dem Wiener Bürgermeister Michael Häupl reicht die Liste der Spielverderber, die nicht mitwirken wollten. "Auch bei den Beckenbauers der Welt, oder dem Hickersberger hat es Beharrlichkeit über Monate gebraucht", sagt Schalko. Neben Beckenbauer wirken als überraschte Experten Herbert Prohaska, Günther Netzer und Giovanni Trappatoni mit, Umweltminister Josef Pröll wurde selbst überrascht - und kurzerhand auf einer Societyveranstaltung zu einem Ad-hoc-Statement gebeten.

Ich weiss, es wird einmal ein Wunder geschehen

Warum sich Schalko überhaupt dem Fußball widmet? "Fußball ist irrsinnig archaisch und variiert immer wieder große, tragische Geschichten in Form eines Spiels. Es hat das richtige Tempo, den richtigen Anteil an Taktik und Strategie." Schalko will mit seinem Film eine gewisse Dynamik erzeugen - wird der Film doch einen Tag vor EURO-Start zu sehen sein. "Ich glaube schon, dass das ein kleines, mediales Mosaiksteinchen ist. Die schauen sich im Trainingslager meinen Film an - und dann gewinnen sie!"

Schalko, selber seit rund 20 Jahren Fan von Champions League Sieger Manchester United, traut den Österreichern auch in Realität mehr zu als so mancher andere. "Man darf nicht unterschätzen, dass es ein Heimspiel ist und dass es in der Geschichte der Europameisterschaft keinen Veranstalter gibt, der bereits in der Vorrunde ausgeschieden ist." Schalko wird sich das Spiel Österreich gegen Deutschland im Ernst Happel Stadion anschauen. "Und ich träum' ja davon, dass die Fans im Stadion dann 'Hruska' skandieren. Dann hat der Film schon gewonnen."

Artikel vom 28.05.2008 14:41 | APA | MH

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