Entwicklungen bewusst gestalten
Ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung der Stadt Konstanz stellt der Kauf und die Bebauung des Herosé Areals dar. Nachdem die Textilfirma Herosé vor einigen Jahren ihre Fertigung in Konstanz aufgegeben hatte, wurde das Gelände von der Stadt erworben. Nun soll auf dem ehemaligen Industrieareal ein Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung geleistet werden. Ziel ist es, durch die Neugestaltung der Brachfläche ein attraktives Wohngebiet am Seerhein mit hochwertigen Gewerbeflächen zu realisieren. Die Chancen, dort ein High-Tech-Kompetenzzentrum zu errichten, stehen sehr gut.
Ein weiterer wesentlicher Fortschritt für die Stadt Konstanz ist die Festlegung als vollwertiges wirtschaftliches und kulturelles Oberzentrum im Landesentwicklungsplan 2002. Diese Festlegung dokumentiert die gewachsene Bedeutung der Stadt für die Region und ist das Ergebnis der überaus positiven Entwicklung, die Konstanz in den vergangenen Jahren erfahren hat.
Gegenwärtig zählt die Ausarbeitung eines Stadtentwicklungsprogramms zu den wichtigsten Projekten für die Stadtverwaltung und den Gemeinderat. Unter dem Stichwort
„Zukunft Konstanz 2020" geht es darum, Leitlinien zu erarbeiten, in welche Richtung sich die Stadt in den nächsten 15 bis 20 Jahren entwickeln soll. Das betrifft die gesamten Bereiche städtischen Lebens: Umwelt und Wirtschaft, Kultur und Soziales, Wohnen und Arbeiten, Verkehr und Versorgung, Bildung und Freizeit und vieles mehr. Die bisherigen Diskussionen haben gezeigt, dass für den Handlungsspielraum der Stadt Konstanz bereits vorab bestimmte Eckpunkte in der Entwicklung definiert werden können. So soll beispielsweise die Bevölkerungsentwicklung der nächsten 16 Jahre das moderate Wachstum von 82.000 bis 85.000 Einwohnern nicht übersteigen. Für diese Entwicklung sind ausreichend Flächenreserven vorhanden. Die wirtschaftliche Entwicklung soll im Wesentlichen mittelständisch und von Vielfalt geprägt sein. Ziel ist die Schaffung eines weiteren Kompetenzzentrums und eines interkommunalen Gewerbegebietes mit Kreuzlingen. Im Bereich Tourismus sollen die bei weitem noch nicht ausgeschöpften Potenziale vor allem durch Angebote eines umweltverträglichen und qualitätvollen Tourismus genutzt werden. Hierzu zählen auch der Bau eines Konzert- und Kongresszentrums, die Schaffung weiterer Hotels und die Weiterentwicklung der Bäderlandschaft. Insgesamt ist bei der Entwicklung der Stadt darauf zu achten, dass ihre zentralörtliche Bedeutung auch weiterhin ohne Einschränkung dem eines Oberzentrums entspricht.
Das Projekt der integrierten Stadtentwicklung ist eine große Chance für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger: Der Prozess deckt alle wichtigen kommunalen Bereiche ab und eröffnet damit die Möglichkeit, Chancen für alle Menschen in einem großen Zusammenhang zu diskutieren und für entsprechende Impulse zu wirken. Entwicklungen sollen sich nicht zufällig ergeben, sondern bewusst gestaltet werden.