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Geschäftsführer-Gehälter

Chefs kleiner Firmen bekommen mehr

von Sabine Meinert

Der Krise zum Trotz: Die Top-Führungskräfte kleiner Unternehmen müssen sich noch keine Sorgen machen. Sie konnten laut einer Studie in diesem Jahr erneut ein Vergütungsplus gegenüber 2007 verbuchen – in etwa gleicher Höhe wie in den Vorjahren.

Wie die aktuelle Vergütungsstudie "Geschäftsführer der kleinen GmbH" des Beratungsunternehmens Kienbaum ergab, konnten die Chefs kleiner Firmen in Deutschland im Schnitt 2,7 Prozent mehr als im vergangenen Jahr einstreichen - nach 2,8 Prozent in 2007 und 2,5 Prozent im Jahr 2006.

Allerdings ist die Bandbreite der Gehaltssummen groß: So verdient mancher "kleine" Firmenchef weniger als 40.000 Euro im Jahr, andere dagegen mehr als das Zehnfache. Die Verteilung: Ein Drittel der Unternehmenslenker liegt mit seiner Vergütung unter 110.000 Euro im Jahr, ein weiteres Drittel verdient 110.000 bis 155.000 Euro, die Bezüge der übrigen liegen darüber.

Mit der Verantwortung steigt das Gehalt

Wichtiges Kriterium ist die Firmengröße. Je mehr Mitarbeiter ein Kleinunternehmen hat und je mehr Umsatz erzielt wird, desto mehr trägt auch der Chef nach Hause. "Personal- und Budgetverantwortung zahlen sich aus", sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Christian Näser. Die Branche spiele dagegen eher eine untergeordnete Rolle.

 Zum Vergleich: Die Vergütung deutscher Manager in Unternehmen aller Größen

Ihr Gehalt steigern können die Entscheider mit zusätzlichen Ausbildungen. Die Untersuchung stellte fest: Mehr als 70 Prozent der befragten Geschäftsführer haben ein Hochschulstudium absolviert - vornehmlich in den Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften. Etwa jeder achte davon hat zusätzlich promoviert. Letztere verdienten in diesem Jahr im Schnitt 189.000 Euro. Firmenchefs nur mit Universitätsabschluss erhielten dagegen durchschnittlich rund 20.000 Euro im Jahr weniger. Wer lediglich ein Abitur vorzuweisen hatte, musste mit mindestens 30.000 Euro weniger zufrieden sein.

Abhängig ist die Vergütung zudem von der Struktur. In kleinen Firmen existiert häufig nur eine Ein-Personen-Geschäftsführung. Bei immerhin 43 Prozent haben jedoch mehrere Personen das Sagen. Dieser Unterschied kann bis zu 25.000 Euro mehr im Jahr bedeuten. Denn wo die Geschäftsführung aus mehreren Personen bestand, verdienten Chefs 2008 deutlich mehr als in kleinen Unternehmen mit nur einem Boss.

Auch Alter entscheidend

Die Studie zeigt, auch das Alter zählt. Die befragten Chefs waren im Schnitt 52 Jahre alt und arbeiteten bereits 16 Jahre im Unternehmen. Ihr Gehalt hat sich im Verlauf der Jahre um durchschnittlich 40.000 Euro gesteigert. Das höchste Gehalt beziehen Gesellschaftergeschäftsführer, die älter als 65 Jahre sind: rund 200.000 Euro. „Hier wird Erfahrung honoriert“, sagt Kienbaum-Experte Näser.

Für die kommenden Jahre sieht der Vergütungsfachmann leichte Bewölkung aufziehen – dafür sorge die aktuelle Entwicklung. „Wir erwarten im kommenden Jahr leicht rückläufige Gehaltssteigerungen bei den Geschäftsführern kleiner Unternehmen. Die lahmende Konjunktur und die weltweite Finanzkrise werden ihre Spuren hinterlassen.“

Die Vergütungsstudie „Geschäftsführer kleiner GmbH“ befragte 593 Geschäftsführer aus 414 Unternehmen. Mehr Informationen unter: www.kienbaum.de.