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Umsatzeinbruch

Trumpf schockiert Maschinenbaubranche

Die Befürchtungen treten ein: Die Finanzkrise trifft Deutschland als Exportweltmeister besonders hart. Mit Trumpf verkündet ein weiterer Maschinenbauer drastische Einbrüche - und der Branchenverband meldet einen Absturz bei den Aufträgen.

Der Werkzeugmaschinenhersteller Trumpf bekommt die Auswirkungen der Finanzkrise deutlich zu spüren. Der Umsatz von Juli bis September sei um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen, sagte Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller am Donnerstag in Ditzingen bei Stuttgart. Auch der Auftragseingang sei etwa in diesem Umfang zurückgegangen. Für das laufende Geschäftsjahr 2008/09 (30. Juni) peilt die Trumpf-Gruppe wie im Vorjahr einen Umsatz von 2,14 Mrd. Euro an. Der Jahresüberschuss stieg im Geschäftsjahr 2007/08 um elf Prozent auf den Rekordwert von 229 Mio. Euro.

Auch der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) warnte am Donnerstag in einer Pressemitteilung vor den Folgen der Finanzkrise für die deutsche Vorzeigebranche. Der deutsche Textilmaschinenbau habe in weniger als zehn Monaten einen bis vor kurzem kaum vorstellbaren Absturz im Ordereingang erlebt. Insgesamt wurden für den Zeitraum Januar bis Juli 2008 42 Prozent weniger Aufträge gemeldet als im Vorjahr.

 Montage bei Trumpf in Ditzingen

Bei Spinnereimaschinen betrug der Rückgang laut VDMA-Angaben sogar 51 Prozent. Aufgrund der schlechten Auftragssituation musste eine Reihe von Betrieben schon schmerzhafte Einschnitte wie Personalabbau und Kurzarbeit einleiten. "Zyklisch war das Geschäft mit Textilmaschinen schon immer. Aber was die Branche derzeit erlebt, ist der schwerste Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte Fritz P. Mayer, Vorsitzender des VDMA-Fachverbands Textilmaschinen.

Am Dienstag war der VDMA für 2008 noch von einem Wachstum von fünf Prozent für die Branche ausgegangen. Erst für 2009 hatte der Verband mit einer Stagnation gerechnet. Die Finanzmarktkrise habe die Hoffnungen zunichte gemacht, dass es im kommenden Jahr zumindest ein "kleineres" Produktionswachstum geben könne, sagte der Präsident des VDMA, Manfred Wittenstein.

Für das zweite Quartal hatte bereits der weltgrößte Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druckmaschinen rote Zahlen gemeldet. Der Umsatz lag demnach zwischen 800 Mio. Euro und 820 Mio. Euro. Zum Vergleichzeitraum des Vorjahres wäre das ein Rückgang um rund zehn Prozent. Auch der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer hatte seine Anteilseigner mit der Ankündigung geschockt, einen Verlust zu erwirtschaften.