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Mit Vollgas durch Kaisermühlen

Das Jahr 2008 könnte einen Rekord bei Temposündern im Wiener Kaisermühlentunnel bringen.

Section-Control Kaisermühlen 21.238 Autofahrer tappten allein in den Monaten Jänner bis Juni 2008 in die elektronische Tempokontrolle auf der Donauufer-Autobahn (A22). DruckenSendenLeserbrief
Es ist eine österreichische Binsenweisheit, dass Autofahrer selbst bekannte Radarkontrollen auf Autobahnen wenig kümmern. Und sie helfen dabei kräftig mit, vor allem die Kassen der Autobahngesellschaft Asfinag aufzubessern, die etwa den Großteil der Section-Control-Strafen in die eigenen Taschen streift. 2008 scheint ein Rekordjahr für die Asfinag-Kassen und ein Rekordjahr für die Section Control im Kaisermühlentunnel auf der Wiener Donauufer-Autobahn (A22) zu werden.

Noch nie waren so viele Temposünder unterwegs: Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres sollen schon fast 40.000 Schnellfahrer vom elektronischen Geschwindigkeitsmess-System erfasst worden sein – weit mehr als im gesamten Vorjahr, in dem man laut Statistik der Wiener Polizei insgesamt 33.106 Raser erwischte. Davon tappten in den Monaten Jänner bis Juni 2008 21.238 Autofahrer in die Tempofalle – den Großteil soll der Rekordmonat Juli mit bis zu 20.000 Schnellfahrern ausmachen, rechnet Michael Lepuschitz von der Wiener Polizei vor. In der aktuellen Polizei-Statistik wird diese Zahl allerdings nicht bestätigt. Als Gründe für den Rekord nennt Lepuschitz mehr Touristen – vor allem aus den Nachbarländern – und Tempolimits, die die Asfinag etwa bei Reinigungsarbeiten im Tunnel von 80 auf 60 km/h herabsetzt.

Temposünder aus dem Ausland

Dennoch werden heuer die Verwaltungsstrafen nicht signifikant steigen: Bei Temposündern aus dem Ausland sind Verwaltungsstrafen für geringe Geschwindigkeitsüberschreitungen, deren Höhe sich meist zischen 20 und 50 Euro bewegt, nicht vollstreckbar. Und nach Bulgarien oder Georgien würde man Strafen oft erst gar nicht nachschicken, so Lepuschitz.

Für Aufregung sorgte die Tempokontrolle im Kaisermühlentunnel im vergangenen Jahr: Da entsprechende Verordnungen fehlten wurde sie im Juni 2007 abgeschaltet. Nach einer neuen, rechtsgültigen Verordnung von SP-Verkehrsminister Werner Faymann wurde das Tunnel-Radar Ende Juli des Vorjahres wieder scharf gemacht.

Artikel vom 05.08.2008 08:47 | KURIER |

Wien



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