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Soziales und Bildung


Dynamische Entwicklung der Kernstadt zwischen 1960 und 1995 -  Brückenschlag zwischen Hochschule und Lebenswelt

Alle diese Sanierungsvorhaben wurden aber erst seit den 80er Jahren in Angriff genommen. In den 50er Jahren standen zunächst noch andere Projekte im Vordergrund. „Konstanz hat im zweiten Weltkrieg keinen unmittelbaren Kriegsschaden genommen; aber natürliches Wachstum und Zuwanderung haben auch hier eine überaus starke Wohnungsnot geschaffen“, so Bürgermeister Alfred Diesbach im Konstanzer Almanach von 1955. Tatsächlich stand zunächst die Versorgung mit Wohnraum im Mittelpunkt der städtebaulichen Bemühungen. Seit Anfang der 50er Jahre flüchteten vermehrt Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone, was die Stadt vor erhebliche Probleme stellte. Der Spar- und Bauverein führte Bauprogramme im Paradies durch, die WOBAK engagierte sich besonders stark in Petershausen und Wollmatingen. Viele Flächen, die heute dicht bebaut sind, lagen damals noch brach oder wurden als Wiesen und Felder genutzt. Petershausen zum Beispiel:  Geradezu ländlich mutete in den fünfziger Jahren noch die Kreuzung zwischen Allmannsdorfer Straße, Wollmatinger Straße und Friedrichstraße an. Es gab damals lediglich das beliebte Retaurant Schützen und den Neubau des Autohauses Bodan, etwas weiter weg konnte man noch ein paar Häuser „In der Gebhardsösch“ sehen – und sonst nur Wiesen und Gärten, so weit das Auge reicht. Durch das rasche Bevölkerungswachstum nach dem Krieg entstand hier während der 60er Jahre in kürzester Zeit eine nahezu geschlossene Bebauung. Nach statistischen Angaben wuchs Konstanz in der Zeit zwischen 1950 und 1960 um 10.335 Einwohner auf 53.289 Einwohner. Diese wohnten hauptsächlich in der Altstadt und in Petershausen. Das Industriegebiet endete damals auf der Höhe der Chrerisykaserne und umfasste daneben nur noch das „Stromeyersdorf“.
Von 1960 bis 1995 stieg die Einwohnerzahl sprunghaft um weitere 24.862 Personen auf 78.151 an. Das war nicht nur durch Eingemeindungen bedingt, sondern auch das Ergebnis der dynamischen Entwicklung der Kernstadt. Im Gegensatz zur Altstadt und zu Petershausen, wo der Entwicklung durch natürliche Gegebenheiten Grenzen gesetzt waren, verdichtete sich die Bebauung in den Außenbezirken, vor allem im Bereich Fürstenberg und Wollmatingen, das in den fünfziger Jahren noch einen ausgesprochen ländlichen Charakter aufwies, aber auch im Paradies. Es entstanden die großen Wohnanlagen in der Breslauer- und Danziger Straße, im Schwaketental, in der Riedstraße, die eng gegliederten Hochhäuser „Am Briel“, die Hochhäuser der WOBAK auf dem ehemaligen Gelände der alten städtischen Gasfabrik im Paradies. In dieser Zeit entstand auch das „Haidelmoos“ als neues Gebiet von kleinen Eigenheimen, die insbesondere von Ostflüchtlingen erstellt wurden. Auch Allmannsdorf präsentierte sich lange Zeit noch mit ländlichem Charakter. Entlang der Mainaustraße blieben noch bis in die 50er Jahre hinein Bauernhäuser erhalten, erst später wurden diese dann durch eine verdichtete Bebauung ersetzt.

Markante Veränderungen waren allerdings nicht nur in der Wohnbebauung zu verzeichnen. Eine weitere wichtige Weichenstellung bildete die Neuordnung des Gesundheitswesens mit dem Bau des neuen Klinikums in der Mainaustraße, mit dem die Stadt Anschluss fand an moderne Standards der medizinischen Versorgung,  die lange Jahre Geltung besaßen. 1971 wurde der Neubau fertiggestellt und jetzt erst durch die umfangreiche Modernisierung des gesamten Komplexes einer Neuausrichtung unterzogen. Auch auf politischem Gebiet  gab es Änderungen mit erheblichen Konsequenzen. Die Gebietsreform in den 70er Jahren schlug Konstanz die Gemeinden Dettingen-Wallhausen, Litzelstetten und Dingesldorf zu. Die Stadt vergößerte damit zwar auch ihre Bevölkerungszahl um 7.200 Personen (10,5 %), die merklichste Veränderung bestand jedoch im Bereich der Fläche, die mit 44 % (24 Quadratkilometer) fast um das Doppelte zunahm.
Die folgenreichste Neuerung in den gesamten zurückliegenden Jahrzehnten bestand jedoch in der Gründung der Universität. Sie ist nicht nur einer der größten Arbeitgeber der Region geworden, es wurden auch um sie herum und aus ihr heraus neue Arbeitsplätze geschaffen. Und der Anteil der jungen Leute in der Stadt schnellte plötzlich hoch und bedingte manche spürbaren Veränderungen im Kultur- und Freizeitbereich – zusammen mit dem parallel dazu verlaufenden Ausbau der Fachhochschule, muss man an dieser Stelle natürlich korrekterweise sagen. Mit Universität und Fachhochschule verfügt Konstanz über zwei hochrangige Bildungseinrichtungen von gutem Ruf weit über die Grenzen der Region hinaus. Sie fungieren als Innvoationsschmieden und Wissensvermittler für die Region. Das bewegt sich nicht nur im theoretischen Bereich. In vielen Projekten gelingt der Brückenschlag zwischen Hochschule und Lebenswelt. Viele Unternehmen in Konstanz und der Region konnten sich in der Vergangenheit nur so gut enwickeln, weil sie mit den Hochschulen kompetente Partner in der Forschung und Entwicklung, in der Ausbildung und der Nachwuchsförderung gefunden haben. Auch die Konstanzer Bürgerinnen und Bürger profitieren vom Angebot der Bildungsstätten: Sie können die umfangreichen wissenschaftlichen Bibliotheken kostenfrei nutzen.



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