An welcher Stelle stoppt der deutsche Leitindex seine Verluste? Zwar kann niemand diese Frage exakt beantworten - doch es gibt Indizien, die bei einer Prognose hilfreich sind.
Gute Chancen auf ein Ende des Abwärtstrends hat ein Markt, wenn die Akteure in Angst geraten. Hat die Stimmung erst einmal dieses Niveau erreicht, geschieht Folgendes: Jeder auch nur im Entferntesten verkaufswillige Investor will seine Positionen auflösen, egal zu welchem Preis. Daher kommt es dann zu extremen Kursverlusten innerhalb eines Handelstages.
Genau dies war heute beim Deutschen Aktienindex zu beobachten. Mehr als 8,5 Prozent notierte der Leitindex am Mittwoch zeitweise im Minus – nur an zwei Tagen seines gut zwanzigjährigen Bestehens wurde dieser Wert bislang überboten: Am 11. September 2001, danach ging es noch weitere acht Tage und 14 Prozent nach unten, bevor eine lange Rallye einsetzte. Auch am 28. Oktober 1997 crashte der Dax während der Asienkrise intraday stärker, doch das war zugleich der Tiefpunkt des Abwärtstrends und es folgte eine lange Erholung.
Angesichts dieser Rekordverluste kann somit durchaus von Panik gesprochen werden, um die gestrige Marktphase zu beschreiben. Nachdem aber alle so genannten zittrigen Hände sich von ihren Aktien getrennt haben, hat eine Marktbereinigung stattgefunden. Dann ist der Weg für Schnäppchenjäger frei, die den Grundstein für eine Erholung legen können. Da ihren Käufen nicht gleich viele Verkäufe entgegenstehen, beginnen die Kurse wieder zu steigen.
Leider spricht ein Faktor gegen ein sofortiges Ende des Abwärtstrends: Der Dax reagierte im Tagesverlauf auf die gleichzeitige Zinssenkung mehrerer Notenbanken zunächst mit einem Anstieg bis an den gestrigen Schlusskurs. Dieses Niveau konnte allerdings nicht verteidigt werden. Erneut wurde das Aktienangebot übermächtig, und der Index stürzte wieder um knapp sieben Prozent ab. Letztendlich verblieb ein Tagesminus von 5,9 Prozent.
Bevor nicht mindestens der erste im Intradaychart ersichtliche Widerstandsbereich bei 5300 Punkten zurückerobert wird, ist ohnehin kaum mit einer länger andauernden Gegenbewegung zurück nach oben zu rechnen. Danach sieht es im Moment aber nicht aus, denn gemäß der Eröffnungsindikation diverser Handelshäuser wird der Dax unter der 5000er-Marke in den Tag starten.
boerse-online.de, 09.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: boerse-online.de, FTD.de
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