Dieses Mal wurden sämtliche Rekorde gebrochen: 174 Meldungen (von denen lediglich sechs zurückgezogen wurden), 643 Begegnungen und mehr als 15 Millionen Zuschauer. Es gab auch einige Einzelrekorde: So schlug der Iran die Malediven mit dem bis dahin höchsten Ergebnis der Weltpokalgeschichte, nämlich mit 17:0.Mit sieben der 17 Treffer stellte dabei Karim Bagheri ebenfalls eine neue Bestmarke auf.

Iran sorgte auch als Überraschungsmannschaft für Schlagzeilen: In einem AFC/OFC-Play-Off in Australien lag man bereits mit 0:2 zurück, bevor man vor 85.000 völlig konsternierten Zuschauern im Melbourne Cricket Ground noch zwei Treffer zum Ausgleich erzielte. Bereits qualifiziert waren die Republik Korea, allmählich ein regelmäßiger Gast beim Finalturnier, und zum zweiten Mal in Folge Saudi-Arabien.

In Europa wurden zum ersten Mal Play-offs zwischen den Gruppenzweiten festgelegt. Norwegen, Italien, Spanien, Deutschland und Rumänien setzten sich ungeschlagen durch, aber selbst fünf Siege und drei Unentschieden reichten Italien nicht, um die Engländer vom ersten Gruppenplatz zu verdrängen. Ein Tor von Tony Cascarino für die Republik Irland im letzten Spiel gegen Rumänien sorgte für den 1:1-Endstand und machte Rumäniens bis dahin einhundertprozentige Punktausbeute zunichte. In den Play-offs deklassierte Jugoslawien die Ungarn mit 12:1 Toren. Nicht ganz unerwartet setzte sich Kroatien gegen die Ukraine durch. Somit betrat eines der neuen europäischen Länder die große Bühne des Weltfussballs.

In Südamerika wurden nicht weniger als 72 Partien bestritten. Dort wurde die Qualifikation erstmals in einer Gruppe abgehalten. Die Mannschaften, die sich dabei durchsetzten, waren Argentinien, Kolumbien (zum dritten Mal in Folge), Bolivien (zum ersten Mal seit 1950) sowie Paraguay.

Die längste Qualifikationsrunde mussten, wie gewohnt, die Länder der CONCACAF-Zone hinter sich bringen. Dabei stießen die Favoriten Mexiko und USA auf wenig Gegenwehr. Der dritte Platz ging an die Newcomer aus Jamaika, die sogenannten "Reggae Boys", die damit die großen Fortschritte, die sie in den letzten Jahren gemacht hatten, bestätigen. Kurioserweise entließ Mexiko, das die Qualifikationsspiele ohne Niederlage überstanden und sich einen Platz in Frankreich gesichert hatte, vorzeitig seinen Trainer Bora Milutinovic nach einer Reihe enttäuschender Ergebnisse.

In Afrika setzten sich die etablierten Teams durch: Nigeria, Kamerun, Tunesien und Marokko hatten sich bereits für frühere Finalturniere qualifiziert. Der einzige Neuling war Südafrika, wenngleich der Erfolg dieses Landes aufgrund des immensen Spielerpotenzials und des Sieges im Afrikanischen Nationen-Cup 1996 keine große Überraschung darstellte. Am 16. August 1997 wäre jedoch dem Kongo in Johannesburg fast eine Sensation gelungen. Ein einziges Tor entschied schließlich darüber, dass Südafrika und nicht der Kongo nach Frankreich reisen würden.