Mit einem neuen Dreitürer rechnet sich Mazda neue Chancen im B-Segment aus. Fahrspaß bereitet der kleine Japaner in jedem Fall. Auch ein Dieselmotor erweitert die Modellpalette.
Seit dem 323 von 1996 gab es kein dreitüriges Fließheck-Modell mehr von Mazda. "Da fehlte uns beim Design ein bisschen die Erfahrung", gibt Masahiko Hondou zu, Chef des Mazda2-Programms. Weil es in Japan kaum Dreitürer gibt, habe man sich an europäischen Mitbewerbern orientiert. Wer den kleinen Zweier so von der Seite sieht, wird denn auch ein wenig an den Opel Corsa erinnert. Der Mazda ist 3,8 Meter lang und hat einen rangierfreundlichen Wendekreis von 10,4 Metern.
Die dynamische Linienführung kann sich sehen lassen und passt zur offiziellen Modellbezeichnung: "Sport" nennt Mazda den kleinsten Zweier. Nachteile der schicken Karosse sind die mangelnde Übersicht beim Spurwechsel und eine ziemlich hohe Ladekante. Der Kofferraum selbst ist mit 250 Litern Durchschnitt, aber immerhin nicht kleiner als beim Fünftürer. Unter der Abdeckung gibt es zusätzlichen Stauraum mit abgetrennten Fächern.
Ein großes Plus des kleinen Japaners ist sein Innenraum. Statt heller Kunststoff-Wüsten wie bei vielen Konkurrenten beruhigt der Mazda das Auge mit gedeckten Schwarztönen. Das freundlich wirkende Cockpit bietet viel Funktionalität, darunter praktische Ablagen, ein zweigeteiltes Handschuhfach mit separatem Einschub für Zeitschriften oder Straßenkarten und ein Handy-Fach. Die Sitze sind bequem und bieten am Rücken guten Seitenhalt, die Sitzfläche ist jedoch sehr weich geraten.
Fahrer und Beifahrer haben viel Platz, in der zweiten Reihe sieht das schon anderes. Zwar ist die Kopffreiheit selbst für große Personen in Ordnung. Doch an den Knien wird es bei vier Erwachsenen an Bord eng. Die Sitzlehne lässt sich mit einem Zugschalter vom Fond aus entriegeln, eine Einstiegshilfe erleichtert den Zugang.
Was den Mazda von den meisten Konkurrenten abhebt, ist das knackige Fahrgefühl. Der kleine Japaner liegt für ein Auto dieser Klasse ausgezeichnet auf der Straße. Die Lenkung ist direkt, Wankbewegungen bei schnellen Lastwechseln gibt es kaum, die Neigung zum Untersteuern hält sich in Grenzen und lässt sich sehr gut beherrschen.
Mit dem 103 PS-Benziner an Bord ist der 955 Kilogramm schwere Mazda ein kleines Energiebündel, das zwar mit den Drehzahlen gefüttert werden will, den Fahrer aber mit einer Menge Kurvenspaß belohnt. Der Dreitürer beschleunigt in 10,4 Sekunden auf 100 km/h und erreicht 188 km/h in der Spitze. Bei hohem Tempo muss man sich allerdings auf starke Windgeräusche an der A-Säule einstellen. Mit dem sportlich-ausgewogenen Fahrwerk und dem agilen Handling des Mazda dürfte eigentlich ein kleiner Turbomotor, wie ihn zum Beispiel Renault im Clio und Twingo einsetzt, eine interessante Kombination sein.
Neben den Benziner-Saugmotoren (75, 86 und 103 PS) steht ein Diesel mit 68 PS zur Verfügung. Das Aggregat kommt auch bei Peugeot zum Einsatz und ist alles in allem etwas zäh. Durch das vergleichsweise geringe Gewicht kommt der Diesel-Mazda von Ampel zu Ampel noch ganz gut in Gang, doch bis Tempo 100 vergehen 15,5 lange Sekunden. Das Motorengeräusch hält sich dabei in Grenzen. Mazda gibt den Durchschnittsverbrauch mit 4,3 Litern an, bei der Testfahrt flossen 4,8 Liter durch die Leitungen.
Alle Motoren werden mit einem Fünfganggetriebe kombiniert. Der Schalthebel sitzt griffgünstig und leicht erhöht an der Mittelkonsole. Das Getriebe kann mit kurzen und präzisen Schaltwegen dienen.
Der Dreitürer ist in den Ausstattungsvarianten Impuls, Independence und Impression zu haben. Die Preisliste startet bei 11.450 Euro für den Impuls 1.3 MZR (75 PS). Die Ausstattung ist sehr mager, die meisten Komfortoptionen muss man sich mit Paketen zukaufen. So kostet etwa das City-Paket (E-Fenster, Audiosystem mit CD-Radio) beim Impuls 590 Euro. Eine Klimaanlage schlägt für das Basismodell mit 1100 Euro zu Buche. Ab Independence-Niveau sind City-Paket und Klimaanlage serienmäßig an Bord. Der Diesel (68 PS) ist ab 13.000 Euro zu haben. Der 1.5 MZR (103 PS-Benziner) kostet als Independence 14.500 Euro.
Die Japaner gehen davon aus, dass sich ein knappes Drittel aller Mazda2-Kunden für den Dreitürer entscheiden wird. Seit der Markteinführung im Herbst 2007 hat sich der Fünftürer in Europa bereits 40.000 mal verkauft. Für 2008 setzt sich Mazda 85.000 Stück als Verkaufsziel. Abgesehen von Amerika bietet Mazda den Wagen weltweit an. Exklusiv für den chinesischen Markt gibt es sogar eine Limousinen-Version.
pressinform, 26.07.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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