Er braucht sich nicht mehr deklarieren
Daniel Mandl | 27.04.2008, 22:00
Harte Worte fand Rapid-Coach Pacult für Publikumsliebling Stefan Maierhofer, Sportdirektor Alfred Hörtnagl sprach von der Fortsetzung der Stürmersuche. Die Zeichen stehen auf Maierhofer-Abschied...
Und die Fans sind auf Pacults Seite. Die ehrlichen und heißen Worte des Rapid-Trainers, der in einem Fernsehinterview daran erinnerte, dass Maierhofer im Jänner nur ein Angebot hatte und die vielen Offerte nach Gewinn des Meistertitels dem SK Rapid zu verdanken hat, wurden von den Fans auf www.austriansoccerboard.at gut geheissen. Das weitere Fanecho besagt, dass man Reisende nicht aufhalten soll und in diesem speziellen Fall vermutlich auch gar nicht aufhalten kann. Maierhofer ist ein zielstrebiger Mensch, der weiß, was er in seiner Karriere noch alles erreichen und erleben möchte. Es hat jedoch den Anschein, dass er manchmal mit dem Kopf durch die Wand will und seine Entscheidung sollte der Angreifer gut überdenken, denn sie könnte die wichtigste Entscheidung seiner bisherigen und vielleicht auch zukünftigen Karriere sein.
Der Meister ist in Hütteldorf zuhaus'
Daniel Mandl | 22.04.2008, 01:00
Rapid Wien ist zum 32.Mal österreichischer Fußballmeister, während Wacker Innsbruck in Liga 2 muss, die Austria und der LASK nicht mehr nur um UEFA-Cup-Plätze, sondern auch um den Trainer streiten...
...und der "Maestro" sein Versprechen brach, dass Salzburg den Meistertitel erneut holen werde. In diversen Medien ist vom Sieg der Tradition über den Kommerz die Rede. Tradition und Kommerz sind vielleicht gute Masken für den Endstand der Bundesligatabelle, in Wahrheit haben sich jedoch einfach die besseren Kicker durchgesetzt. Wenn Spieler wie Maierhofer, Hoffer und Korkmaz bei der Heim-EM nicht dabei sind, ist "Hicke" sämtliche Zurechnungsfähigkeit abzusprechen. Wir sind damit wieder beim alten Thema, das auch Prohaska 1998 zum Sargnagel wurde: Bei einem Großereignis müssen die spielen, die in der Sekunde am Besten drauf sind. Alles, was diese dynamische und beherzte Rapid-Elf derzeit aufbieten kann, ist teamreif.
Euphorie/Lethargie
Daniel Mandl | 14.04.2008, 20:00
Mit einem schlichten "schade" quittierte Salzburg-Kapitän Niko Kovac das Schwinden der Red Bull - Titelchancen. Die Mine verzog er dabei nicht, sein Blick wirkte leer, genau wie seine Leistung und seine Teamkameraden.
Dass der SK Rapid seine Heimpartie gegen Austria Kärnten vor gewaltiger Kulisse durch ein spätes Tor von Erwin Hoffer noch mit 2:1 gewann, war symptomatisch für die aktuelle Situation in Hütteldorf. Jürgen Patocka, einer der stillen Helden der grün-weißen Erfolgssaison, brachte es in einem Interview auf den Punkt - Rapid hat einen Lauf und wenn man einen solchen hat, funktioniert eben alles, auch wenn man nicht immer weiß wieso. Kärnten spielte stark, bewegte sich so wie sich eine Mannschaft speziell ohne Ball bewegen muss, verlor die Partie lediglich aufgrund dessen, dass es in Hütteldorf schwer ist, bis zum Schlusspfiff ein derartiges Tempo mitzugehen. In Wien 14 steigt kommenden Sonntag die bisher größte Fußballparty des Jahres, denn der begehrte Teller könnte bereits am Wochenende in Steffen Hofmanns Händen glänzen. Aber Vorsicht, denn auch Altach muss man erst besiegen...
Zwei oder zweiunddreissig?
Daniel Mandl | 08.04.2008, 04:00
Der Kampf um den heimischen Meistertitel ist nun - drei Runden vor Saisonschluss - endgültig nur noch ein Zweikampf. Eine von einigen Tabellenverschiebungen, die diese verrückte Saison noch für uns parat hatte.
Rapid und Salzburg spielen um den Titel, theoretisch könnten auch der LASK und die Austria noch Meister werden, dies ist jedoch nur eine Zahlenspielerei. Um den UEFA-Cup-Platz spielen speziell der LASK, die Austria und Sturm. Der Abstiegskampf hat sich aufgrund des Innsbrucker Heimsieges gegen Ried nun theoretisch auf vier Teams ausgeweitet, denn auch die SV Ried, die sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten aus Innsbruck hat, könnte rechnerisch noch absteigen. Das einzige Team, das nun absolut keine Aussichten mehr hat, die Saison "sinnvoll" zu beenden, ist Mattersburg. Aufgrund direkter Duelle der Gejagten, sind die Europacup-Plätze nicht mehr erreichbar, die Jäger hingegen können Mattersburg auch nicht mehr abfangen.
Tore gibt´s, die gibt´s gar nicht - Teil 5
Daniel Mandl | 02.04.2008, 19:00
Elfmetertore. Eine Frage der Abgebrühtheit, einerseits stellt sich stets die Frage ob der Schütze die Nerven behält, andererseits die Frage wie nervös der Keeper den Schützen machen kann. Doch manchmal mischt sich noch ein Dritter ein...
Man stelle sich folgende Situation vor: Ein wichtiger Elfmeter für Team A im heimischen Cup, der Torhüter von Team B muss den Treffer unbedingt verhindern, um sein Team doch noch in die Verlängerung zu retten. Der Schütze läuft an, schießt jedoch schwach und unplatziert, wodurch der Torhüter den Ball abwehren kann. Der Ball springt zurück ins Feld und nun kommt es zum Best Case für die verteidigende Mannschaft, denn einer der Verteidiger kommt an den Ball und kann sich quasi aussuchen, wie er die Situation bereinigen will.
So passiert in Ungarn, beim Cuprückspiel zwischen DVSC und Fehérvár:
Schützenhilfe der Erzfeinde?
Daniel Mandl | 31.03.2008, 03:00
Rapid bleibt auch nach Runde 32 Tabellenführer und eine erfolgreiche "Mission 32" wird immer wahrscheinlicher. Doch Salzburg konnte sich aufraffen und somit erwartet uns ein enges Meisterschafts-Finish.
Der LASK verabschiedete sich mit einer 1:2-Niederlage bei Austria Kärnten aus dem Titelrennen, muss sich nun eher an der Wiener Austria und Sturm Graz orientieren. Die lange Zeit souveränen Linzer konzentrieren sich ab sofort auf das Halten des Europacup-Platzes. Rapid machte St.Hanappi in den letzten Wochen wieder zu einer Festung und haben mit Kärnten und Altach vermeintlich schwächere Heimgegner als Salzburg. Auswärts warten noch der LASK und die SV Ried, gegen die es in der letzten Runde geht.
Der Gegner aus der C-Kategorie
Daniel Mandl | 27.03.2008, 20:00
Ehrlich gesagt fehlen mir nach der bitteren 3:4-Heimniederlage gegen die Niederlande angesichts des bizarren Spielverlaufs ein wenig die Worte. Die holländische Presse sparte allerdings nicht mit Verbalattacken auf beide Teams.
Österreich wurde als Gegner der "C-Kategorie" bezeichnet, wobei die für diesen Terminus verantwortliche Zeitung wenigstens nicht spezifizierte wieviele Kategorien es gibt. Holland schwach, Österreich noch schwächer. Das tut schon irgendwie weh, wenn man in einer halben Stunde drei Tore gegen eine europäische Klassemannschaft erzielt. Wenn wir uns allerdings ehrlich sind, hätte uns ein 3:2-Sieg auch nicht wirklich weitergebracht, denn wie so oft in der EM-Vorbereitung ging es gestern nicht um das Ergebnis, sondern um das Spiel und das war tatsächlich sehr schlampig. Die von Hickersberger angesprochene Krafteinteilung, Stellungsspiel, das unerklärliche Mauern in der zweiten Halbzeit und vieles mehr muss vor der EM deutlich besser werden.
Red Bull verliert Flügel!
Daniel Mandl | 24.03.2008, 19:00
Es hatte schon etwas sehr Unrealistisches, was gestern in Wals-Siezenheim vor sich ging. Rapid haut Meister Salzburg mir nichts dir nichts sieben Trümmer rein und holt sich im Vorbeigehen die Tabellenführung.
Das TV-Input, das nach etwa 18 Minuten "SBG 0:4 RAP" anzeigte, sorgte in ganz Fußball-Österreich für Augenrippeln. Die Spitzenpartie der heimischen Bundesliga wirkte wie ein Videospiel, bei dem der Spieler bereits etwas zu stark für seinen Schwierigkeitsgrad war. "Jimmy" Hoffer erlebte eine Sternstunde, Stefan Maierhofer war selbstbewusster als es für einen normalen Menschen gesund ist und Steffen Hofmann machte das, was er am Besten kann: Tore vorbereiten. Auf der anderen Seite sahen wir zum Beispiel einen Jorge Vargas, der besorgter um Frisur und Bartschnitt war, als um seine Gegenspieler. Schützenkönig und "Rapid-Spezialist" Alexander Zickler, der zur Pause ausgewechselt wurde, verbuchte - korrigiert mich, wenn ich mich verzählt habe - sechs Ballkontakte. Die Partie wirkte wie der schönste Traum eines Rapid-Fans und der größte Alptraum eines Salzburg-Fans - aber was da gestern passierte, passierte tatsächlich...
Zellhofer vs. Mancini
Stefan Karger | 18.03.2008, 15:00
Fußball ist zum Glück immer noch ein Spiel voller Emotionen und so kommt es auch hin und wieder vor, dass Trainer unmittelbar nach enttäuschenden und schmerzhaften Niederlagen das Handtuch werfen. Ganz gleich ob man nun ein Meisterschaftsspiel gegen Kärn
Am nächsten Tag ist der schlimmste Ärger verflogen und manch ein Trainer bedauert seine emotionale Entscheidung. Während Inter Mailands Trainer Roberto Mancini, zur Freude seines Klubpräsidenten Massimo Moratti, den Rücktritt vom Rücktritt bekannt gab, biss Austrias General Manager Thomas Parits auf Granit. Denn auch wenn Georg Zellhofer seinen Rücktritt eventuell bereut, verkündete er bei der Pressekonferenz vor dem Derby im ‚Goleador’: „Ich habe die Entscheidung so getroffen, jetzt muss ich sie durchziehen.“
Da waren's nur noch 3 1/2
Daniel Mandl | 11.03.2008, 00:00
Sturm Graz ist nach den eklatanten Schiedsrichter-Fehlpfiffen des vergangenen Wochenendes nur wenige Wochen nach der Winterpause trotz des "Wintertitels" raus aus dem Titelrennen...
...und wenn man Joachim Standfest Glauben schenken darf, ist es nun auch die Wiener Austria. Nach der ebenso wegen eines eklatanten Schiedsrichterpfiffs besiegelten 1:2-Niederlage beim LASK klagten die Veilchen über den Schlusspfiff der violetten Titelambitionen. Ganz so schlimm ist es zwar wohl noch nicht, zumal man noch auf die titelambitionierten Salzburger und Rapid (allerdings jeweils auswärts) trifft, doch zwei falsche Linienrichterentscheidungen sorgten dafür, dass die Wiener Austria statt bei 48 Punkten bei 45 steht und diese drei Punkte können in der knappen Meisterschaft 07/08 durchaus entscheidend sein.
Das muntere Verklagen geht weiter
Daniel Mandl | 03.03.2008, 21:00
Rapid, Altach, Austria, Wacker Innsbruck, Mattersburg... Schiedsrichter-Fehlentscheidungen, Formalfehler und der Wunsch nach einer zweiten Chance verfälschen kurz vor der Heim-EM den heimischen Fußball ungemein.
Der Puls geht hoch, denn das Leder zappelt im Netz. Ein schneller Blick zu Linien- und Schiedsrichter - zählt der Treffer oder nicht? Und dann kann der grenzenlose Jubel losgehen. Kaum woanders kann man sich so gehen lassen, wie beim Fußball. Wenn ein Sieg, wie der des SCR Altach gegen den SK Rapid, allerdings erst Wochen später, wenn überhaupt, bejubelt werden darf, da unsere Schiedsrichter wie so oft zu unfähig und arrogant sind und ein Klub sein gutes, aber äußerst zweifelhaftes Recht nach einem Protest nutzt, verliert der Fußball ein großes Stück seines Zaubers, wird wesentlich berechenbarer. Nicht mehr nur der Ball ist rund, sondern auch der Tisch, an dem so manches Spiel anhand von langwierigen Gesprächen entschieden werden könnte, wenn der vorweggenommene Trend, den das Spiel zwischen Altach und Rapid ins Leben rief, sich im heimischen Fußball etabliert.
Fußballtotgeburt Austria Kärnten
Daniel Mandl | 27.02.2008, 14:00
Mit dem 0:2 gegen Winterkönig Sturm ist Kärntens Fehlstart ins Frühjahr besiegelt: Drei Spiele, drei Niederlage, kein Tor geschossen, dafür sieben bekommen, davon vier zu Hause.
Der SK Austria Kärnten kaufte im Sommer die Lizenz des aus der Bundesliga scheidenden FC Pasching. Anfangs zeigte der Retortenklub noch mit Heimerfolgen über Salzburg und die Wiener Austria auf, gewann auswärts gegen Sturm Graz, doch mittlerweile ist Kärnten der Prügelknabe der Liga. Das letzte Tor der Kärntner erzielte mit Alen Orman am 31.10.2007 ein temporär fehlgeleiteter Altacher beim 1:1 seines Klubs gegen Kärnten. Das letzte "echte" Kärntnertor gelang Patrick Wolf eine Woche zuvor - bei einer 2:5-Klatsche in Mattersburg. Nun folgt eine schwere Doppelrunde gegen Mattersburg, gefolgt von einem Auswärtsspiel bei der Wiener Austria und einem Heimspiel gegen Red Bull Salzburg. Wächst in diesen vier Runden das Punktekonto nicht beträchtlich, schaut es düster über Kärnten aus. Das Programm der nächsten Wochen könnte ein Leichteres sein, auch wenn für Kärnten ab sofort jedes Spiel schwer ist und Endspielcharakter hat.
Österreichs Fußball aus der Fansicht. Dannyo und Steffo vom Austriansoccerboard.at, Österreichs Fußballforum Nr.1, sind auf Ballhöhe.