Bradl auf dem Podium - Rossi vor WM-Sieg

Eine furiose Aufholjagd hat Stefan Bradl bei einsetzendem Regen in Indianapolis auf Platz drei gespült. Beim ersten Motorrad-Grand-Prix auf der Traditions-Rennstrecke kam der Zahlinger trotz einer völlig verpatzten ersten Runde noch auf das Siegerpodest.

Sieger Nicolas Terol legt sich in Indianapolis die Kurve.
 Sieger Nicolas Terol legt sich in Indianapolis die Kurve.

Frust schob dagegen Sandro Cortese, der in einem starken Rennen beim Abbruch nur Fünfter war und für seine engagierte Leistung nicht belohnt wurde. Den Sieg holte sich erstmals in seiner Karriere der Spanier Nicolas Terol, der beim Abbruch 1/100 Sekunde vor seinem Landsmann Pol Espargaro die Ziellinie überfahren hatte.

Nach der Viertelliterkategorie überschlugen sich die Ereignisse, da Ausläufer des Hurrican «Ike» über Indianapolis hinwegzogen. Das Rennen der 250-ccm-Klasse wurde zunächst verschoben, um es später wegen «höherer Gewalt» ganz zu streichen. Lediglich die MotoGP-Piloten fuhren, allerdings auch nicht über die volle Distanz. Der Italiener Valentino Rossi steht nach seinem vierten Sieg in Serie, dem siebenten in dieser Saison, dicht vor dem Gewinn der Weltmeisterschaft. Der Yamaha-Pilot verwies Nicky Hayden (USA/Honda) und seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo (Spanien) auf die Plätze und hat in der Gesamtwertung vor den letzten vier Rennen 87 Zähler Vorsprung auf Titelverteidiger Casey Stoner (Australien).

«Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich auf dem dritten Platz gelandet bin nach dem schlechten Start», sagte Bradl und freute sich diebisch. Direkt nach dem Start war ein Großteil des Feldes an ihm vorbeigefahren. «Ich hatte ein Problem, habe den zweiten Gang nicht hineinbekommen», erklärte der Bayer die Vorkommnisse zu Beginn des Rennens. Bis Platz 16 wurde er durchgereicht, startete aber ab der zweiten Runde eine fulminante Jagd. «Da gab es nur noch volle Kanne für mich und auch als der Regen einsetzte bin ich Vollgas gefahren. Mir blieb ja nichts anderes übrig», sagte der Aprilia-Pilot, der zwölf Runden vor dem Ende den Anschluss an eine Gruppe geschafft hatte, die Platz drei unter sich ausmachen konnte.

Mit seiner Leistung machte Bradl zudem sein Missgeschick vom Niederlande-Grand-Prix wett, als er bei einsetzendem Regen durchgereicht worden war. Mit dem Podestplatz rückte er als WM-Vierter bis auf sieben Punkte an den Drittplatzierten, Weltmeister Gabor Talmacsi aus Ungarn, heran.

Sandro Cortese dagegen wird vom Pech verfolgt. Er war lange Zeit das Zugpferd der Gruppe, machte Tempo und teilte sich mit Bradl später in die Führungsarbeit. Als der Abbruch kam, lag er aber nur auf Platz fünf. «Ein Podestplatz wäre sicher auch für mich drin gewesen. Man weiß ja nie, wann der Regen kommt. Schade», sagte der Berkheimer.

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dpa, 14.09.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa