Wie das Lehman-Drama ausgehen könnte

Warum steckt Lehman Brothers in Schwierigkeiten?

Die 158 Jahre alte Investmentbank ist mit 40 Mrd. $ auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt engagiert. Da sie über kein großes Einlagengeschäft verfügt, ist sie stark vom Kapitalmarkt und damit vom Vertrauen der anderen Handelsteilnehmer abhängig. Doch das ist erschüttert: Investoren wie der Hedge-Fonds-Manager David Einhorn trauen dem Zahlenwerk nicht und verkaufen die Aktie. Seit Wochenbeginn haben die Papiere mehr als 70 Prozent verloren. In der Verantwortung steht Lehman-Vorstandschef Richard Fuld: Er hielt sich im Vergleich mit der Konkurrenz mit Abschreibungen auf das Wertpapier-Portfolio zurück und zeigte sich in den Verhandlungen mit potenziellen Investoren wie der Korea Development Bank (KBD) äußerst hart. Das rächt sich jetzt.

Für das Wall-Street-Haus ist der fallende Aktienkurs existenzgefährend: Denn sinkt der Aktienkurs, erschwert sich die Kapitalaufnahme. Außerdem führt ein Verfall des Aktienkurses auch zu Ratingherabstufungen - Standard & Poor's senkte den Ausblick für Lehman Brothers bereits am Dienstag auf negativ. Eine Herabstufung der Bonitätsnote wiederum würde dazu führen, dass Handelspartner von Lehman Brothers mehr Sicherheiten verlangen. Als Regel gilt: Ein gutes Rating ist essentiell für ein Handelshaus. Das lehrt die Geschichte: Der texanische Energiehändler Enron musste Insolvenz anmelden, nachdem die Ratinagenturen ihren Daumen senkten.

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FTD.de, 13.09.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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