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Die Entwicklung der Wirtschaft


Dank eines gelungenen Strukturwandels hin zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Oberzentrum

Es ist ein wichtiges Verdienst der Konstanzer Kommunalpolitik, früh erkannt zu haben, daß das Programm der "Modernisierung" einer Stadt sich nicht in Sanierungsarbeiten erschöpfen darf. Zum Programm einer erfolgreichen Modernisierung gehört auch, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß die Stadt Anschluß findet an die Entwicklungen, die sich auf wirtschaftlichem und technischem Gebiet vollziehen. Hier hat eine gezielte Wirtschaftsförderung positive Signale gesetzt. Diese Wirtschaftsförderung hat ebenso zu bedeutenden baulichen Erweiterungen bei den großen Unternehmen mit Forschung und High Tech (Byk Gulden, AEG-Electrocom, CGK) beigetragen wie zur Neuansiedlung vieler kleiner technologisch orientierter Betriebe. Und sie hat auch einen wirtschaftlichen Strukturwandel begleitet, der die Gewichte in den zurückliegenden fünf Jahrzehnten völlig verschoben hat: bestimmte damals noch die Textilindustrie mit Herosé und Stromeyer den Schwerpunkt des industriellen Sektors, so sind diese Unternehmen heute völlig von der Bildfläche verschwunden und haben ihren Rang an Unternehmen abgegeben, die damals noch in den Kinderschuhen steckten: Siemens mit der Entwicklung von Postsortieranlagen (vormals Telefunken) und Altana Pharma (vormals Byk-Gulden) mit der Entwicklung pharmazeutischer Produkte.

Es lohnt sich, gerade die wirtschaftliche Entwicklung näher anzuschauen. Ab Beginn der 1950er Jahren wurde mit der kontinuierlichen Ausweisung neuer Industrie- und Gewerbeflächen im Westen der Stadt und deren Aufsiedelung begonnen. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um die Gebiete Oberlohn-Süd, Unterlohn, Oberlohn-Nord und Grubwiesen-Göldenen. Damit wurde nicht nur die Grundlage geschaffen für eine erfolgreiche Industrieansiedlungspolitik, sondern es konnten nach und nach auch "Konfliktsituationen" wie z. B. im Paradies, Weiherhof, Hafen-Areal, Petershauser Bahnhof etc. behoben werden.

Auch die städtebauliche Erneuerung der Gebiete "Stromeyersdorf" und "Billenweiher" sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Ein kurzer Rückblick: Max Stromeyer gelang es im 19. Jahrhundert als erstem Unternehmer, wasserdichte Gewebe zu fabrizieren, die als Militärzelte und als Decken für die Eisenbahn und für den Privatgebrauch verarbeitet wurden. Da die Herstellung von maschinell geprägten Stoffen ein Novum war, wurde das Unternehmen nun auch international bekannt. Ab 1878 nahm Stromeyer die Produktion von Zirkus- und Schauststellerzelten auf und festigte damit seine führende Marktstellung. Schon kurz nach der Jahrhundertwende errichtete das Unternehmen auf ihrem Fabrikgelände, dem Stromeyersdorf, auf über 150.000 qm eine moderne Industrieanlage, die allen Anforderungen eines Großbetriebs entsprach. Durch die ständige Expansion des Unternehmens und den damit bedingten Anforderungen an Fabrikationsräume und Lagerhallen erfuhr die Fabrikanlage eine kontinuierliche Erweiterung ihrer baulichen Anlagen bis in die 50er Jahre.
Obwohl sich die Firma in den 50er Jahren durch internationale Aufträge und Patente, wie die Textilbauten für die Olympischen Spiele 1972 in München, wirtschaftlich zu erholen schien, konnte nicht verhindert werden, daß der Großbetrieb 1973 Konkurs anmelden mußte. Doch erst im Dezember 1984, 11 Jahre nach Beginn des Konkursverfahrens, schlossen sich nach zähen Kämpfen und einem schrittweisen Abbau der Belegschaft die Türen für die letzten 250 Arbeiterinnen und Arbeiter. Heute erinnert auf dem Gebiet Stromeyersdorf  noch die Bleiche und der Wasserturm an die früheren Zeiten. Sie sind eingebettet in eine Überplanung des Gebietes, die dort in den vergangenen Jahren ein neues, hochwertiges Gewerbegiet entstehen ließ. 

Alle diese genannten Veränderungen im Wirtschaftssektor prägen natürlich nicht nur das Stadtbild. Sie bedeuten auch eine qualitative Stärkung von Konstanz als Wirtschaftsstandort: So ist eine Zunahme von Arbeitsplätzen (von rd. 25.000 (1961) auf derzeit rd. 34.000) zu verzeichnen und eine Zunahme des Anteils im tertiären Sektor (von rd. 55 % (1961) auf derzeit rd. 75 %).

Innerhalb des Dienstleistungssektors erhält in Konstanz der Bereich der Neuen Technologien eine immer größere Bedeutung. Rund 500 Unternehmen können mittlerweile diesem Sektor zugeordnet werden – das ist eine beachtliche Zahl. Stark vertreten sind vor allem die Chemische und Pharmazeutische Industrie, Bio- und Umwelttechnologien, Elektrotechnik, die Maschinen-, Anlagebau-, Automatisierungs- und Fördertechnik sowie die Informations- und Kommunikationstechnologie. Hervorzuheben ist auch ein entsprechendes Umfeld an „unternehmensnahen Dienstleistungen“ mit Angeboten in den Bereichen Softwareentwicklung, Unternehmensberatungen, Grafik und Kommunikationsdesign.

Eine wichtige Rolle in diesem Strukturwandel spielte die gezielte Förderung von Existenzgründungen. Schon seit 1985 stellt die Stadt Konstanz innovativen Existenzgründern und jungen Unternehmen günstige Räumlichkeiten im Technologiezentrum Konstanz (TZK) zur Verfügung und unterstützt mit firmenübergreifenden Veranstaltungen die Vernetzung und die Schaffung von Synergien zwischen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Verwaltung. Das TZK war eines der ersten Technologie- und Gründerzentren der Bundesrepublik.
Dem gelungenen Strukturwandel hin zu einer Vielzahl von neuen Unternehmen im Bereich der Neuen Technologien, der Biotechnologie sowie unternehmensnahen Dienstleistungen ist es schließlich zu verdanken, dass Konstanz im Landesentwicklungslan 2002 das Prädikat eines vollwertigen, d.h. kulturellen und wirtschaftlichen Oberzentrums eingebracht hat.



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