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1. Spieltag - 12. August 2007
Augsburg 2 : 6 TSV 1860
 

Löwen deklassieren Augsburg mit 6:2

Antonio Di Salvo erzielte einen Dreierpack
Eindrucksvoll nahmen die Löwen Revanche für die beiden 0:3-Schlappen gegen den FC Augsburg aus der Vorsaison. Mit 6:2 (3:1) deklassierten sie die Schwaben in ihrem eigenen Stadion. Antonio Di Salvo traf – wie schon im Pokal vor einer Woche – drei Mal. Die weiteren Treffer erzielten Berkant Göktan, der überragende Daniel Bierofka und Lars Bender mit seinem ersten Profitor. Torben Hoffmann verschoss sogar noch einen Elfmeter.

Personal: Markus Schroth (Reha nach Sehnenentzündung) fehlte verletzt, Timo Gebhart wegen einer Angina. Alexander Eberlein, der während der Saisonvorbereitung die U19-Europameisterschaft bestritten hatte, absolviert derzeit regeneratives Training. Christoph Burkhard aus dem Profikader, der wie Benjamin Schwarz und José Holebas tags zuvor bei der 0:4-Niederlage der zweiten Mannschaft über 90 Minuten bei Hessen Kassel spielte, wurde nachnominiert. Damit saßen in Augsburg sechs Feldspieler auf der Einwechselbank.

Spielverlauf: „Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft gegen Augsburg anders auftreten wird als im letzten Jahr“, sagte Löwen-Geschäftsführer Stefan Reuter vor dem Anpfiff. „Die beiden 0:3-Niederlagen haben sehr geschmerzt, die Spieler sind in den vergangenen Wochen immer wieder darauf angesprochen worden, wollen Wiedergutmachung.“

Die erste gute Szene vor dem gegnerischen Tor hatten aber die Augsburger. Lars Bender verlor im Mittelfeld ein Duell gegen Elton da Costa, der wurde von der Innenverteidigung nicht konsequent attackiert, sodass er in zentraler Position aus 20 Metern zum Schuss kam, aber das Tor knapp verfehlte (6.). Drei Minuten später musste Löwen-Keeper Philipp Tschauner gegen da Costa parieren, der eine Ablage von Froylan Ledesma aus 22 Metern direkt nahm (9.). Danach kamen die Sechziger besser ins Spiel. Nach einem weiten Einwurf von Markus Thorandt kam Berkant Göktan im Strafraum an den Ball. Sein Drehschuss aus 14 Metern landete aber genau in den Armen von Torhüter Sven Neuhaus, der damit keine Mühe hatte (14.). Zwei Minuten später gab’s einen direkten Freistoß 22 Meter vor dem Tor für die Löwen. Göktan hämmerte das Leder aus halbrechter Position mit rechts unter die Querlatte des kurzen Ecks, von wo aus der Ball hinter die Linie zum 1:0 für die Münchner sprang (16.). So hatte es zumindest der Schiedsrichter-Assistent gesehen, der sofort die Fahne hob. Endlich ein Tor für die Sechziger gegen Augsburg! Der Torschütze lief sofort zum Mannschaftsbetreuer Wolfi Fendt an die Seitenlinie. Der hatte vor dem Spiel zu ihm gesagt. „Wenn du ein Tor schießt, zeige ich dir, was auf meinem T-Shirt steht.“ „I like Berki“, las der Deutsch-Türke nachdem er das Sweatshirt gelupft hatte. Danach versuchte es der agile Daniel Bierofka über die rechten Seite. Seine Flanke auf den ersten Pfosten erreichte Josh Wolff mit dem Kopf, Vaclav Drobny konnte jedoch in höchster Not zur Ecke klären (18.). Drei Minuten später stand erneut Tschauner im Blickpunkt. Mourad Hdiouad hatte einen Freistoß aus fast 30 Metern flach durch die Löwen-Mauer gehämmert, aber der 22-jährige Keeper fischte das Leder aus der unteren rechten Ecke (21.). In der 28. Minute ein gelungener Doppelpass zwischen Wolff und Bender an der Strafraumgrenze, wodurch Lars Bender alleine vor Torwart Neuhaus auftauchte. Roland Benschneider grätschte den 18-Jährigen von hinten um, Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer entschied sofort auf Elfmeter und zeigte Benschneider  wegen „Notbremse“ die Rote Karte. Torben Hoffmann lief vom Strafstoßpunkt an, seinen unplatziert und schwach geschossenen Schuss konnte Neuhaus aber parieren (29.). Doch es blieb nicht lange Zeit, der vergebenen Chance nachzutrauern. Ein weiter Pass von Danny Schwarz aus der eigenen Hälfte auf die linke Seite erlief sich Antonio Di Salvo, der sich im Zweikampf gegen den zu ungestümen Ingo Hertzsch durchsetzen konnte. Der 28-Jährige lief alleine auf Torhüter Neuhaus zu, traf aus spitzem Winkel durch dessen Beine zum 2:0 (30.).Vier Minuten später war der Zwei-Tore-Vorsprung schon wieder dahin. Bei einem Freistoß von da Costa sprang dem in der Mauer stehenden Danny Schwarz der Ball an die Hand. Schiedsrichter Kinhöfer pfiff sofort Strafstoß, den Hdiouad sicher verwandelte, obwohl Tschauner die Ecke geahnt hatte (34.). Aber die Löwen ließen sich auch durch diesen Gegentreffer nicht aus dem Konzept bringen. Nach einer Göktan-Ecke wehrte da Costa den Ball im eigenen Torraum per Kopf zu kurz ab, Bierofka nahm das Leder aus 22 Metern direkt und traf zum 3:1 (42.). Sogar ein weiteres Mal lag der Ball kurz vor Ende der 1. Halbzeit im Augsburger Netz. Göktan hatte aus 22 Metern geschossen, Neuhaus konnte nur nach vorne abklatschen, Di Salvo schaltete am schnellsten, überlupfte elegant den FCA-Keeper. Doch der Italiener stand zuvor beim Göktan-Schuss im passiven Abseits (45.). Eine korrekte Entscheidung! So blieb es beim Zwei-Tore-Vorsprung der Löwen zu Pause.

Auch die zweite Hälfte begann mit einer Augsburger Chance. Hdiouad hatte wieder aus der Distanz draufgehalten, aber Tschauner parierte glänzend (49.). Im Gegenzug bediente Wolff von der rechten Seite Bierofka, der freistehend aus acht Metern das Leder nicht voll erwischte, sodass Neuhaus klären konnte (49.). In der 54. Minute war der Schlussmann aber machtlos. Nach einem Konter tauchte Wolff alleine vor ihm auf, legte im Strafraum uneigennützig auf den mitgelaufenen Di Salvo quer, der das Leder nur noch ins leere Tor zum 4:1 einschieben brauchte. In der 61. Minute strich ein 17-Meter-Schuss von Bierofka aus vollem Lauf nur knapp über die Querlatte des FCA-Tores. Wenig später musste Benjamin Kern für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie klären, nachdem Wolff ihn vom rechten Torraumeck überlupft hatte (62.). In der 71. Minute versuchte es Lars Bender mit einer Direktabnahme aus 30 Metern, aber Neuhaus, der weit vor seinem Tor stand, konnte den Schuss abwehren. Eine Minute danach war er gegen Bender machtlos. Torben Hoffmann hatte fast von der Eckfahne flach in die Mitte gepasst, der ältere der Bender-Zwillinge kam von hinten angestürmt, nahm den Ball mit und überwand den Keeper souverän zum 5:1 (72.). Es war das erste Profi-Tor des 18-Jährigen. Aber auch die Augsburger kamen noch zu einem Treffer, und wieder war es der überragende Hdiouad. Einen Freistoß aus halblinker Position drehte er aus 20 Metern über die Mauer ins kurze Eck – Tschauner ohne Chance (78.). Es dauerte keine drei Minuten, da hatte Di Salvo mit seinem dritten Treffer den alten Abstand wieder hergestellt. Der eingewechselte Fabian Johnson flankte fast von der Torauslinie in den Rücken der Abwehr, Wolff verlängerte per Kopf auf Di Salvo am zweiten Pfosten, und dieser traf zum 6:2 (81.). Das war auch der Endstand. Die Löwen rvanchierten sich nicht nur für die beiden Schlappen aus der Vorsaison, sondern feierten ihren höchsten Auswärtserfolg im Profifußball.

Stimmen zum Spiel gegen Augsburg „Das tut unheimlich gut", so der erste Kommentar des dreifachen Torschütze Antonio di Salvo nach dem 6:2-Erfolg in Augsburg. „Wir wollten den Fans zeigen, dass wir besser sind als die beiden Niederlagen in der vergangenen Saison und dass wir eine gute Mannschaft haben. Ich denke, wir konnten heute alles zurückzahlen."

„Für mich war das Spiel etwas ganz Besonderes, weil es mein erstes Punktspiel für die Löwen nach fünf Jahren war", sagte Rückkehrer Daniel Bierofka. „Natürlich ist es klasse, dass wir gleich mit einem Derbysieg in die Saison starten konnten." Nun gelte es, auf dem Teppich zu bleiben. „Heute und morgen können wir feiern und ein Bier trinken. Dann müssen wir uns aber wieder auf das nächste Spiel konzentrieren", so der 28-Jährige. „Gegen Kaiserslautern müssen wir nachlegen. Wir können jetzt mit breiter Brust vor einer bestimmt großen Kulisse in der Allianz Arena auflaufen."

„Das war ein geiles Spiel", jubelte der Torschütze des wichtigen Führungstreffers, Berkant Göktan. „Dass man auswärts 6:2 gewinnt, kommt nicht alle Tage vor. Für unsere Fans ist das super." Der gebürtige Münchner gratulierte der ganzen Mannschaft zum Sieg. „Jeder hat alles gegeben. Wir werden versuchen, diese Woche weiter konzentriert zu arbeiten, um gegen Kaiserslautern eine ähnliche Leistung zu zeigen."

Augsburgs Manager Andreas Rettig wollte das strittige 1:0 für die Löwen nicht als Entschuldigung für die klare Niederlage anführen. „Das war sicher ein Punkt, aber nach dem 0:1 war ja das Spiel noch nicht gelaufen, es war noch genügend Zeit. Schiedsrichter machen auch Fehler, wie wir auch!" Rettig gratulierte den Sechzigern zum Sieg. „Die Revanche ist mehr als geglückt. Das ist schon eine tolle Leistung, wenn man sechs Tore auswärts schießt. Ich hoffe, dass wir am Ende die Saison so beschließen, wie im letzten Jahr: Einen Platz vor den Löwen!"

„Wir haben ein Spiel gewonnen - ein wichtiges Auswärtsspiel", sieht 1860-Geschäftsführer Stefan Reuter die Löwen auf dem richtigen Weg. „Es ist wunderbar, wenn man die Fans mit der Mannschaft feiern sieht. Darüber können wir glücklich sein, haben drei Punkte, aber nächste Woche müssen wir wieder genauso konzentriert in die Begegnung gehen."

„Für uns war es wichtig, unseren Fans eine Freude zu bereiten", sah Löwen-Coach Marco Kurz die Mannschaft in der Bringschuld. „Das hatten wir uns auch vorgenommen." Nach der Vorbereitung sei ein Saisonauftakt immer mit Ungewissheit über den Leistungsstand des Teams verbunden. „Aber die Mannschaft hat sich gut präsentiert. Wir genießen den Moment. Es war ein Sieg - nicht mehr und nicht weniger. Das müssen wir jetzt abhaken und uns aufs nächste Spiel konzentrieren. Auch gegen Kaiserslautern wollen wir unseren Mann stehen", sagte Kurz, der nach der zweiten 0:3-Niederlage gegen Augsburg in der Vorsaison vorzeitig Walter Schachner als Cheftrainer beerbt hatte. „Heute war die Chancenverwertung sehr gut, weil wir unsere Möglichkeiten geduldig ausgespielt haben. Zudem sind die Tore zum richtigen Zeitpunkt gefallen."

FCA-Trainer Rainer Hörgl zeigte sich sehr enttäuscht über den Auftritt seiner Mannschaft. „Das habe ich mir anders vorgestellt. Dass das Spiel so in die Hose geht, ist sehr bitter", gab der 50-Jährige offen zu. Hörgl wollte aber nicht die Schuld beim Schiedsrichter suchen. „Sicherlich gab es diverse Situationen im Spiel, die man diskutieren kann. Aber ich muss auch einiges mit der Mannschaft aufarbeiten. Wir hätten besser dagegenhalten müssen." Als „Knackpunkte" im Spiel bezeichnete er das 0:2 und 1:4. „Gerade nach der Pause wollten wir nochmals Druck machen, um vielleicht doch noch einen Punkt zu holen. Aber während Sechzig immer sicherer wurde, wurden wir immer ängstlicher. Dadurch kam 1860 relativ leicht zu Toren. Sechs Tore zu Hause ist happig. Das bedarf einer größeren Analyse!"
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