Abfindung
Wenn eine AG durch ein anderes Unternehmen zu mindestens 95 Prozent übernommen wird, muss den verbleibenden freien Aktionären eine angemessene Abfindung angeboten werden. Sie erhalten dann entweder einen Geldbetrag oder Aktien vom übernehmenden Unternehmen. Üblich ist aber eine Barabfindung. Meist wird ein Aufschlag auf den letzten Börsenkurs bezahlt. Das Abfindungsangebot muss öffentlich gemacht werden. Siehe auch Abschlag
Abgeld
oder Disagio . So wird der Abschlag auf den Nennwert einer Schuldverschreibung oder auf einen Darlehensbetrag genannt. Bei einer Anleihe wird ein Disagio gewährt, um den sonst üblichen Marktkonditionen nahe zu kommen. Bei fixen Nominalzinsen wird durch ein Disagio die Effektivverzinsung erhöht. Das gilt auch im Darlehensbereich, dort wird das Disagio auch als Damnum bezeichnet. Hier wird das Disagio aber eingesetzt, um eine niedrige Nominalverzinsung angeben zu können. Durch den Abschlag erhöht sich dann die Effektivverzinsung wieder.
Abgeltungssteuer
Ab 1. Januar 2009 tritt in Deutschland die Abgeltungsteuer für Kapitalvermögen (§ 20 EStG) in Kraft. Sie ersetzt die bisherige Kapitalertragsteuer. Zu den Einkünften aus Kapitalvermögen gehören ab 2009 auch private Veräußerungsgewinne aus Wertpapieren . Diese waren bisher nach einer Haltedauer von mehr als einem Jahr, der sogenannten Spekulationsfrist , steuerfrei.
Der Abgeltungsteuer unterliegen Zinsen, Dividenden , Erträge aus Investmentfonds und aus Zertifikaten. Der Abgeltungsteuersatz beträgt 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer, in der Summe aber höchstens 28 Prozent.
Damit werden Anleger in Aktien oder Investmentfonds schlechter gestellt, da sie bisher die Kursgewinne nach der einjährigen Spekulationsfrist nicht versteuern mussten. Vermögende Anleger, die in festverzinsliche Wertpapiere investieren, und deren persönlicher Steuersatz über 25 Prozent liegt, zahlen dagegen weniger Steuern. Bisher wurden Einkünfte aus festverzinslichen Wertpapieren mit dem persönlichen Steuersatz belastet.
ABS
siehe auch Asset Backed Securities
Abschlag
Der Kurs einer Aktie wird am Auszahlungstag der Dividende genau um die Höhe der Dividende reduziert. Diesen "Kursverlust" nennt man Dividendenabschlag. Die Dividende wird den Aktionären ausbezahlt. Daher handelt es sich nicht um einen Kursrückgang im eigentlichen Sinne, weil den Aktionären dadurch kein Nachteil entsteht.
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Beispiel Daimler: Vortagesschlusskurs 50 Euro, Dividendenzahlung 2 Euro. Der Eröffnungskurs der Daimler-Aktie wird ohne die aktuellen Tagesveränderungen bei 48 Euro liegen. Das Depot eines Aktionärs, der 10 Daimler-Aktien hält ist am Vortag 500 Euro wert. Am Tag der Dividendenzahlung 480 Euro. Zusätzlich erhält er die Dividende in Höhe von 20 Euro.
Abschlagdividende
Damit erhalten die Aktionäre einen Abschlag auf die jährliche Dividende. Sie wird entweder halbjährlich oder quartalsweise bezahlt. In den USA sind Abschlagdividenden üblich, in Europa und Deutschland nicht. Nach dem Aktiengesetz darf eine Abschlagdividende nur gezahlt werden, wenn die Gesellschaft im Vorjahr einen Gewinn ausweisen konnte. Auch die Höhe der Abschlagzahlung ist im Aktiengesetz geregelt. Sie darf bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Damit soll das Unternehmen vor einem Substanzverlust geschützt werden.
Abzinsungspapiere
Bei dieser Anlageform entfällt die übliche, jährliche Zinszahlung. Die Anleihen werden daher unter dem Nennbetrag ausgegeben. Je länger die Laufzeit, desto höher wird die Differenz zum Rückzahlungbetrag sein. Die Wertpapiere werden immer zum Nennbetrag zurückgezahlt. Sobald sie an der Börse gehandelt werden, wird sich der Kurs nach dem jeweiligen Zinsniveau richten. Typische Abzinsungspapiere sind die Nullkupon-Anleihen. Sie können aus steuerlicher Sicht für Anleger interessant sein. Steuerpflichtige Zinseinnahmen können so beispielsweise in die Zeit des Rentenbezugs verlegt werden. Ein anderes typisches Beispiel für ein Abzinsungspapier ist der Bundesschatzbrief Typ B.
Ad-hoc-Meldung
Ad-hoc-Meldungen sind Pflichtveröffentlichungen von börsennotierten Aktiengesellschaften. Sie müssen alle Informationen melden, die den Kurs ihres Wertpapiers maßgeblich beeinflussen können. Dazu gehören eine Gewinnwarnung, ein Unternehmenskauf, eine Veränderung im Vorstand, also all das, was Einfluss auf das Vermögen der Gesellschaft haben könnte. Siehe auch Ad-hoc-Publizitätspflicht .
Ad-hoc-Publizitätspflicht
Die Ad-hoc-Publizitätspflicht ist die Verpflichtung börsennotierter Unternehmen, Informationen, die den Kurs der eigenen Wertpapiere maßgeblich beeinflussen könnten, unverzüglich zu veröffentlichen. Geregelt wird diese Verpflichtung durch Paragraf 15 Wertpapierhandelsgesetz. Die Information ist in deutscher Sprache, und zwar zunächst über ein elektronisches Informationsverarbeitungssystem zu veröffentlichen. Außerdem muss die Ad-hoc-Mitteilung für die Dauer von mindestens einem Monat im Internet unter der Adresse des Emittenten zugänglich sein.
Die Pflicht zur Ad-hoc-Publizität soll dem Missbrauch von Insiderkenntnissen entgegenwirken und die Markttransparenz erhöhen. Ein Verstoß kann mit einer Geldbuße geahndet werden.
ADR
Siehe auch American Depository Receipt
ADS
Siehe auch American Depository Share .
Agio
oder auch Aufgeld. Bezeichnet einen Preisaufschlag auf den Nennwert eines Wertpapiers. Dieser Aufschlag wird in Prozent oder in absoluten Beträgen ausgedrückt. Das Agio und der Nennwert ergeben dann den Ausgabepreis. Bei Fonds ist das Agio mit dem AUsgabeaufschlag gleichzusetzen. Das Gegenteil von Aufgeld oder Agio ist das Disagio oder Abgeld.
Akkumulation
Eigentlich ein Begriff aus der klassischen ökonomischen Lehre und des Marxismus für Erweiterungsinvestitionen. Im Zusammenhang mit der Börse vor allem von Analysten der Investmenthäuser gebraucht. Setzen sie eine Aktie auf "Akkumulieren", raten sie den Investoren, den Depotbestand aufzubauen.
Akquisition
Der Kauf eines Unternehmens oder auch von Unternehmensteilen wird als Akquisition bezeichnet. In den USA ist eine Akquisition auch die Umschreibung für eine freundliche Unternehmensübernahme. Das Gegenteil davon ist dann Takeover, also eine feindliche Übernahme.
Aktie
Eine Aktie ist ein Wertpapier . Mit der Aktie übernimmt der Inhaber einen Teil des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft. Gleichzeitig erwirbt er die damit verbundenen Rechte. Dazu gehört das Recht, Hauptversammlungen zu besuchen und dort abzustimmen. Das deutsche Aktiengesetz kennt unterschiedliche Formen von Aktien. Die Inhaberaktie , die Namensaktie und die Vorzugsaktie . Vorzugsaktionäre erhalten oft eine höhere Dividende , dafür dürfen sie jedoch nicht die Geschäftspolitik der Gesellschaft mitbestimmen, sie haben auch kein Recht, den Vorstand oder Aufsichtsrat zu beurteilen.
Aktienanalyse
Mit der Aktienanalyse sollen die Chancen und Risiken einer Aktienanlage untersucht werden. Sie kann auf zwei unterschiedlichen Wegen erfolgen. a) Fundamental: Hierbei wird eine Gesellschaft aufgrund veröffentlichter Kennzahlen bewertet. So können die Analysten die Profitabilität oder die Finanzkraft einer AG bewerten. Aus den Zahlen lassen sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis und das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis ablesen, sodass ein direkter Vergleich mit anderen Werten möglich ist. b) Technisch : die technische Analyse kümmert sich nicht um Unternehmenszahlen. Die so genannten Charttechniker beobachten den historischen Kursverlauf einer Aktie , suchen bei der grafischen Darstellung nach Indikatoren und charttypischen Formationen und machen so Voraussagen zur künftigen Kursentwicklung. Die charttechnische Analyse hat in den letzten Jahren viele Anhänger gefunden.
Aktienanleihe
oder auch Convertible Bond . Aktienanleihen sind Produkte mit jährlicher Verzinsung, enthalten aber auch eine Aktienmarktkomponente
Aktienanleihen sind an die Kursentwicklung einer Aktie gekoppelt und besitzen zudem einen Coupon , der Zinszahlungen garantiert. Am Ende der Laufzeit kann der Emittent den Nominalbetrag plus Zinsen oder eine zuvor festgelegte Zahl von Aktien plus Zinsen auszahlen. Durch die Abhängigkeit von der Entwicklung der Aktie haben Aktienanleihen in der Regel deutlich höhere Coupons, als z.B. Staatsanleihen. Das bedeutet aber auch, dass bei stark fallenden Aktienkursen des Basiswert es ein Verlust möglich ist.
Aktienbuch
Hat eine Gesellschaft Namensaktien ausgegeben, müssen die Aktionäre mit vollem Namen, Anschrift und Beruf dort eingetragen sein. Jeder, der eine Aktie des Unternehmens besitzt, hat dann das Recht, das Aktienbuch einzusehen. Nur wer tatsächlich im Aktienbuch eingetragen ist, gilt auch als Aktionär . Anhand eines Aktienbuches kann sich die Gesellschaft ein Bild von ihrer Aktionärsstruktur machen. Außerdem kann sie ihre Aktionäre gezielter anschreiben.
Aktienfonds
Ein Investmentfonds , der das Geld der Anleger in Aktien investiert. In Deutschland sind mehrere tausend Fonds zum Vertrieb zugelassen. Aktienfonds können sich auf Branchen, Länder oder andere Schwerpunkte konzentrieren. Das Risiko des einzelnen Anlegers wird durch die Vielzahl der unterschiedlichen Aktien in einem Fonds reduziert.
Aktiengesellschaft
Dabei handelt es sich um eine Handelsgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit, deren Gesellschafter (Aktionäre) mit Einlagen an dem in Aktien zerlegten Grundkapital beteiligt sind. Nach dem Aktiengesetz beträgt die Mindestzahl der Gründer einer Aktiengesellschaft fünf Personen. Das Mindestkapital liegt bei 50.000 Euro. Rechtsfähigkeit erlangt die Aktiengesellschaft durch Eintragung ins Handelsregister. Das Grundkapital kann durch Bargeld oder Sacheinlagen aufgebracht werden. Organe der Aktiengesellschaft sind der Vorstand, der Aufsichtsrat und die Hauptversammlung .
Aktienindex
ist eine Kennzahl, an der man die Entwicklung des betreffenden Aktienmarktes oder eines Marktteilbereichs ablesen kann. Die verschiedenen Indizes sollen den Investoren eines Orientierungshilfe geben. Hierbei erfolgt eine Unterscheidung zwischen einem Kursindex und einem Performanceindex.
Wichtige Indizes sind zum Beispiel der Dax , der MDax , der TecDax, der Dow Jones und der Nikkei . Die Indizes dienen den Fondsmanagern als so genannte Benchmarks , da sie ihren Anlageerfolg an den jeweiligen Indizes messen.
Aktienkapital
Ist das Grundkapital einer Aktiengesellschaft . Früher war auf den Aktienurkunden der Nennwert aufgedruckt. Mit diesem Nennwert war der Aktionär am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Im Zuge der Euro- Umstellung haben viele Gesellschaften auf Stückaktien umgestellt. Für den Aktionär hat sich dadurch nichts geändert.
Aktienkurs
Ist der Preis, zu dem Aktien an der Börse gehandelt werden. Ein Aktienkurs wird anhand der vorliegenden Kauf- und Verkaufsorders vom Skontroführer im Parketthandel oder im elektronischen Handelsystem automatisch ermittelt.
Im Verlauf einer Börsensitzung werden ständig neue Kurse festgestellt. Aktienkurse ändern sich also unter Umständen im Sekundentakt, vor allem im elektronischen Xetra -Handel. Der Kurs einer Aktie wird sinken, wenn mehr Papiere angeboten werden als Nachfrage besteht. Im umgekehrten Fall wird der Kurs steigen.
Aktienoption
ist das verbriefte Recht, eine Aktie zu einem bestimmten Kurs kaufen oder verkaufen zu können. Banken und Investmenthäuser haben eine Vielzahl von unterschiedlich ausgestatteten Optionen entwickelt. Um Optionen kaufen zu können, müssen die Anleger zunächst die Termingeschäftsfähigkeit erwerben. Dazu werden sie über die besonderen Risiken des Optionsgeschäfts aufgeklärt. Dies kann zu einem Totalverlust des Anlagebetrages führen, eröffnet aber auch besonders hohe Ertragschancen.
Aktienrückkauf
Aktiengesellschaften können unter bestimmten Umständen eigene Aktien an der Börse zurückkaufen. So wird die handelbare Stückzahl reduziert. Theoretisch müsste sich der Wert der noch umlaufenden Aktien deshalb erhöhen. Aktienrückkäufe werden aus unterschiedlichen Gründen durchgeführt.
Aktiensplit
Dabei wird eine Aktie in zwei oder mehrere Aktien aufgeteilt. Das Verfahren soll den Kurs der Aktie an der Börse optisch verbilligen. An den Eigentumsverhältnissen ändert sich für den einzelnen Aktionär nichts. Er bekommt für seine Anteile die entsprechenden neuen. Bei einem Aktiensplit eins zu drei erhält der Anteilseigner also für eine alte Aktie drei neue.
Gegensatz: Reverse Split
Aktionär
Die Anteilseigner und damit Eigentümer von Unternehmen in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft werden Aktionäre genannt. Sie stellen dem Unternehmen das benötigte Grundkapital sowie Teile der Rücklagen zur Verfügung und erhalten dafür im Gegenzug verschiedene Rechte in Bezug auf Information, Gewinnverteilung und Bestellung der Geschäftsführung. Der jeweilige Anteil am Eigenkapital des Unternehmens wird den Aktionären in Form von Aktien verbrieft. Das wichtigste Gremium der Aktionäre ist die jährlich stattfindende Hauptversammlung .
Aktiva
Dies sind sämtliche Vermögenswerte eines Unternehmens.
All-Time High
ist der höchste Preis, der je für ein Wertpapier bezahlt wurde. Auch Indizes können ein All-Time High erreichen, man spricht dann vom historischen Höchststand.
Am Geld (at-the-money)
Beschreibung des Verhältnisses von aktuellem Kurs des Basiswert es und vereinbartem Basispreis (Ausübungspreis): Ein Optionsschein ist "am Geld", wenn der Basispreis und der aktuelle Preis des Basiswertes identisch oder beinahe identisch sind.
siehe auch: "aus dem Geld "
American Depository Receipt
kurz ADR, ist von einer amerikanischen Bank ausgegebener Hinterlegungsschein für ausländische Aktien.
American Depository Receipts (ADRs) sind von amerikanischen Banken begebene Hinterlegungsscheine, die das Eigentum an Aktien verbriefen. Ein ADR kann sich auf eine, mehrere oder auch nur auf den Bruchteil einer Aktie beziehen. ADRs werden in den USA begeben und an Börsenweltweit stellvertretend für die Originalaktie gehandelt. Ihr europäisches Pendant sind GDRs (Global Depository Receipts).
American Depository Share
kurz ADS. Dabei handelt es sich um Aktienersatzscheine, über die die Stammaktien ausländischer Unternehmen an der amerikanischen NYSE und NASDAQ gehandelt werden können.
Ausländische Unternehmen können nur mit ihren Namensaktien an der amerikanischen NYSE und NASDAQ notieren. Der Handel von Stammaktien ist nur über Aktienersatzscheine (ADS) möglich.
Amerikanische Option
Im Unterschied zu einer Europäischen Option , die nur am Verfalltag, also am Laufzeitende fällig wird, kann die Amerikanische Option während der gesamten Optionslaufzeit ausgeübt werden.
Amerikanisches Optionsrecht
Option, die zu jedem beliebigen Zeitpunkt innerhalb der Laufzeit ausgeübt werden kann.
(Gegensatz: europäische Option , die lediglich am Laufzeitende ausgeübt werden kann)
AMEX
Abkürzung für: American Stock Exchange. Neben der NYSE (New York Stock Exchange) eine der bedeutendsten US-Wertpapierbörsen mit Sitz in New York. Hier werden insbesonders kleinere Unternehmen und Indexoptionen gelistet. Das Handelsvolumen der AMEX ist erheblich geringer als das der New York Stock Exchange (NYSE).
Amtlicher Makler
Früher: amtlich bestellter Börsenmakler, der Käufe und Verkäufe für fremde und eigene Rechnung ausführte und Kurse für die von ihm im Amtlichen Handel betreuten Wertpapiere auf der Grundlage von Kauf- und Verkaufsaufträgen ermittelte. Amtliche Makler wurden auch Kursmakler genannt.
Mit der Änderung des Börsengesetzes im Rahmen des Vierten Finanzmarktförderungsgesetzes im Jahr 2002 wurden Kurse und die Amtlichkeit der Kursfeststellung und des Kursmaklers abgeschafft. Seitdem stellen Skontroführer im Parketthandel die Preise der Wertpapiere.
Amtlicher Markt
Ehemaliges öffentlich-rechtliches Zulassungssegment für Wertpapiere.
Der Amtliche Markt ist am 1. November 2007 in den Regulierten Markt überführt worden. Damit ist die bisher bestehende Unterteilung der organisierten Zulassungssegmente in den Amtlichen und Geregelten Markt aufgehoben worden. Im Regulierten Markt gelten die Zulassungsvoraussetzungen und die Folgepflichten der Teilnehmer des Amtlichen Marktes. Wertpapiere, die vor dem 1. November 2007 zum Amtlichen Markt zugelassen waren, gelten seit 1. November 2007 als zum Regulierten Markt zugelassen.
Anfangskurs
ist der erste Kurs eines Wertpapiers in einer Börsensitzung. Er ist deshalb relevant, weil bei der Erteilung einer Order ausdrücklich darauf hingewiesen werden kann, dass sie zum Eröffnungskurs ausgeführt werden soll.
Anlagestrategie
Dahinter steckt nichts anderes als die Überlegung, welche Anlageziele man verfolgt. Dazu muss man sich zunächst Gedanken über die eigene Risikobereitschaft machen. So ist ein Depot , das auch mit Optionsscheinen bestückt ist, zwar chancenreicher, gleichzeitig ist es aber auch risikoreicher. Ein Depot sollte eine ausgewogene Mischung aufweisen. Auf festverzinsliche Wertpapiere sollte auch bei einer aggressiven Anlagestrategie nicht verzichtet werden.
Anlagestruktur
Zusammensetzung der in einem Depot enthaltenen Vermögenswerte. Beim Aufbau eines Wertpapierdepots kommt es darauf an, eine ausgewogene Zusammensetzung der darin enthaltenen Risikopapiere und Renditetitel aufzubauen und auch andere Formen der Geldanlage nicht zu vergessen. Andernfalls könnte eine Branchenkrise oder eine allgemeine Schwächephase an der Börse zu finanziellen Problemen führen.
Anleihe
ist der umfassende Begriff für Schuldverschreibungen, also: festverzinsliche Wertpapiere , aber auch Nullkupon-Anleihen, Länderanleihen und Brady Bonds. Es gibt sowohl öffentliche Anleihen- also Schuldverschreibungen des Bundes, der Länder oder Kommunen - als auch Industrieanleihen. Unter den Begriff fallen im Grunde auch Pfandbriefe der Hypothekenbanken. Bei einer festverzinslichen Anleihe wird der Zinssatz über die gesamte Laufzeit nicht verändert im Gegensatz zur variablen Anleihe. Hierbei wird der Zinssatz periodisch der aktuellen Marktlage angepasst. In der Regel sind Anleihen zum Börsenhandel zugelassen. Die aktuelle Rendite der Papiere richtet sich dann nach den Kapitalmarktzinsen . Der Kurs einer Anleihe kann daher sowohl sinken als auch steigen. Langlaufende Papiere und Nullkupon-Anleihen weisen historisch betrachtet die höchsten Kursschwankungen aus.
Anleihemarkt
ist der Platz, an dem Anleihen an der Börse gehandelt werden. Im Gegensatz zum Aktienmarkt wird meistens nur ein Kurs pro Tag festgestellt. Zu diesem werden dann alle vorhandenen Kauf- und Verkaufsaufträge abgerechnet.
Anteilseigner
Eine Person, die durch Aktienbesitz Anteile an einem Unternehmen hält. Ein Aktionär ist entsprechend der Anzahl seiner Aktien an dem Grundkapital beziehungsweise Vermögen einer Aktiengesellschaft beteiligt.
Anteilswert
Der Begriff kommt aus der Geldanlage in Fonds. Das Vermögen des jeweiligen Fonds geteilt durch die ausgegebenen Anteile ergibt den Wert jedes Anteils. Dieser ist mit dem Rücknahmepreis identisch. Der kann sich täglich verändern, denn er richtet sich nach den Kursen der im Fonds enthaltenen Wertpapiere .
Antizyklisch
Anlegerverhalten. Investiert wird, wenn die Kurse fallen, verkauft wird dann, wenn die Kurse wieder steigen. Bei diesem Verhalten ist das Timing besonders wichtig. Anderenfalls ist die Gefahr groß, dass zu früh gekauft wird, dann muss man entweder Verluste realisieren oder aussitzen. Verkauft man in einer Aufwärtsbewegung zu früh, können mögliche Gewinne nicht realisiert werden.
Antizyklische Aktie
Werden die Unternehmensergebnisse kaum von den Konjunkturzyklen beeinflusst, spricht man von antizyklischen Aktien oder Branchen. Beispiele dafür sind Versorger, Pharmaunternehmen und Banken.
Gegensatz: Zyklische Aktie
Antizyklischer Wert
siehe auch Antizyklische Aktie
Arbitrage
Das Ausnutzen von Kursdifferenzen, die zwischen verschiedenen Börsenplätzen für identische Handelsobjekte bestehen können. So wird beispielsweise bei einem Arbitrage-Geschäft an einem Handelsplatz eine Aktie zu einem niedrigeren Kurs gekauft, nur um sie unmittelbar danach an einer anderen Börse mit Gewinn zu verkaufen. Die Arbitrage ist erfolgreich, wenn der Preisunterschied des Handelsobjektes die entstehenden Transaktionskosten übersteigt. Da viele Marktteilnehmer versuchen, das relativ risikolose Arbitragegeschäft zu betreiben, werden schon relativ kleine Kursunterschiede ausgenutzt, was die bestehenden Kursunterschiede verringert. Auf diese Weise sorgen Arbitrage-Geschäfte für eine weitgehende Kursangleichung zwischen den einzelnen Handelsplätzen.
Ask
Bezeichnung aus dem Angelsächsischen für den Briefkurs. Das ist der Preis, zum dem Wertpapiere zum Verkauf angeboten werden. Das Gegenteil ist bid oder Geldkurs .
Asset Backed Securities
oder auch forderungsbesicherte Wertpapiere, kurz ABS. Dabei handelt es sich um handelbare Schuldverschreibung, die durch Forderungen gedeckt sind.
Durch die Emission von Asset-Backed-Securities (ABS) erhält ein Unternehmen liquide Mittel: Das Unternehmen verkauft einen Teil seiner Forderungen an eine eigens für dieses Finanzierungsmodell gegründete Tochtergesellschaft. Diese refinanziert sich durch die Ausgabe von ABS. Die Emission von ABS ist auch auf Forderungen möglich, die in Raten bezahlt werden, z. B. Forderungen aus Leasing-Finanzierungen, Autokrediten mit längerer Laufzeit, gesicherten Konsumentenkrediten und ähnlichen Forderungen. ABS werden getilgt, sobald die Forderungen durch die Schuldner beglichen wurden.
Durch die Finanzierung über ABS erweitern Unternehmen ihre bilanzpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten und senken ihre Finanzierungskosten.
Attentismus
Abwartende Haltung von Anlegern, vor allem in Zeiten unsicherer Wirtschaftslage oder in Erwartung noch besserer Gewinnchancen. Verhalten sich die Anleger abwartend, werden die Umsätze an den Börsen gering sein.
Aufgeld
Siehe auch Agio .
Aufsichtsrat
ist das Kontrollorgan einer Aktiengesellschaft . Er beruft den Vorstand und setzt ihn gegebenenfalls auch wieder ab. Die Bestellung eines Aufsichtsrates ist für jede Aktiengesellschaft zwingend im Aktiengesetz vorgeschrieben. Der Aufsichtsrat überwacht das geschäftliche Gebaren des Vorstands und ruft die Hauptversammlung der Gesellschaft ein. Im Aufsichtsrat sitzen mindestens drei und maximal 21 Personen. Wie stark das Kontrollgremium besetzt ist, hängt von der Größe der Gesellschaft ab.
Auktion
Bezeichnung für den Handelsmechanismus an einer Börse , bei dem durch Sammlung und Berücksichtigung aller vorliegenden Orders Liquidität konzentriert wird. Orders zum Kauf und zum Verkauf werden in einem Orderbuch einander gegenübergestellt, der Auktionspreis wird nach dem Meistausführungsprinzip ermittelt.
Das Auktionsprinzip ermöglicht, dass sich auf der Nachfrageseite die Investoren mit den höchsten Kaufgeboten und auf der Anbieterseite die Marktteilnehmer mit den niedrigsten Verkaufsgeboten durchsetzen. Ein Handelsintermediär ist für die Preisfindung nicht zwingend notwendig; die Kursfeststellung kann folglich auch elektronisch durchgeführt werden. An der Präsenzbörse in Frankfurt werden mit Hilfe von Xontro und Skontroführer die Kurse nach dem Auktionsprinzip festgestellt.
Auch das elektronische Handelssystem Xetra ermittelt Kurse nach dem Auktionsprinzip. Das dem System zugrunde liegende Marktmodell sieht mehrere feststehende Auktionen vor: die Eröffnungsauktion, die Schlussauktion und, je nach Aktie, mehrere untertägige Auktionen.
Quelle:Deutsche Börse
Aus dem Geld (out-of-the-money)
Beschreibung des Verhältnisses von aktuellem Kurs des Basiswertes und vereinbartem Basispreis (Ausübungspreis): Ein Optionsschein ist "aus dem Geld", wenn dessen Ausübungspreis im Falle eines Calls über, bei einem Put unter dem aktuellen Kurs des Basiswerts liegt. Ein solcher Optionsschein hat einen innerer Wert von Null.
Siehe auch: "im Geld" und "am Geld"
Ebenso wertlos ist ein Put (eine Verkaufsoption) für den Optionsinhaber, wenn der vereinbarte Ausübungspreis geringer ist als der aktuelle Kurs des Basiswertes. Denn dann kann der Basiswert teurer am Markt verkauft werden. Die Ausgabe für die Option hat sich auch hier nicht rentiert. das eingesetzte Kapital für den Kauf, die Optionsprämie, ist verloren.
Put:
Basispreis: 60 Euro
aktueller Kurs: 70 Euro
Es kann zu einem höheren Preis am Markt verkauft werden.
Ausfuhren
Als Ausfuhren werden Güter bezeichnet, die in einer Volkswirtschaft produziert und dann außerhalb der Volkswirtschaft abgesetzt werden (Export). Da außer konkreten Gütern auch Dienstleistungen exportiert werden, setzten sich die Ausführen als Summe aus exportierten Waren und Dienstleistungen zusammen und fließen als Handelsbilanz und Dienstleistungsbilanz in die Leistungsbilanz der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ein. Die deutsche Wirtschaft gilt als exportorientiert, der Export hat sich in den vergangenen Jahren zur wesentlichen Stütze der deutschen Konjunktur entwickelt.
Auslandsanleihen
Auslandsanleihen sind festverzinsliche Wertpapiere , die von inländischen Schuldnern in ausländischer Währung emittiert werden. Ziel der Schuldner ist es, die günstigsten Zinssätze an den internationalen Kapitalmärkten auszunutzen. Auch Schuldverschreibungen ausländischer Unternehmen in DM am deutschen Markt werden als Auslandsanleihen bezeichnet.
Ausübung
Wahrnehmung des in einem Optionsschein verbrieften Rechts durch den Optionsscheininhaber.
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