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Das Letzte

» Wieder drin «

von Heinz-Roger Dohms

Herr Schneiderwind (Name geändert), ein Nachbar von früher, ruft dieser Tage wieder öfters an. Herr Schneiderwind, muss man wissen, ist Kleinunternehmer und Kleinaktionär. Und er hat fragen zur HRE.

Den bescheidenen Reichtum, den er mit der einen Tätigkeit verdient, verliert er mit der anderen. Am vergangenen Montag meldete sich Herr Schneiderwind erstmals. Was "die Sache mit der Reale" zu bedeuten habe, wollte er wissen. "Mit der Reale?" - "Mit der Immobilienbank, Sie wissen schon." - "Sie meinen die Hypo Real Estate?" - "Genau." - "Aber Sie waren doch nicht ..." - "Doch, ich war drin, mit 500 Stück, schlecht, oder?" - "Ja, ganz schlecht."

Herr Schneiderwind, muss man wissen, ist seit Jahren drin, und zwar überall. Darf man seinen Klagen glauben, dann hat er im Neuen Markt genauso einen Kleinwagen gelassen wie in den Schwellenländern, von deutschen Mid-Caps ganz zu schweigen. Wüsste Herr Schneiderwind, dass es CDOs gibt, er hätte auch CDOs. Ehrensache, dass er bei der IKB drin war. Mit 1000 Stück.

Am vergangenen Mittwoch rief Herr Schneiderwind ein zweites Mal an. Ob es nicht langsam an der Zeit sei, wieder einzusteigen: "Bankaktien sind so günstig." - "Das müssen Sie wissen, Herr Schneiderwind, aber seien Sie vorsichtig."

Der vorerst letzte Anruf kam am Samstag, Herr Schneiderwind berichtete, dass er tatsächlich wieder drin ist: Deutsche Bank, 500 Stück zu 50 Euro das Papier. "Deutsche Bank ist todsicher, nicht wahr?" - "Ja, Herr Schneiderwind, Deutsche Bank ist todsicher."