Gazprom lässt den Kauf von Anteilen am riesigen russischen Gasfeld Kowykta möglicherweise platzen. Nach Informationen der Financial Times hegt der staatliche russische Erdgaskonzern massive Zweifel am Wert des Feldes.
Gazprom hatte sich im Juni 2007 mit dem britisch-russischen Joint Venture TNK-BP geeinigt, für 700 Mio. bis 900 Mio. $ 63 Prozent an Kowykta zu übernehmen. Schätzungen zufolge birgt das Feld 2000 Milliarden Kubikmeter Gas.
Die Kreditklemme und die sinkenden Ölpreise zwingen den Gazprom-Konzern, sich auf seinen Schwerpunkt zu konzentrieren, nämlich die Entwicklung der Gasförderung und -infrastruktur in Russland.
Gazprom-Chef Alexej Miller hat Berichten zufolge vergangenen Monat Verzögerungen damit erklärt, das Kowykta-Geschäft ließe sich innerhalb von Wochen abschließen. Ein Gazprom-Manager sagte allerdings der Financial Times, das Unternehmen zögere, Hunderte Millionen Dollar für etwas möglicherweise Wertloses zu bezahlen.
Schätzungen zufolge enthält das Kowykta-Feld mehr Erdgas, als Kanada oder Kasachstan an bestätigten Reserven besitzen. Für China und Südkorea könnte das Feld in der zweiten Hälfte des nächsten Jahrzehnts eine wichtige Versorgungsquelle werden.
Die Gazprom-Führung ist sich über den Wert des Feldes unsicher, auch weil es sich um ein langfristiges Projekt handelt. Das Unternehmen geht zudem davon aus, dass das Konsortium um TNK-BP die Lizenz für das Feld abgeben muss. Das Feld produziere nicht ausreichend Gas, als dass das Konsortium seine Verpflichtungen erfüllen könnte, deutete am Mittwoch der russische Rohstoffminister Juri Trutnew an. Dieses Thema wurde schon früher diskutiert. "Aus meiner Sicht gibt es keine Gründe für eine erneute Verlängerung der Lizenz", so Trutnew.
Gazprom hatte im Zuge der Einigung über die Kowykta-Beteiligung eine Absichtserklärung mit BP über die Gründung eines 3 Mrd. $ schweren Joint Venture unterzeichnet, das unter anderem Projekte in Russland entwickeln sollte. Das Geschäft galt als wichtiger Schritt BPs, seine Präsenz in Russland zu festigen.
Aus der FTD vom 17.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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