Die Bilanz ist gut
50 Jahre Stadtentwicklung, dazu zählen natürlich auch: die Einrichtung einer Fußgängerzone, die Gründung der Musikschule, die Eröffnung des Kulturzentrums am Münster, der Bau des Sea-Life-Centres als touristische Attraktion, die neuen Räume für das Bodensee-Naturmuseum, die neue Hafenmeile, die Planungen für den Bau einer neuen Synagoge für die jüdische Gemeinde, das Bürgerbüro in der Laube, die Fahrradbrücke über den Seerhein, der Beschluss zum Bau eines Kongress- und Konzerthauses, vielleicht auch die Imperia im Hafen, gewiss aber die Entdeckung eines bedeutenden römischen Castells bei Grabungen auf dem Münsterplatz. Und natürlich auch die Internationale Ausrichtung der Stadt: wir registrieren 12 % ausländische Mitbürger aus über 130 Nationen, globale Verflechtungen der Unternehmen, vielfältige Formen der Zusammenarbeit mit Einrichtungen aus Österreich und der Schweiz, ein Forum für Integration und viele Impulse, welche die ausländischen Mitbürger der Stadt geben - als Arbeitnehmer, Unternehmer oder politisch engagiertes Mitglied der kommunalen Gemeinschaft.
Man kann es klar aussprechen: die Bilanz ist gut, wenn man auf die letzten 50 Jahre zurückblickt, auch wenn viele über die heutigen Verhältnisse klagen mögen. Die kritischen Themen heute lauten: der Verkehr, die Grundstückspreise, die hohen Mieten, die Gemeindefinanzen, die Zukunftsprojekte. „Sicherheit, Ruhe und Klarheit sind im Grunde seit Jahrzehnten geschwunden, und die Zukunft ist weh und düster umsponnnen“, stellte Diesbach vor 50 Jahren fest. Wer die Hektik, die enorme Beschleunigung und Verdichtung der Zeit und die heutigen globalen Probleme sieht, mag darüber lächeln. Vielleicht wird man das in fünfzig Jahren aber auch über uns.