Um das US-Rettungspaket in einem zweiten Anlauf durch den Kongress zu bringen, soll der staatliche Einlagensicherungsfonds FDIC höhere Garantien für Sparkonten übernehmen. Zudem können Banken ihre Bilanzen entlasten, indem sie den Wert von Giftpapieren selbst bestimmen.
Mit der höheren Einlagensicherung könne die Vertrauenskrise bei den Kunden bekämpft werden, und die Banken erhielten zusätzliche Liquidität zur Kreditvergabe, warb FDIC-Chefin Sheila Bair am Dienstag für ihren Vorschlag. Eine zeitweilige Anhebung der Obergrenzen für die Einlagensicherung sei daher sinnvoll. Bislang versichert der FDIC bis zu 100.000 $ an Sparkonten und bis zu 250.000 $ an Altersvorsorgekonten.
Zuvor hatten bereits die Präsidentschaftskandidaten Barack Obama und John McCain vorgeschlagen, die Summe der staatlichen garantierten Bankguthaben von 100.000 auf 250.000 $ zu erhöhen, um einem Vertrauensverlust bei den Bankkunden entgegenzuwirken. Damit wollen sie mehr Kongressabgeordnete für die geplanten Staatshilfen über 700 Mrd. $ zur Rettung der Finanzbranche gewinnen. "Nichts zu tun ist keine Alternative", sagte der Republikaner McCain am Dienstag, aus dessen Partei am Vortag bei der überraschenden Ablehnung im Repräsentantenhaus die meisten Gegenstimmen gekommen waren.
"Das ist nicht die Zeit, sich als Politiker Sorgen um die nächste Wahl zu machen", sagte auch der Demokrat Obama. "Es ist für uns alle Zeit, uns Sorgen um die Zukunft des Landes zu machen, das wir lieben. Es ist Zeit zu handeln."
Der US-Senat will bereits am Mittwoch über das Rettungspaket abstimmen. Ein klares Ja dürfte den Druck auf das Repräsentantenhaus erhöhen, das am Donnerstag wieder zusammentritt. Obama und McCain kündigten an, an der Abstimmung im Senat teilzunehmen.
McCain nannte als Grund für das Nein des Repräsentantenhauses ein grundlegendes Missverständnis: "Es ist noch nicht richtig verstanden worden, dass die Krise die große Masse der Menschen trifft, die kleinen Unternehmen, die Leute, die der Motor unserer Wirtschaft sind." Vielen Abgeordneten schlägt in ihren Wahlkreisen scharfe Kritik an den geplanten Hilfen für die Banken entgegen, während sich viele Hausbesitzer mit ihren Schulden alleingelassen fühlen. Jüngsten Umfragen zufolge unterstützen nur 45 Prozent der Amerikaner den Plan, 38 Prozent sind dagegen.
FTD.de, 01.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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