Während Carlos Ghosn die Ziele seines Sanierungsplans in die Ferne rücken sieht, hat der Manager seinen Rückzug als Alleinherrscher der Autokonzerne Renault und Nissan eingeleitet. Ab jetzt verantwortet Patrick Pélata das operative Geschäft bei Renault.
Diese Änderung im Management teilte der Konzern am Freitag mit. Pélata wurde das gesamte restliche Management unterstellt. "In einer Situation, die es nötig macht, näher am Geschehen zu sein, soll diese Veränderung das operative Management stärken", begründete Ghosn die Personalie.
Die Ernennung ist ein Signal, dass Ghosns Führungskonzept an seine Grenzen geraten ist. Der Doppelkonzern Renault-Nissan steckt wegen der Branchenkrise in Problemen. Ghosns Idee, mit einer großen Kraftanstrengung Gewinn und Produktausstoß auf ein anderes Niveau zu heben, ist praktisch gescheitert. Seine Volumenziele hat der weltweit bewunderte Sanierer schon kassiert. Die Profitabilitätsziele sind aller Voraussicht nach kommende Woche dran, wenn Renault seine Neunmonatsbilanz vorlegt. Ghosn wollte den Konzern auch dadurch voranbringen, dass er die Führung von Renault und Nissan gleichzeitig in die Hand nahm.
Er duldete keine herausgehobenen Führungskräfte in beiden Konzernen und musste seine Zeit auf drei Kontinente aufteilen - neben Europa und Asien auch Amerika, wo Nissans wichtigster Absatzmarkt liegt. "Man kann Renault nicht nebenbei zwischen zwei Transatlantikflügen führen," sagte Fred Dijoux von der Gewerkschaft CFDT. "Die Situation war bisher schon nicht normal - mit der Finanzkrise ist sie untragbar geworden." Renault versucht derzeit, 6000 Arbeitsplätze abzubauen.
Pélata hatte schon bislang eine besondere Stellung im Management, weil er gleichzeitig für Produkte und Planung sowie das wichtige Europageschäft verantwortlich war, das zwei Drittel des Umsatzes ausmacht. Nominell war der nüchtern auftretende 53-Jährige nur einer von sieben Managern in der Führungsspitze. Der Absolvent dreier französischer Elitehochschulen ist seit 1984 im Konzern. Er wirkte maßgeblich an der Einführung des Twingo mit, einem der Erfolgsmodelle von Renault. 1999 ging er zur Schwesterfirma Nissan nach Tokio und arbeitete dort eng mit Ghosn zusammen. Als Ghosn zusätzlich zu seinem Nissan-Chefposten 2005 die Führung von Renault übernahm, wechselte Pélata in Paris in den Exekutivausschuss.
Kursinformationen
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Aus der FTD vom 13.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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