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Schöne neue Technikwelt

Der Laufmotivator - Garmin Forerunner 405

von Sven Schirmer (Hamburg)

"Geh doch Laufen!" Diesen Satz habe ich immer wieder gehört, wenn es um Themen wie "Abnehmen" oder "mehr Fitness" ging. Doch wie den inneren Schweinehund überwinden? Technische Lauf-Gadgets haben mir dabei geholfen. Heute: ein Lauf-Computer.

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Morgens bin ich zu müde, abends zu kaputt. Und am Wochenende kann ich die Zeit doch sinnvoller nutzen, als stundenlang in der Gegend rumzulaufen. Dies ist nur eine Auswahl der Ausreden, die ich parat hatte, um früher nicht in die Jogging-Schuhe schlüpfen zu müssen. Dann gab es eine Zeit, wo ich mir zum Laufen Hörbücher auf den Mp3-Player gespielt habe, um einen Anreiz zu haben. Das half für eine Weile.

Was aber den Durchbruch brachte, waren Hilfsmittel, die besonders meine technik-affine Seite ansprachen: Laufuhren und anderes technisches Laufzubehör, die nicht nur meine Herzfrequenz anzeigen, sondern ein komplettes Trainingsprotokoll mit Distanz, Durchschnittsgeschwindigkeit oder Kalorienverbrauch.

In den nächsten drei Technikwelt-Kolumnen werde ich jeweils ein Stück Laufmotivationstechnik vorstellen. Dieses Mal habe ich die Forerunner 405 des Navigationsspezialisten Garmin getestet.

Viele Funktionen in schlichtem Gewand

ZUM THEMA

Die Forerunner 405 ist weniger eine Laufuhr, als vielmehr ein ganzer Laufcomputer. Sie sieht von außen zwar alles anderes als spektakulär und mehr nach einer stinknormalen 30-Euro-Uhr aus, aber in ihrem Innern steckt eine ganze Batterie an High-Tech und Funktionen.

So dient sie nicht nur als Herzfrequenzmessgerät, das mir signalisiert, wenn ich über meinen Leistungsmöglichkeiten agiere. Sie zeichnet vor allen jeden meiner Schritte und Tritte auf und weiß dank integriertem GPS-Modul sogar, wo ich exakt entlang gelaufen bin. Die Trainingsfunktion protokoliert darüber hinaus so absolut alles, was beim Joggen so an Daten anfällt: gelaufene Zeit und Distanz, Durchschnittsgeschwindigkeit, Kalorienverbrauch, aber auch Höhendifferenz und eben den Puls.

Da eine solche Flut an Daten auf dem kleinen Display schwer zu transportieren ist, liefert Garmin eine Training-Center-Software mit, die die gesammelten Informationen zusammenfasst und grafisch aufbereitet. Das Training-Center macht einen sehr professionellen Eindruck und zeigt Werte in Diagrammform oder markiert die genaue Wegstrecke auf einer Straßen-/Landkarte.

Um die Daten von der Uhr zum PC zu übertragen, liegt dem Set noch ein USB-Stick bei, der eine Funkverbindung mit dem Gerät aufnimmt und die Daten synchronisiert. Das hat jeden Mal problemlos geklappt.

Per USB-Empfänger sind die Daten schnell auf den PC übertragen
 Per USB-Empfänger sind die Daten schnell auf den PC übertragen

Bedienbarkeit der Uhr mangelhaft

Was bei der Forerunner nicht so gut klappt, ist die Bedienung. Oder, um es deutlicher zu sagen: die Bedienung ist eine extrem hakelige Angelegenheit. Eigentlich klingt die Idee, die Uhr auf zwei Knöpfe zu reduzieren und dafür den Displayrand berührungsempfindlich zu machen, gar nicht so schlecht. Doch leider erweist sich dieses Prinzip im Einsatz als problembehaftet.

Doch wovon spreche ich? Um zum Beispiel in das Hauptmenü oder den Trainingsmodus zu wechseln, muss der Nutzer den äußeren Rand der Uhr mit dem Finger antippen, um dann anschließend durch streicheln in Optionslisten zu blättern. Unabhängig von der Tatsache, dass hier ständige ungewollte Aktionen die Folge sind und die Reaktionszeit zu wünschen übrig lässt, ist dieser Touch-Ring mit Handschuhen überhaupt nicht mehr nutzbar - und somit die Uhr auch nicht. Sehr unpraktisch bei Winterläufen.

Gegen andere Laufen

Der Touch-Ring der Forerunner ist schwer zu bedienen
 Der Touch-Ring der Forerunner ist schwer zu bedienen

Interessant ist aber die Funktion Laufstrecken mit anderen Forerunner-Nutzern direkt per Funk von Uhr zu Uhr oder via Internet auszutauschen. So muss man nicht nur gegen sich selbst laufen und kann gegen die Bestmarken anderer antreten. Auch hier ein dickes Plus auf dem Motivationskonto.

Mit rund 300 Euro (inklusive Herzfrequenzband) ist die Forerunner 405 jedoch eine kostspielige Angelegenheit. Dafür hat mich die Funktionsvielfalt der Uhr in ihren Bann gezogen und mich in der Testzeit zum Laufen animiert.

Für Lauffaule, die nicht soviel investieren können oder möchten, stellen wir nächste Woche mit Nike+ eine erheblich günstigere Alternative vor - iPod vorausgesetzt.

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FTD.de, 17.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: Garmin

 

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