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Neue Mobiltelefone aus Bochum

RIM eröffnet Forschungszentrum

Von Markus Rinke

Zweieinhalb Monate nach Schließung des Nokia-Werks hat der Blackberry-Hersteller RIM am Mittwoch (10.09.08) ein neues Forschungszentrum in Bochum eröffnet. 70 Prozent der Belegschaft sind Ex-Nokianer, doch ein Ersatz für das finnische Unternehmen ist RIM nicht.

Mann vor Plakat; Rechte: WDR / RinkeBild vergrößern

Krausse: "Ein neuer Lebensabschnitt"

Nein, Research in Motion (RIM) sei weder ein Ersatz noch ein Nachfolger von Nokia in Bochum, stellt Bernhard Krausse, Chef des RIM-Forschungszentrums, klar. Dabei liegt diese Vermutung nahe. Das kanadische Unternehmen stellt Hardware und Software für Mobiltelefone her und entwickelt in Bochum neue Produkte. Auch Nokia hat in Bochum eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung betrieben. Aber die Stadt war eben auch Standort der Fertigung. Viele Jobs für weniger hoch qualifizierte Mitarbeiter hatte Nokia angeboten. Das kann RIM nicht.

Bernhard Krausse besteht denn auch darauf, dass RIM die Lücke nicht schließen kann, die Nokia hinterlassen hat. Er selbst war 13 Jahre Nokianer, und natürlich sei die Nachricht von der Schließung auch für ihn keine schöne Neuigkeit gewesen. Aber: "Ich habe keine schlechten Gefühle. Nokia war ein guter Arbeitgeber", sagt Krausse. Nach kurzen Überlegen fügt er hinzu, dass es doch ein komisches Ende gewesen sei. Jetzt beginne aber ein neuer Lebensabschnitt mit einer spannenden Aufgabe.

Keine Probleme bei der Jobsuche

So wie der Chef denken viele der zurzeit 140 Beschäftigten im neuen Forschungszentrum. Rund 100 sind von Nokia zu dem kanadischen Konkurrenten gewechselt. Probleme bei der Jobsuche hatten sie nicht. Denn alle sind hoch qualifiziert, viele hatten schon direkt nach Bekanntwerden der Schließung neue Jobangebote auf dem Tisch.

Doch unter die freudige Stimmung im Festzelt, wo die Mitarbeiter und die vielen Gäste Platz genommen haben, mischt sich auch ein Hauch von Traurigkeit. Auf ihre Nokia-Vergangenheit angesprochen, ist sofort ein "ja, aber" zu hören. "Mit den Kollegen in der Produktion hatten wir nichts zu tun, aber natürlich ist das traurig, was da passiert", sagt ein noch recht junger Ingenieur, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen will.

Weit über die Hälfte der ehemaligen Nokianer noch ohne Job

Wie es um die ehemaligen Kollegen steht, erklärt die Bochumer IG-Metall Chefin Ulrike Kleinebrahm: "Mehr als die Hälfte der ehemaligen Nokia-Beschäftigten hat noch keinen neuen Job", sagt sie. 2.300 Beschäftigte hatte Nokia in Bochum zuletzt. Genaue Zahlen, wie viele davon noch auf Jobsuche sind, gibt es nicht. Denn die PEAG, die als Transfergesellschaft die ehemaligen Nokianer übernimmt, will noch mit jedem Mitarbeiter sprechen: "Es muss untersucht werden, was kann er, was soll er tun, und was will er tun", sagt ein Firmensprecher. Derzeit würden Qualifizierungen und Trainings organisiert, heißt es. Und das sei ein Prozess, der sich über mehrere Monate hinziehe.

Werben für den Technologiestandort NRW

NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben; Rechte: WDR / RinkeBild vergrößern

"Ein schöner Tag"

Im RIM-Forschungszentrum ist man von solchen Problemen Lichtjahre entfernt. Hier werden sogar noch händeringend Ingenieure gesucht. Bis zu 500 Menschen sollen für RIM in Bochum einmal arbeiten. Die Eröffnung am Mittwoch (10.09.08) ist erst der Anfang. Auch deshalb freut sich die IG-Metall Chefin Kleinebrahm darüber, etwas Positives sagen zu können: "Das ist ein großer Tag für Bochum." NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben benutzt in ihrer Rede im Festzelt fast die gleichen Worte. Sie nutzt die Gelegenheit und wirbt für den Hochschul- und Technologiestandort NRW und rühmt die Innovationsfreude.

Und tatsächlich sei für RIM bei der Standortentscheidung die Uni-Nähe, die Verflechtung zwischen Wirtschaft- und Wissenschaft und die Nachbarschaft zu Mobilfunkanbietern viel wichtiger gewesen, als die Möglichkeit, Ingenieure von Nokia zu übernehmen, bekräftigt Bernhard Krausse. Schon lange vorher habe das Unternehmen mehrere Standorte in NRW, unter anderem Bochum, im Blick gehabt. RIM deshalb aber als Nachfolger von Nokia zu sehen, das sei der ganz falsche Ansatz.

Kommentare zum Thema: 7

  • Consultant schrieb am 13.09.2008, 12.00 Uhr:

    Wir sollten darüber froh sein, dass die Hilfsarbeiterarbeitsplätze bei Nokia verschwunden sind. Wir brauchen in unserem Land Arbeitsplätze für Hochqualifizierte und nicht für irgendwelche dahergelaufenen Schrauber.

  • Ex-Nokianer schrieb am 12.09.2008, 07.19 Uhr:

    sind das unsere hochqualifizierten Politiker - bis zu 500 Menschen sollen bei RIM arbeiten, O-Ton Frau Thoben, "ein grossartiger Tag"! Frau Thoben, 3000 Ex-Nokianer minus 500 bei RIM sind immer noch 2500 Arbeitslose.......aber der Pott boomt. Sie sollten die 4 Grundrechenarten beherrschen.......und an Hernn Krausse, fuer mich beginnt auch ein neuer Lebensabschnitt...die Arbeitslosigkeit, Danke fuer all die Luegen in den vergangenen Monaten die uns im PCS zufrieden stellen sollten Hauptsache wieder fettes Konto und nen neuen Firmenwagen.

  • Markus schrieb am 11.09.2008, 13.20 Uhr:

    Ich denke der Kommentar von Jan bezieht sich auf die Aussagen über Nokia bzgl. "guter Arbeitgeber". Lässt sich aber auch schnell missinterpretieren so wie es vielleicht der Michael gemacht hat. Ich denke die Wahl von RIM für den Standort Bochum, war die richtige Wahl, unabhängig von der ganzen Nokia Geschichte.

  • Achim schrieb am 11.09.2008, 12.49 Uhr:

    Es ist eine Frechheit solche Kommentare loszulassen. Ich finde es gut das sich RIM in Bochum auf dem Forschungssektor angesiedelt hat. Das ist für die Menschen die dort eine Arbeit gefunden haben eine tolle Sache und ich gönne sie ihnen. Nur herablassend über Menschen zu reden, die nicht die Möglichkeit hatten bzw. haben eine UNI zu besuchen, ist nicht schön. Ich kann mir auch nicht vorstellen das der Verfasser seit über 35 Jahren im Berufsleben steht. Soll eine allein erziehende Mutter oder allein verdienender Vater mit über 40 Jahren jetzt noch ein Studium anfangen? Und sollte man nicht daran denken das diesen jahrelang Steuern bezahlt haben und damit auch die Bildungsstätten finanziert haben?

  • Michael S. schrieb am 11.09.2008, 09.52 Uhr:

    Was hat RIM damit zu tun? RIM schafft hier 500 Arbeitsplätze. Jedem steht es frei eine Uni zu besuchen und eine qualifizierte Ausbildung bzw. Studium zu absolvieren. Es fehlen in Deutschland über 90.000 Ingenieure. Um es jetzt mal ein wenig provokant zu sagen, wer seinen Hintern hoch bekommt und sich weiterbildet hat kein Problem in Deutschland ein Job zu finden. Jeder ist seines eigen Glückes Schmied. Jetzt hier rumheulen, dass RIM nur Forschung und Entwicklung betreibt, aber kein Fertigung, kann´s nicht sein. Mich ko*** das echt ein wenig an. Alle jammern rum von wegen arbeitslos und Hartz 4, aber Jobs gibt´s ohne Ende. Aber da muss man ja selbst was für tun und sich auf den Hosenboden setzen. Typisch, am liebsten alles auf dem Silbertablett präsentiert bekommen.....

Stand: 10.09.2008, 20:21 Uhr


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