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By hc² am 12.8.2001

Letzte Aktualisierung
am 01 April 2008

Rebsorten / Weinarten

Riesling

Riesling

Der spätreifende Riesling, Deutschlands anspruchsvollste und berühmteste Weißweinsorte, hat in Württemberg einen Ehrenplatz. Auf den schweren Keuper- und Muschelkalkböden des Landes bringt er auf besten Lagen charaktervolle Weine von mannigfaltiger Geschmacksausprägung hervor. Was die Weine besonders qualifiziert, ist ein dezentes Bukett, feinfruchtiges Aroma, eine pikante Säure und gediegene Rasse - ja oft glänzende Eleganz. So kann der Riesling in der Regel von der Vorspeise bis zum Fischgang beibehalten werden. Und gerade auch bei Meeresfrüchten wie Muscheln, Austern und Hummer erweist er sich als vorzüglicher Begleiter. Er ist eben ein Wein für alle Anlässe und höchste Ansprüche.

Aroma: Weinbergpfirsich, Apfel, Grapefruit, Rosenblüte, Honig, frisches Gras.

Trollinger

Trollinger

Der spätreifende Trollinger wird in Deutschland nur in Württemberg angebaut. Er braucht tiefgründige, nährstoffreiche Böden, allerbeste Hanglagen und viel Niederschläge in der Zeit zwischen Blüte und Reifung. In den letzten Jahrhunderten entwickelte er sich zu einer beliebten württembergischen Spezialität: zum Nationalgetränk der Württemberger. Wegen seines herzhaften Charakters genießt ihn der Schwabe gern zu deftig-rustikalen Speisen: Ob es um ein schwäbisches Vesper geht oder um einen Sonntagsbraten besonderer Art - beispielsweise Ragout vom Schurwälder Angusrind mit einer guten Trollinger Soße, Schupfnudeln und Gemüsebeilage - der Trollinger ist immer eine gute Ergänzung.

Aroma: Fruchtdrops, rote Johannisbeere, Sauerkirsche, Zitrone, grüne Bohne.

MuellerThurgau

Müller-Thurgau

Ein guter Müller-Thurgau gedeiht vor allem auf tiefgründigen, nährstoffreichen Böden. Er reift als Traube und Wein früh, hat ein deutliches Bukett und oft einen ausgeprägten Muskatton. Jung getrunken mundet er besonders. Als feinfruchtigen Wein reicht man ihn zu Vorspeisen und Suppen. Ganz ausgezeichnet schmeckt er zum Beispiel zur Biberacher Milzsuppe mit Kalbsbriesfüllung, die ja auch noch zu später Stunde ein Gaumenkitzel ist. Oder man serviert ihn zu Desserts und Sorbets. Denn der Müller-Thurgau kann beides: ein Menü eröffnen und schließen. Als frühreifende Weißweinsorte ergibt die Müller-Thurgau-Rebe in sonnenreichen Jahren hochwertige Prädikatsweine, die sich auch als Aperitif eignen.

Aroma: grüner Apfel, Zitrone, schwarze Johannisbeere, Geranie, Muskatnuß, grüner Paprika.

Schwarzriesling

Schwarzriesling

Der Schwarzriesling stammt aus der Familie der Burgunderreben und wird bereits seit Jahrhunderten in Württemberg kultiviert. Die frühe Reife seiner Trauben macht ihn anspruchsloser an die Lage als Trollinger und Lemberger. Leuchtendes Rot, zarte Fülle und vollendete Harmonie sind die Hauptgründe für die Beliebtheit des Schwarzriesling-Weines. Dabei rücken seine Qualitäten besonders ins Licht, wenn man ihn zu Schmorgerichten - etwa von der Wildente - reicht. Hier kann er den typischen Geschmack von durchbratenem Fleisch und einer Soße aus Rotwein, Rotweinessig und Blut aus der Entenkarkasse zur wahren Freude steigern.

Aroma: Süßkirsche, Erdbeere, Orange, getrocknete Pflaume, Rauch.

Kerner

Kerner

Der Kerner ist ein typischer Württemberger. Er wurde aus der Trollinger- und Rieslingrebe von der Württembergischen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg gezüchtet und nach dem Weinsberger Dichter, Arzt und Weinfreund Justinus Kerner benannt. In den heimschen Lagen und auf den anstehenden Böden entwickelt er eine feine, würzige, sortentypische Frucht. Kraftvoll ist sein Körper. Seine feinrassige Säure ist ein Erbstück des Rieslings. Er ist der Prädikatsweinlieferant par excellence. Der Kerner ist vielseitig und konkurriert oft mit dem Riesling. In Verbindung mit hellen Fleischsorten, Innereien, Fisch und Geflügel kann der trocken ausgebaute Kerner seinen Charakter wunderbar entfalten. Da passt dann auch ein kräftiger Schuss davon in die entsprechende Soße.

Aroma: Birne, Ornagenkonfitüre, schwarze Johannisbeere, Aprikose, Eisbonbon, grüne Bohne.

Lemberger

Lemberger

Der Lemberger stellt ebenfalls höchste Ansprüche an die Lage. Deshalb kann er auch nur in begrenztem Umfang angebaut werden. Durch seine tief dunkle Farbe, seinen kräftigen Körper und seine feinherbe Art zählt dieser Wein weltweit zur Traubenelite. Der ihm zustehende Platz ist an der Feinschmeckertafel. Hier verträgt sich der Lemberger besonders gut mit Lamm, Hase, Reh oder auch mit einm Frischlingsrücken. Sogar dann, wenn dieser - weit entfernt von klassischer Anrichtweise - eine Gänseblümchenkruste trägt und mit Mairitterlingen serviert wird.

Aroma: schwarze Johannisbeere, Brombeere, Sauerkirsche, Fruchtdrops, grüner Paprika, Wacholderbeere.

Silvaner

Silvaner

Auch der Silvaner kann in Württemberg auf eine lange Geschichte zurückblicken. Auf Muschelkalkböden wird er besonders feinblumig. Er liebt aber auch ebenso schwere Keuperböden. Geschätzt wird der Silvaner vor allem wegen seiner großen Harmonie und Milde. Wie jeden Wein, sollte man ihn aufmerksam goutieren. Der Kenner testet mit Auge, Mund und Nase. Er betrachtet den Wein gegen das Licht und schwenkt ihn hin und her, um Aromastoffe im Duft freizusetzen. Schließlich schlürft und kaut er ihn, damit möglichst viele Geschmacksnerven an Zunge, Gaumen und Rachen mit dem Wein in Berührung kommen und ein umfassendes Geschmackserlebnis vermitteln können.

Aroma: Stachelbeere, Brine, Heu, Artischocke, Minze, Rauch.

Spaetburgunder

Spätburgunder

Der Spätburgunder wird als der König unter den Rotweinen bezeichnet. Er wird bei uns schon fast so lange wie der Clevner angebaut, stellt aber wegen seiner späteren Traubenreife höhere Ansprüche an die Lage, Purpurrot, körperreich, mit verhaltenem Feuer erfüllt der Spätburgunder auch höchste Ansprüche verwöhnter Weinkenner. Er bereichert die festliche Tafel und ist ein freundlicher Begleiter bei besinnlichen Stunden. Der Spätburgunder krönt jeden Hauptgang, jedes festliche Mahl. Er ist der klassische Wein zu Rind, Wild und Geflügel. Genießt man ihn zu gefüllter Wachtel mit Sommertrüffelsoße, Wirsing und Maisplätzchen, ist er in bester Gesellschaft.

Aroma: Erdbeere, Brombeere, Veilchen, Rauch, Leder, Vanille.

Rulaender

Ruländer

Der Ruländer, auch Grauer Burgunder genannt, liebt warme und tiefgründige Böden. Als Ruländer wird er bezeichnet, wenn er das traditionelle Geschmacksbild hat und aus hochreifen Trauben stammt. Meist handelt es sich dann um wuchtige Weine mit vielen, aber verhaltenen Aromastoffen. Genießt man den Ruländer zu leichten Sommergerichten und Salaten, wie von Kalbsinnereien aus Herz, Nieren, Leber, Hirns und Bries - kommt seine betörende Kraft gut zum Ausdruck. Die säurebetonte, leichtere, elegantere, neue Fassung des Ruländers, der Graue Burgunder, passt hingegen ideal zu Geflügel und Fisch.

Aroma: Ananas, Aprikose, Zitrone, grüne Bohne, Butter, Vanille.

Dornfelder

Dornfelder

Der Dornfelder ist die jüngste württembergische Rebsorte. Sie wurde von der Weinsberger Weinbauschule durch eine Kreuzung von Helfensteiner mit Heroldrebe gewonnen. Die großen, blauen Trauben bringen herrlich farbintensive Rotweine von kräftigem Körper. Der Dornfelder eignet sich zum Ausbau im kleinen, neuen Eichenholzfass (Barrique) besonders gut. Als Essensbegleiter schätzt man ihn zu Geflügel, Wild und Lamm. Und wer nach der Devise handelt, “was die Soße rundet, empfiehlt sich auch als begleitender Wein”, wird bei Fasanenbrust mit Dornfeldersoße, Brokkoli und Waffelkartoffeln zusammen mit einem Gläschen Dornfelder voll auf seine Kosten kommen.

Aroma: Sauerkirsche, Brombeere, schwarze Johannisbeere, grüner Paprika, Vanille, Butter.

Samtrot und Clevner

Samtrot & Clevner

Eine frühreifende, selten gepflegte Spielart aus der Burgunderfamilie ist der Clevner. Diese Rebsorte wurde bereits im 8. Jahrhundert von französischen Mönchen zu uns gebracht. Schon im Mittelalter machte der Clevner die Neckarweine berühmt. Heute wird er vor allem im Heilbronner Raum trotz geringer Erträge mit viel Liebe, Sorgfalt und Hingabe gepflegt. Er bringt alljährlich in der Farbe schön gedeckte, feine Weine mit einem zarten Bukett und vornehmer Fülle. Der Samtrot ist eine Mutation des Schwarzrieslings und ihm im Weincharakter ähnlich. Seinem Namen macht er durch seine warme, rote Farbe und samtige Fülle alle Ehre. Dazu kommt gediegene Eleganz, die er einer dezenten Säure verdankt. Der Samtrot eignet sich besonders für festliche Anlässe.

Aroma: Süßkirsche, Erdbeere, Orange, getrocknete Pflaume, Rauch.

Gewuerztraminer

Gewürztraminer

Diese sehr alte Rebsorte wird vor allem als Spezialität in besten Lagen angebaut. Der Gewürztraminer ist goldgelb in der Farbe, hochfein und fruchtig im Geschmack, mit einer Fülle feinster Aromastoffe und einem makellosen Körper. Ein Glas davon, am besten eine Spätlese oder gar eine Auslese, trinkt man hierzulande auch gern zu einem Gugelhupf. In jedem Fall darf das dazu gereichte Dessert neben Süße auch feine Säure bieten. So wird die “Variation von Waldmeister mit frischen Beeren” erst mit einem kräftigen Gewürztraminer zum richtigen Genuß.

Schillerwein

Schillerwein

Der Schillerwein ist eine echte württembergische Spezialität. Er darf nur aus württembergischen Trauben gewonnen werden. Seit vielen Jahrhunderten wird er hierzulande aus gemeinsam gekelterten blauen, roten und weißen Trauben gewonnen. Dabei dürfen alle in Württemberg angepflanzten Rebsorten verwendet werden. Deshalb ist der “Schiller” so variationsreich und vereint harmonisch viele Geschmackskomponenten. Als frischer, leichter Wein kann er viele Speisen begleiten. Zum Beispiel die mit Lauch gefüllten Kalbstäschchen in Salbeisoße. Sie sind eine Köstlichkeit, die Tradition hat und die besonders in der italienschen Küche populär ist. Aber auch als Durstlöscher - denken wir an ein erfrischendes Schorle an heißen Tagen - empfiehlt sich der Schillerwein.

Weissherbst

Weissherbst

Der Weißherbst wird im Unterschied zum Rotwein dadurch gewonnen, dass die Trauben nach dem Entrappen sofort abgepresst werden und dadurch nur wenig Rotweinfarbstoffe in den Wein gelangen. So ensteht ein hellroter Wein, der Weißherbst. Er steht zwischen den Weiß- und Rotweinen, und weil er aus einer einzigen Rebsorte stammen muss, gibt es recht unterschiedliche Charaktere. Deshalb eignet sich der Weißherbst auch für viele Anlässe. Grundsätzlich sind alle in Württemberg angebauten Rebsorten zur Weißherbstbereitung geeignet. Zum Saibling (in Limonenbutter mit gegrillten Tintenfischchen) mundet z. B. ein Schwarzriesling-Weißherbst oder ein frischer Rosé-Wein.

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