21.06.2008
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Faszination Wissen begibt sich auf die Spur eines Kometen, der vor 2.500 Jahren über dem Chiemgau explodiert sein soll und dabei zwischen Altötting und Prien an die hundert Einschlagskrater hinterließ. Der größte davon wäre der Tüttensee unweit des Chiemsees.
Stand: 20.06.2008
So lautet zumindest die Theorie eines Forscherteams um den Geophysiker Professor Kord Ernstson und den Astronomen Dr. Michael Rappenglück. Seit Jahren sammeln die Mitglieder der Gruppe, zu der auch engagierte Heimatforscher und Hobbyarchäologen aus der Region gehören, Fundstück um Fundstück, vermessen vermeintliche Krater und führen Grabungen durch. Sie sind mittlerweile fest davon überzeugt, dass es den Kometeneinschlag wirklich gegeben hat, allein der ultimative wissenschaftliche Beweis fehlt ihnen noch. Genau das hat über Jahre zahlreiche Gegner der Impakttheorie auf den Plan gerufen. Weltweit renommierte Impaktforscher bezweifeln, dass es den Einschlag gab. Für sie ist der Tüttensee ein ganz normales "Toteisloch" aus der letzten Eiszeit...
Am Donnerstag
um 21.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen.
Die spannende Dokumentation des Bayerischen Fernsehens lässt Befürworter und Gegner der Impakttheorie ausführlich zu Wort kommen. Der Film zeigt mit hochwertigen Computeranimationen, wie der Einschlag ausgesehen haben könnte: Woher der Komet gekommen ist, wie er über bayerischem Himmel niedergegangen und schließlich in unzähligen Einzelbrocken aus Eis, Staub und Festkörpern auf keltisches Siedlerland herab gefallen ist.
Erstmals gelang es den Filmemachern aber auch, die Gegner der Impakt-Theorie vor die Kamera zu bekommen. Sie legen dar, warum der vermeintliche Einschlag so nicht stattgefunden haben kann. Faszination Wissen macht den Zuschauer damit zum Zeugen einer Auseinandersetzung von weltweiter Bedeutung. Bestätigen sich die Argumente der Gegner, so ist die geologische Forschung in Südbayern einen wesentlichen Schritt weiter, und die Wissenschaft hat eine grundlegende und brennende Frage geklärt. Behalten aber Professor Ernstson und seine Kollegen Recht, so wird Bayern zum Mekka des Meteoriten-Tourismus und rückt ins Zentrum der Aufmerksamkeit internationaler Impaktologen. Neben dem Nördlinger Ries hätte Bayern dann einen zweiten wissenschaftlich bestätigten Einschlagsort. Die Serie bayerischer Einschlagsspuren könnte dann zur Orientierung und zum Maßstab werden auf der Suche nach weiteren Meteoriteneinschlägen auf diesem Planeten.
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