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Veranstaltungen des Grauens

40 Jahre Minigolf oder doch Feuerwehrfest? Nein: treffen wir uns bei der Erdbeere!

Frederic Alesch mit
Dr. Stephan Mikinovic, GF der AMA Marketing Händeschütteln vor Kunstwerk (und Dixie-Klo im Hintergrund) DruckenSenden


Nein, ich bin nicht wahnsinnig geworden. Aber lassen Sie mich erklären. Heute flatterte eine jener Pressemeldungen ins virtuelle Postfach, auf die die Welt zwar nun wirklich nicht gewartet hat, die man ihr andererseits aber auch nicht vorenthalten kann. So was landet üblicherweise im Mistkübel – wie beispielsweise die Einladung zum 40-jährigen Jubiläum des Minigolfplatzes in Payerbach. Denn nein, wir glauben nicht, dass es sich dabei um eine Trendsportart handelt – ganz egal ob "Actrice" [sic!] Brigitte Neumeister, Eiskunstlauf-Europameisterin Claudia Kristofitsch-Binder, Bambi-Sänger Mandy oder "Jugendwunder" Ingrid Riegler anwesend sind. Da wären wir ja noch lieber zum Pfingstfest der Freiwilligen Feuerwehr Ollern gefahren, ganz ehrlich.

Fragwürdig werden solche Veranstaltungen ganz besonders dann, wenn Kunst-fremde Branchen (Gummiringerl-Hersteller, Schotterwerke oder Großbäckereien) plötzlich Kunstwettbewerbe ins Leben rufen. Zu fürchten sind überhaupt alle Events die kleingeschrieben sind und Punkte zwischen zusammenhängenden Wörtern haben. Wozu verzweifelte Marketing-Menschen fähig sind… Leises Schaudern überkommt einen also bei "genuss.zeit.punkt", einem von der AMA Marketing ins Leben gerufenen Kunstprojekt. KunststudentInnen und -SchülerInnen in ganz Österreich waren aufgerufen worden, die unheimlich inspirierenden Themen "Saisonalität, Regionalität und Frische heimischer Lebensmittel" künstlerisch umzusetzen. Darauf hat die Kunstwelt gewartet! Schließlich wäre ohne Beteiligung der französischen Großgärtnereien Monet nie so berühmt geworden. Und schließlich verdanken auch Vincent van Goghs berühmte Sonnenblumen...ach lassen wir das.

Ungestümes Junggemüse

Irgendwer sah jedenfalls eine bezwingende Idee darin, "die ungestüme Kreativität junger Künstler mit dem ursprünglichen Thema der natürlichen Nahrungsmittel zu koppeln". Immerhin 80 Werke kreativer (hungriger?) JungkünstlerInnen wurden eingereicht. Es gewann das Projekt "Treffen wir uns bei der Erdbeere...". In Anwesenheit von Ursula Stenzel, unserer bekannt Jugend-affinen Bezirksvorsteherin Innere Stadt, wurde das Preisgeld "im Rahmen eines sommerlichen Festes" überreicht. "Einen fröhlichen Ausklang nahm der Event bei Erdbeerbowle (!!!) und einem Potpourri von bekannten Obst- und Gemüsesongs von DJ Thor" (Originalzitat Pressetext).

Bekannte Obst- und Gemüsesongs? Wieder eine Bildungslücke, die sich da bei mir auftut, hätte ich doch nur "Die größten Gemüsehits" gekauft. Aber egal: Treffen wir uns einfach bei "Treffen wir uns bei der Erdbeere…", dem "neuen künstlerischen Anziehungspunkt beim Schwedenplatz".


1 Kommentar zu "Veranstaltungen des Grauens"
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  1. Andrea K.

    Liebe Verfasserin,
    schade, dass Sie Miniaturgolf NICHT für eine Trendsportart halten!

    Vielleicht können wir Ihre Meinung dazu bei unserem alljährlichen Gästeturnier ändern (Sonntag - 20.7. ab 10.00 Uhr auf unserer Miniaturgolfanlage: 1140 Wien, Müller-Guttenbrunnstraße 37; Nähe Hanappistadion).

    Vielleicht sind auch unter den Lesern dieses Kommentars Interessenten dabei - Anmeldungen werden bis 6.7. gerne auf unserer Anlage entgegen genommen.

    Nähere Infos erhalten Sie auch auf unserer Vereins-Homepage www.mgcblauweiss.at.

    LG Andrea Kettinger - Schriftführerin

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Artikel vom 26.06.2008, 12:24 | KURIER | Julia Pühringer

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