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30.05.2008    11:18 Uhr Drucken  |  Versenden  |  Kontakt
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Lisa Ortgies, dpa
Ortgies wollte "Emma" neu positionieren. Foto: dpa vergrößern

"Emma"-Chefredakteurin tritt zurück

Nicht geeignet

Von kurzer Dauer: Lisa Ortgies, Chefredakteurin der Emma, verlässt die Zeitschrift nach nur sechs Monaten. Sie eigne sich nicht "für die umfassende Verantwortung einer Chefredakteurin", sagt Alice Schwarzer.

Das war ein kurzes Gastspiel: Lisa Ortgies, seit Januar dieses Jahres Chefredakteurin der feministischen Zeitschrift Emma, gibt ihren Posten nach einem halben Jahr wieder ab. Ortgies werde sich zum 30. Juni zurückziehen, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Beobachter vermuteten, die Chefredakteurin habe ihre Vorstellungen bei Emma nicht umsetzen können.

In einer am heutigen Freitag veröffentlichten Presserklärung schreibt Gründungschefredakteurin Alice Schwarzer im Namen der Redaktion: "Zu unserem Bedauern eignet sich die Kollegin – die wir als Autorin weiterhin sehr schätzen und gerne als redaktionelle Mitarbeiterin mit Standort Hamburg gewonnen hätten – nicht für die umfassende Verantwortung einer Chefredakteurin. Dies hätten wir selbstverständlich lieber intern und kollegial geregelt, reagieren jedoch hiermit auf den für uns unerwarteten und überraschenden gestrigen Schritt von Frau Ortgies in die Öffentlichkeit." Im Interesse von Lisa Ortgies werde es dazu keine weitere Stellungnahme geben.

Bis eine Nachfolgerin gefunden sei, werde Gründerin und Herausgeberin Alice Schwarzer, 65, wieder den Posten übernehmen, sagte ein Sprecherin. Ortgies hatte am Donnerstagabend mitteilen lassen, die Position zum 30. Juni aufzugeben.

Die Journalistin Ortgies war vom Fernsehmagazin frau tv (Westdeutscher Rundfunk) zu Emma gestoßen, um die Zeitschrift neu zu positionieren. Alice Schwarzer blieb aber Verlegerin und Herausgeberin von Emma, die sie Anfang 1977 ins Leben gerufen hatte. Die Karriere der bekanntesten deutschen Frauenrechtlerin ist mit Emma untrennbar verbunden. Das Magazin hatte sie auch einst ihr "Kind" genannt.

Als Schwarzer zum Jahreswechsel die Chefredaktion an Ortgies übergab, sagte sie, sie freue sich, die alltägliche Verantwortung in andere Hände legen zu können. Die Frauenrechtlerin Schwarzer, "Journalistin des Jahres 2005", kämpft seit vier Jahrzehnten für ihre Geschlechtsgenossinnen und hat dabei mit der kampfbereiten Emma viele Tabus gebrochen. Zu den Themen gehörten Abtreibung, Kampagnen gegen Pornografie, Prostitution, Diätwahn oder die Unterdrückung muslimischer Frauen. Die Zeitschrift Emma hat eine Auflage von rund 40 000 Exemplaren.


(sueddeutsche.de/dpa/ehr)

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Kommentare


30.05.2008 18:47:59

bruno123: Frau Ortgies

vertritt den "neuen Feminismus", behauptet sie jedenfalls. Manche nennen sie auch "Trash-Feministin" seitdem sie iin der Harald-Schmidt-Show einmal Frauen die sich ein Kind wünschten empfahl ohne Wissen des Partners die Pille abzusetzen und "Männer zu ihrem Glück zu zwingen".

Die Zeiten von EMMA sind -ebenso wie die Zeiten der Damen Schwarzer und Ortgies- offensichtlich vorbei. Gottseidank!


1 Besucher hat diesen Kommentar bewertet



30.05.2008 16:23:31

endoplasmatisches retikulum: Eigentlich ulkig...

Schwarzer, die wie nichts anderes dafür steht, die bösen Männer, die angeblich so sehr an der Macht kleben, anzuprangern, ist selbst nicht in der Lage, loszulassen. Ich bezweifle mal, dass sie in der Lage ist, daraus etwas zu lernen...


1 Besucher hat diesen Kommentar bewertet



30.05.2008 16:15:36

Die_Grinsekatze: Und wer weiß,

was da hinter den Fronten los war?

Vermutlich haben die beiden Hauptfaktoren in diesem Clinch, Schwarzer und Ortgies, es nicht auf die Reihe gekriegt, einen tragfähigen Kompromiss zu finden - zwischen Schwarzers langer Arbeit und ihren Ideen, die sie über Jahre entwickelt und in das Blatt gesteckt hat. Und andererseits Ortgies, die vermutlich mit dem Ziel antrat, den Laden "umzukrempeln".

Und andererseits: Besser ein Ende mit Schrecken...

Finde es so besser, wie wenn erst nach 2, 3 Jahren und einigen halbherzigen Änderungen so langsam durchgesickert wäre, dass es intern kriselt. Zudem denke ich, die Arbeit als Chefredakteurin ist nur bedingt ämbivalent zu der Tätigkeit, die Ortgies bisher ausgeführt hat - wer weiß, wie leicht oder schwer es ihr fiel, mit der größeren Verantwortung umzugehen.

Wüsste aber trotzdem gerne, wessen Entscheidung das war...


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30.05.2008 15:03:36

WTF: Macht versaut den Charakter

und zwar unabhängig vom Geschlecht!


5 Besucher haben diesen Kommentar bewertet



30.05.2008 13:48:19

pjotr56: Wahrscheinlich ist ....

Lisa Ortgies zu sehr Frau, hat sie nicht sogar Mann und Kind? Schwarzer ist wahrscheinlich viel zu verhärtet und verbittert, um einer Frau wie Lisa Ortgies, die intelligent und so ganz Frau ist, nebenbei auch noch gut aussieht, eine Chance zu geben.


12 Besucher haben diesen Kommentar bewertet


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