FTD-SERIE Das Bankenbeben

Die Finanzkrise verändert die weltweite Bankenlandschaft rasant. Pleiten, Fusionen, Ausverkäufe - die Finanzwelt wird von einem Beben erschüttert, bei dem kaum ein Stein auf dem anderen bleibt.


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Trotz Lehman-Belastungen

SocGen stellt Milliardengewinn in Aussicht

Frankreichs zweitgröße Bank verblüfft ihre Aktionäre: Nach dem massiven Kurssturz hat Société Générale für das dritte Quartal einen Ertrag in Höhe von 1 Mrd. Euro in Aussicht gestellt - trotz des Engagements bei Lehman.

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Im dritten Quartal werde der Nettogewinn rund 1 Mrd. Euro betragen, teilte SocGen mit. Die vollständigen Quartalsergebnisse werden am 6. November veröffentlicht. "Nach Berücksichtigung der Abschreibungen und den Folgen von Lehman Brothers bleibt die Société Générale im Quartal profitabel", sagte Generaldirektor Frédéric Oudéa der französischen Zeitung "Le Figaro". Das Engagement von 479 Mio. Euro bei der insolventen Investmentbank Lehman Brothers könne die Bank nicht destabilisieren.

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Oudéa reagierte damit auf Börsengerüchte, die am Montag den Kurs der SocGen-Aktie in einem starken Markt zwischenzeitlich um 22 Prozent abstürzen ließen. Händler raunten von Verlusten mit strukturierten Anleihen und bei der russischen Tochter Rosbank. Die Rosbank sei solide und habe Liquiditätsüberschüsse, sagte Oudéa. SocGen wandte sich wegen der "bösartigen Gerüchte" an die Aufsichtsbehörde AMF. Das Papier notierte am Dienstagvormittag mit plus 9 Prozent bei 53,30 Euro.

Oudéa sagte, die Bank brauche das im Euro-Raum abgesprochene Angebot staatlicher Kapitalhilfe nicht. Er lobte das Paket aber als "perfekt angemessen", um die Engpässe auf dem Markt für mittel- und kurzfristige Liquidität zu beseitigen. Wettbewerbsprobleme wegen der größeren Kapitalspritze des britischen Staats an die dortigen Banken sah er nicht. Die Briten brauchten wegen der hohen privaten Verschuldung "eine dicke Sicherheitsmatratze, um künftige Verluste abzufangen".

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FTD.de, 14.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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