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Börsenausblick

Endspurt zum Wochenschluss

von Jörgen Naskrent

Nach der Erholung an den US-Aktienmärkten sollte der Dax nach Einschätzung von Experten am Freitag ebenfalls wieder deutlich zulegen. Banken und Broker sehen den deutschen Leitindex zum Handelsauftakt rund fünf % im Plus.

Ein wahres Wechselbad der Gefühle erlebten Anleger in dieser Woche. Am Montag noch elf % im Plus, sackte der deutsche Leitindex am Donnerstag um rund fünf % ab. Unter dem Strich bleibt bislang für diese Woche ein Minus von zwei %. Die Vorgaben für den Freitag könnten dem Dax jedoch zu einem Wochenendspurt verhelfen. Die Wall Street beendete den Handel deutlich im Plus und auch die Vorgaben aus Fernost sorgen für etwas entspanntere Gesichter unter den Anlegern.

Dax im Fokus:

Der Vorstand der Deutschen Bank um Josef Ackermann will in diesem Jahr auf seinen Bonus in Millionenhöhe verzichten. "Ich habe dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank mitgeteilt, dass ich in diesem schwierigen Jahr auf meinen Bonus verzichte - zugunsten verdienter Mitarbeiter, die das Geld nötiger haben als ich", sagte Ackermann der "Bild am Sonntag" laut Vorabmeldung. Ein Konzernsprecher bestätigte die Aussage und ergänzte, dass auch die anderen Vorstandsmitglieder auf ihre Prämien verzichten werden. Ackermann sieht laut dem Sprecher auch die Vorstände anderer Banken in der Pflicht, dem Schritt angesichts der Finanzkrise zu folgen.

Der Volkswagen-Konzern will die Preise für einige der wichtigsten Modelle anheben. Von 6. November an werden die Fahrzeuge Polo, Golf und Passat um durchschnittlich 0,95 % teurer, teilte der Konzern mit. Die Anhebung liegt nach VW-Angaben deutlich unter der mit 2,9 % angegebenen allgemeinen Preissteigerungsrate in Deutschland. Bei anderen Modellen soll es keine Erhöhungen geben.

Deutschlands zweitgrößter Stahlproduzent Salzgitter zieht Konsequenzen aus den Turbulenzen der Märkte und will seine Investitionen zurückfahren. "Alles was verschiebbar ist, werden wir verschieben oder überlegen, es zu verschieben", teilte ein Firmensprecher mit. Ausgenommen seien die bereits gestarteten rund eine Milliarde Euro teuren strategischen Investitionen in die niedersächsischen Standorte Salzgitter, Peine und Ilsenburg, so der Konzern weiter. Zuvor hatten sich bereits die Konkurrenten voestalpine und der zum indischen Tata Steel gehörende Hersteller Corus zu Investitions- und Produktionskürzungen geäußert. Die Aktien von Salzgitter folgte der Abwärtsbewegung vom Vortag und brachen am Donnerstag erneut um zwölf % ein.

Die Mitarbeiter des Handels- und Touristikkonzerns Arcandor müssen sich auf weitere harte Einschnitte im Zusammenhang mit der Sanierung des Unternehmens einstellen. Konzernführung, Betriebsrat und die Gewerkschaft Verdi einigten sich auf Einsparungen im Personalbereich von insgesamt 345 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren. Wo genau der Rotstift angesetzt wird, solle Anfang November entschieden werden, hieß es in einer Mitteilung. Einen Stellenabbau soll es den Angaben zufolge nicht geben.