Die wichtigsten Antworten für Gründer und Manager - Frage 50: Was ist Mezzanine-Kapital?
Mezzanine bezeichnet im Italienischen das Zwischengeschoss eines Gebäudes. Die Unternehmensfinanzierung hat sich dieses Bildes bedient, um eine Finanzierungsform zu benennen, die sowohl Eigenschaften von Eigenkapital als auch Eigenschaften von Fremdkapital aufweist. Mezzanine-Finanzierungen laufen manchmal auch unter dem Begriff "hybrides Kapital".
Mit einer Mezzanine-Finanzierung wollen Unternehmen die Vorteile von Eigen- und Fremdkapital miteinander verbinden. Vorteil Nummer eins: Ratingagenturen bewerten Mezzanine oft als Eigenkapital. Auf diesem Weg verbessert es die Eigenkapitalquote und die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Vorteil Nummer zwei: Die Kapitalaufnahme verändert nicht die Eigentumsverhältnisse an einem Unternehmen, weil keine neuen Anteile verkauft werden. Die Besitzer müssen sich also nicht mit einem neuen Anteilseigner arrangieren oder einen direkten Kontrollverlust fürchten. Vorteil Nummer drei: Mezzanine-Geber erwarten kaum Sicherheiten.
Mezzanine-Kapital wird meist in Form von Genussscheinen oder stillen Beteiligungen begeben. Geläufig ist auch die Ausgabe von Wandel- und Umtauschanleihen. In allen Fällen gilt: Die Mezzanine-Geber gehören zu den letzten, die Geld zurück erhalten, falls das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Muss es etwa Insolvenz anmelden, wird hybrides Kapital ähnlich wie Eigenkapital behandelt.
Mit Mezzanine können Unternehmen nur einen kleinen Teil ihres Kapitalbedarfs decken. Üblich ist eine Mischung von 50 Prozent Fremdkapital, 35 Prozent Eigenkapital und 15 Prozent Mezzanine. Gerade deutschen Unternehmen, die oft unter einer geringen Eigenkapitalquote leiden, eröffnet die neue Möglichkeit der Kapitalaufnahme einen großen Vorteil, weil sie ein zusätzliches Finanzierungsinstrument nutzen können.
Zwei weitere Faktoren haben die Verbreitung von Mezzanine in Deutschland beschleunigt. Die restriktive Kreditvergabe der Banken hat Unternehmen dazu gezwungen, sich nach alternativen Kapitalquellen umzusehen. Gleichzeitig zwingen die Basel-II-Regeln Firmen zu einer höheren Eigenkapitalquote, die sie mit der Aufnahme hybriden Kapitals erreichen können.
FTD.de, 13.09.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
Unter fast 700 Bewerbern setzten sich diese fünf Gründer im Wettbewerb durch. Wir begleiten sie und berichten täglich über Erfolge und Rückschläge. mehr |
Finden Sie herausragende Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. mehr |
Nachrichten
Acht Topmanager haben durch außerordentliche Leistungen den Sprung ins Finale geschafft - FTD.de stellt sie vor. mehr
Droht die Pleite, kann ein Firmenumzug nach Großbritannien die Rettung sein. mehr
Neu diesmal: "auscashen", "Killerapplikation", "Killerphrase" und "Leadership Style". mehr
Der wachsende Konkurrenzdruck treibt die Branche zu Zusammenschlüssen. mehr
Warum das Ruhrgebiet wirtschaftlich noch immer in der Regionalliga spielt, erfährt man dennoch bei der Lektüre dieses Buchs. mehr
Ottmar Schreiner rechnet in "Die Gerechtigkeitslücke" mit der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik seiner Partei ab. mehr
Unternehmen sollten auch die Werte, Glaubenssätze, Einstellungen und Lebensstile ihrer Zielgruppen kennen. Einige Management-Instrumente helfen dabei. mehr
Der Münchner Flughafen unternimmt einiges, um Businesskunden die Zeit bis zum Anschlussflug angenehm zu gestalten. mehr
Weitsichtige und erfolgreiche Vorstandsvorsitzende börsennotierter, deutscher Unternehmen werden gekürt. mehr
Genossenschaften galten lange als Auslaufmodell. mehr
Welche Versicherungen sind für Unternehmensgründer unverzichtbar? mehr
Was lange als exklusiver Zeitvertreib des Jetsets galt, findet heute wachsenden Zuspruch in der Geschäftswelt. mehr
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
Steuerberatung:
Hier finden
Sie passende
Steuerberater.
SemiGator:
Seminare und
Trainer in Ihrer
Nähe.
Wirtschafts-
archiv: zentraler
Zugriff auf vier
Quellen
Go Ahead:
Jetzt Ltd.
online gründen
beim Marktführer.
Bookmarken bei ...