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Argentinien putzt Brasilien 3:0

Ein Doppelpack von Agüero besiegelt das Ende der Selecao in Peking. Riquelme macht das Debakel für Ronaldinho und Co perfekt.

Aguero und Messi (rechts) im Freudentaumel. Agüero und Messi (rechts) im Freudentaumel. DruckenSendenLeserbrief
Titelverteidiger Argentinien hat am Dienstag die brasilianischen Träume vom ersten Olympiagold im Fußball beendet. Die Gauchos fertigten den Erzrivalen vom Zuckerhut im Semifinal-Schlager des olympischen Fußball-Turniers mit 3:0-(0:0) ab. Agüero mit einem Doppelpack (52.,58.) und Riquelme (76./Foulelfmeter) sorgten vor 52.968 euphorischen Zuschauern im Pekinger Arbeiterstadion für klare Verhältnisse. "Unser Team hat eine große Show gezeigt", schwärmte Argentiniens Trainer Sergio Batista. "Wir genießen diesen Moment."

Im zweiten Semifinale warf Nigeria das Überraschungsteam aus Belgien mit einem 4:1-Erfolg aus dem Turnier. Somit kommt es am Samstag (6.00 Uhr MESZ) zu einer Neuauflage des Olympia-Finales von 1996. Damals hatten die Argentinier mit 2:3 das Nachsehen. Brasilien und Belgien spielen bereits am Freitag (13.00 Uhr MESZ) in Shanghai um die Bronzemedaille.

Heimliches Finale

Es war das vorweggenommene Finale und auch ein (Schau)-Kampf um die Vorherrschaft in Südamerika. Brasilianische und argentinische Medienberichte hatten das Duell seit Tagen angeheizt, am Dienstag war der Andrang der internationalen Journalisten auf der Pressetribüne im Pekinger Arbeiterstadion derart groß, dass einige der rund 1.000 Berichterstatter mit einem Platz auf den Stiegen vorlieb nehmen mussten.

Die südamerikanischen Erzrivalen schenkten sich in den Zweikämpfen von Beginn weg nichts. Das Publikum kreischte bei jedem Trick und Dribbling auf, La-Ola-Wellen schwappten durchs Rund. Vor den Augen von Diego Maradona ging der Olympiasieger aus Argentinien deutlich inspirierter und zielstrebiger zu Werke.

Starkes Sturmduo

Die wendigen und dribbelstarken Messi (von Barcelona) und Agüero (von Atletico Madrid) sorgten ständig für Gefahr. Dennoch dauerte es bis kurz nach der Pause, ehe Brasilien den ersten Gegentreffer im laufenden Turnier kassierte: Agüero beförderte einen Schussversuch von Angel Di Maria mit dem Oberkörper ins Netz.

Brasilien erwachte prompt aus der Lethargie, Sobis traf aus 25 Metern aber nur Aluminium. Auch nach dem zweiten Treffer von Agüero hatte das Team vom Zuckerhut Pech: Der ansonsten blass gebliebene Ronaldinho setzte einen Freistoß an die Stange (65.). Nach Riquelmes Elfmeter-Treffer erwiesen sich die Brasilianer dann auch als schlechte Verlierer. Lucas (81.) und Thiago Neves (85.) sahen nach rüden Frust-Fouls jeweils die Rote Karte.

Wie 1996

Im zweiten Halbfinale zwischen Nigeria und Belgien trumpfte Obasi vom deutschen Bundesliga-Aufsteiger 1899 Hoffenheim auf: Der Clubkollege der Österreicher Ramazan Özcan und Andreas Ibertsberger trug sich gleich zweimal in die Schützenliste ein (59.,72.). Adefemi (17.) und Okonkwo (78.) erzielten die weiteren Treffer für den Olympiasieger von 1996. Den Schlusspunkt setzte ein Belgier: Ciman gelang in der 88. Minute aber nur noch der Ehrentreffer.

Artikel vom 19.08.2008 18:37 | apa | chr

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