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Herzog: "Wir werden Polen schlagen"

Der Kapitän in der Einzelkritik Zum Hauptartikel

Der ÖFB-Kapitän fand gegen Kroatien nie richtig ins Spiel. Andreas Ivanschitz im KURIER Online Check.

Andi Ivanschitz ist nahe der Verzweifelung. Die Verzweifelung steht dem Kapitän ins Gesicht geschrieben. DruckenSendenLeserbrief
Ein Kapitän ist Vorbild. Ein Kapitän kann andere aufrichten. Ein Kapitän führt seine Mannschaft - auch in schlechten Zeiten. Orientiert man sich an dieser kurzen "Jobbeschreibung", so bekäme Andreas Ivanschitz nach dem Kroatien-Spiel zumindest eine Verwarnung.

Als Freigeist hinter den Spitzen hatte Josef Hickersberger seinen Regisseur angedacht. Da die Wahrheit bekanntermaßen auf dem Platz liegt, zermürbte sich Ivanschitz unnötig in defensiven Zweikämpfen und steuerte dem Offensivspiel der Österreicher 60 Minuten lang nicht einen Pass bei.

Woher aber kam die fehlende Bindung zum Spiel und das nicht vorhandene Selbstvertrauen. Natürlich waren alle Spieler vom frühen Rückstand geschockt. Unverständlich jedoch dass sich gerade der Spielführer über zwei Drittel des Spiels paralysiert zeigte.

Später Start

Die erste nennenswerte Aktion lieferte Andreas Ivanschitz in der 71. Minute, als er aus gut 20 Metern den Ball über das linke Kreuzeck hob. Knapp zehn Minuten später zieht der Kapitän vom linken Strafraumeck ab, doch sein Schuss fiel zu schwach aus um Kroaten-Keeper Pletikosa ernsthaft zu gefährden.

In den letzten zehn Spielminuten konnte sich Ivanschitz dann gut ins Spiel integrieren. Einige kurze, schnell abgespielte Pässe brachte einige Chancen. Die letzte nennenswerte Aktion von Ivanschitz stammt auch schon aus der Schlussminute. Selbst hier musste erst ein ruhender Ball her, den der ÖFB-Spielführer in Richtung Roman Kienast zirkeln konnte.

Zahlen lügen nicht

Wie sehr das Spiel wirklich am Burgenländer vorbeigelaufen ist belegen die KURIER Live-Ticker Daten. Als zentrale Schaltstelle im österreichischen Spiel sind 68 Ballkontakte schlichtweg zu wenig.

Ungleich anders verhält es sich mit der Zweikampfbilanz. Lediglich 53% gewonnene Zweikämpfe für den Panathinaikos-Legionär, dem technisch am ehesten zugetraut wurde den ein oder anderen Kroaten alt aussehen zu lassen.

Ganze drei Torschussvorlagen beweisen dass Ivanschitz nicht der sehnlich gesuchte Vorlagengeber war, der dem Spiel der ÖFB-Elf den Stempel hätte aufdrücken können.

Am Ende steht ein Kapitän der sowohl spielerisch, als auch "persönlich" zulegen muss, will er dem Anspruch der rot-weiß-roten Armbinde gerecht werden.

Artikel vom 09.06.2008 10:24 | KURIER ONLINE | lm

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