Ein kurzes Aufbäumen vor Handelsschluss - doch dann schließt die Wall Street nach einer niederschmetternden Woche doch noch mit einem Verlust. FTD.de dokumentiert die dramatischen Ereignisse der Finanzkrise.
Artikel-Sammlungen im Überblick:
22.10 Der Dow Jones-Index der Standardwerte schloss nach einem kurzfristigen Aufschlag von bis zu drei Prozent bei 1,2 Prozent im Minus und 8474 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index; verlor ein Prozent auf 900 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte dagegen 0,3 Prozent zu und schloss mit 1650 Punkten.
21.43 Der Dow Jones dreht kurz vor Handelsschluss ins Plus. Der Standardwerteindex legte zuletzt 43 Punkte auf 8621 Punkte zu, nachdem er im Handelsverlauf bereits bis zu 700 Punkte verloren hatte. Der marktbreite S&P; 500 steigt auf Vortagesschlussstand von 910 Zählern.
20.27 Die Staats- und Regierungschefs der Eurogruppe haben kurzfristig ein Krisentreffen in Paris anberaumt. Am Sonntag kommen sie zusammen, um über Wege aus der Finanz- und Bankenkrise zu beraten. "Dieses Treffen hat zum Ziel, einen gemeinsamen Aktionsplan der Staaten der Euro-Zone und der Europäischen Zentralbank angesichts der aktuellen Finanzkrise zu definieren", hieß es. An dem Eurostaaten-Krisengipfel nehmen auch die Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EU-Kommission teil.
18.37 Die US-Regierung hat Vorschläge zurückgewiesen, wegen der Finanzmarktkrise den Handel an den Aktienmärkten auszusetzen. Es gebe in den USA "absolut keine Pläne oder Diskussionen" für solch einen Schritt, sagte ein Präsidialamtssprecher. Zuvor hatte Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi von entsprechenden Überlegungen innerhalb der Europäischen Union gesprochen. Er schwächte dies später allerdings ab.
18.25 Der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain will die Regeln für Pflichtverkäufe von US-Pensionsfonds angesichts der weltweiten Finanzmarktkrise zeitweise aussetzen. Damit soll sichergestellt werde, dass Sparer ihre Alterssicherung nicht zu den derzeitig niedrigen Kursen verkaufen müssen. Bislang müssen Anleger bestimmte Pensionsfonds mit Erreichen des 70. Geburtstags verkaufen. Die entsprechende Regelung solle bis zu einer Beruhigung der Finanzmärkte außer Kraft gesetzt werden, forderte McCain am Freitag im US-Staat Wisconsin. US-Bürger haben große Teile ihrer Alterssicherung in Pensionskassen investiert, die teils eine hohe Aktienquote aufweisen.
18.02 Die Finanzkrise hat das Vertrauen der Amerikaner in die US-Notenbank einer Umfrage zufolge erschüttert. Weit mehr als die Hälfte der befragten Verbraucher sagte, sie hätten nun weniger Vertrauen in die Währungshüter als noch vor fünf Jahren. Fast jeder Dritte gab in der von Reuters und der Universität Michigan Umfrage an, das Vertrauen habe sogar sehr gelitten. Die USA und viele Staaten Europas sehen sich mit der größten Finanzkrise seit rund 80 Jahren konfrontiert. Auch eine konzertierte Zinssenkung der weltweit größten Notenbanken und ein vom US-Kongress auf den Weg gebrachtes milliardenschweres Rettungspaket für den Finanzsektor haben bislang nicht zur Beruhigung der Märkte beigetragen.
18.00 Angesichts der anhaltenden Finanzkrise hat sich die Talfahrt des Dax zum Wochenschluss beschleunigt. Er beendete den Xetra-Handel sieben Prozent tiefer bei 4544,31 Zählern und schloss damit auf dem tiefsten Stand seit rund drei Jahren. Im Tagesverlauf war er zeitweise um knapp zwölf Prozent eingebrochen. Binnen Wochenfrist büßte der Leitindex etwa 22 Prozent an Wert ein. Dies ist rund die Hälfte des gesamten Kursverlustes seit Jahresbeginn von etwa 40 Prozent.
An der Wall Street war der Dow Jones zur Eröffnung um 8,1 Prozent auf ein Fünf-Jahres-Tief gefallen. Der Nasdaq gab sechs Prozent nach. Bei Xetra-Handelsschluss in Deutschland notierte der Dow noch fünf Prozent schwächer bei 8150 Stellen. Der Nasdaq verlor vier Prozent auf 1580 Punkte.
17.55 Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat Lösungen für den gesamten Bankensektor gefordert. Fall-zu-Fall-Lösungen für Banken reichten nicht aus, sagte Steinbrück vor einem Treffen der sieben großen Industrienationen. Jeder Staat müsse die für das System wichtigen Banken retten. In Deutschland sehe er die Gefahr einer Systemkrise. Bereits vereinbarte Bankenfusionen stünden hierzulande aber nicht in Frage.
FTD.de, 10.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: reuters
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