Weiterbildung

Querdenken als Studienfach

von Roland Karle

Design-Thinking soll zu innovativeren Produkten verhelfen. Deshalb gründetete Hasso Plattner eine Schule, welche sich an am Vorbild der berühmten D-School der amerikanischen Eliteuniversität Stanford orientiert.

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Mit Hilfe von Bedürfnis-, Wege- und Notfallkarten finden sich geistig Behinderte künftig besser im öffentlichen Leben zurecht und können trotz ihres Handicaps mit Fremden kommunizieren. Ein mobiler Energiezähler informiert auf einem Display in der Wohnung direkt über den angefallenen Stromverbrauch und motiviert zu einem bewussten Umgang mit den Ressourcen.

Das Schreiben von TV-Seriendrehbüchern wird beschleunigt durch digitale Smartcards: Sie ersetzen herkömmliche Karteikarten aus Papier und erleichtern die Zusammenarbeit von Autoren.

Der Grundgedanke

Drei Beispiele für Innovationen, die an der School of Design Thinking des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) in Potsdam-Babelsberg entstanden sind. Das Projekt wurde vor gut einem Jahr von SAP-Gründer Hasso Plattner gestartet und orientiert sich am Vorbild der berühmten D-School der amerikanischen Eliteuniversität Stanford, mit der das HPI kooperiert.

Der Grundgedanke dieser Weiterbildung: Akademiker aus unterschiedlichen Disziplinen arbeiten zusammen und entwickeln IT-nahe Produkte und Dienstleistungen, die sich durch besonders Benutzerfreundlichkeit auszeichnen. "Wo die Gedanken wirklich frei sind, entstehen die guten Ideen von morgen", sagt Plattner.

Das auf zwei Semester angelegte gebührenfreie Zusatzstudium Design-Thinking, sinngemäß zu übersetzen als "erfinderisches Entwickeln", ist in Europa einzigartig. Das HPI setzt damit einen neuen Akzent in der Business-Ausbildung. Die Entwickler von Software programmieren oft an den Bedürfnissen der Kunden vorbei, stellte Plattner immer wieder fest.

Die wichtigste Lektion

"Da werden Funktionen hineingepackt, die keiner braucht." Jedoch fehlte bislang ein konsequentes Lehrangebot, das interdisziplinäres Arbeiten in den Mittelpunkt rückt. In Potsdam hat Plattner nun eine wissenschaftliche Wurzel für lebendige Innovationskultur gepflanzt.

Querdenken ist also zu einem Studienfach geworden. Unter Leitung von Professor Ulrich Weinberg werden die Studenten anfangs in Vorlesungen, praktischen Übungen und kleineren Projekten in die Designmethodik eingeführt. Die wichtigste Lektion, die ihnen beigebracht wird: Sie müssen Kundenwünsche und -bedürfnisse, technische Machbarkeit und wirtschaftlich-rechtliche Umsetzbarkeit ganzheitlich betrachten.

Vor wenigen Wochen hat der erste Jahrgang sein Abschlusszertifikat erhalten. Bei einer Festveranstaltung stellten die 40 Absolventen neun Neuentwicklungen vor, die sie mit 13 externen Partnern aus der Wirtschaft und gemeinnützigen Organisationen erarbeitet haben.

"Plötzlich entstehen Dinge, bei denen man sich fragt: Wie sind die Leute nur darauf gekommen? Eigentlich verstehen sie doch gar nichts von der Sache," sagt Plattner. Der nächste Jahrgang steht bereits in den Startlöchern.

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FTD.de, 29.09.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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