FTD-SERIE Märkte in Aufruhr

Die Finanzkrise führt zu schweren Erschütterungen an den Börsen. Von New York aus greifen die Schockwellen nach Asien genauso aus wie nach Europa. FTD.de bündelt die Reaktionen an den Weltmärkten.


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Die Ereignisse vom 17. Oktober

Merkel will neue Weltfinanzordnung

Die soziale Marktwirtschaft muss nach den Worten von Bundeskanzlerin Merkel mit internationalen Regeln versehen werden. Der weltweit drittgrößte Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf profitiert nach eigenen Angaben von der Finanzkrise. FTD.de protokolliert die Ereignisse der Finanzkrise.

Artikel-Sammlungen im Überblick:

  • Ticker zur Finanzkrise als RSS-Feed
  • Das Bankenbeben
  • Märkte in Aufruhr
  • Analyse des Desasters
  • Die Kollateralschäden
  • Die Ursprünge der Finanzkrise
  • ZUM THEMA

    22.47 Angesichts der Finanzkrise hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel für weltweite Regeln für die soziale Marktwirtschaft ausgesprochen. "Die soziale Marktwirtschaft muss mit einer internationalen Dimension ausgestattet werden", sagte sie. "Wir erleben an der Finanzkrise, dass nationales Handeln nicht mehr ausreicht." Selbst Aktionen auf europäischer Ebene genügten nicht. "Es geht darum, das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft wiederherzustellen", sagte Merkel. Aufgabe der Politik sei dabei, das richtige Regelwerk zu finden, das die Balance zwischen Freiheit und Ordnung zum Tragen bringe.

    22.16 Die US-Börsen haben auch zum Wochenausklang eine Achterbahnfahrt hingelegt und am Ende schwächer geschlossen. Die Sorgen um eine Rezession der US-Wirtschaft wechselten sich bei den Anlegern mit der Jagd nach Schnäppchen ab. Die Volatilität habe sich durch den Verfallstermin für Optionsgeschäfte noch verschlimmert, sagten Händler an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit 8852 Punkten 1,4 Prozent unter seinem Vortagesschluss. Der breiter gefasste S&P-500; verlor 0,6 Prozent auf 940 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um rund 0,4 Prozent auf 1711 Punkte.

    21.53 Der weltweit drittgrößte Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf sieht sein Geschäft durch die Finanzkrise langfristig gestärkt und hat seine Ziele bekräftigt. "Wir sind überzeugt, dass wir durch die Krise eine Renaissance des Retail Banking sehen werden, und das ist ja unser Geschäft", sagte Vorstandschef Eckard Heidloff der in Zürich erscheinenden Zeitung "Finanz und Wirtschaft". "Wir werden von dieser Entwicklung profitieren, die Krise ist für uns eine Chance." Auch Bankenfusionen würden sich für Wincor Nixdorf auszahlen: "Die Konsolidierung wird den Trend zur Standardisierung noch verstärken, der Bedarf an einheitlichen Plattformen wird zunehmen, wovon Wincor Nixdorf profitieren wird."

    21.28 Der US-Leitindex liegt bei 8937 Zählern und verbucht kurz vor Handelsschluss ein Minus von 0,4 Prozent.

    China mit schwächerem Wachstum

    20.36 Chinas Wirtschaftswachstum hat sich nach Ansicht von Handelsminister Chen Deming im dritten Quartal abgeschwächt. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts werde für diesen Zeitraum wohl etwas weniger als zehn Prozent betragen, sagte Chen. Er betonte, dass dies seine persönliche Sichtweise sei. Analysten prognostizieren für das Land im dritten Quartal ein Wirtschaftswachstum von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal hatte die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt noch einen BIP-Zuwachs von 10,1 Prozent verzeichnet. Die Volksrepublik will die offiziellen Zahlen für das dritte Quartal Anfang nächster Woche bekanntgeben.

    Das Euro-Zeichen leuchtet nachts vor dem Gebäude der Europäischen Zentralbank
     Das Euro-Zeichen leuchtet nachts vor dem Gebäude der Europäischen Zentralbank

    19.59 Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigten neuen Regeln zur Belebung des Geldmarkts sollen ab kommenden Mittwoch gelten. Dies teilte die EZB mit. Wegen der Finanzkrise und der weiterhin angespannten Lage an den Geldmärkten will die EZB Teile ihres Regelwerks für Sicherheiten ändern, gegen die sie Banken Liquidität zur Verfügung stellt. Die von der EZB akzeptierten Papiere müssen in Zukunft nicht mehr nur bester Bonität sein. Akzeptierte die Notenbank bislang lediglich Papiere mit einem Rating von wenigstens A-, können die Banken der EZB nun auch solche mit einem Rating von bis zu BBB- als Sicherheit anbieten.

    19.31 Der US-Leitindex Dow Jones notiert zeitweise bei 9192 Zählern um 2,4 Prozent im Plus.

    19.28 Commerzbank-Chef Martin Blessing hat seinen eigenen Jahresbonus infrage gestellt und sich von der Verzichtserklärung des Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann distanziert. "Ich kann doch nur auf etwas verzichten, was mir auch zusteht", sagte Blessing der "Bild"-Zeitung. "Nur wenn man ein gutes Ergebnis für das Unternehmen erwirtschaftet, also Erfolg hat, steht einem auch ein Erfolgsbonus zu." Auf die Frage, ob es für die Vorstände der Commerzbank für das laufende Geschäftsjahr einen Gehaltsbonus gebe, sagte Blessing: "Gute Frage, dahinter mache ich ein großes Fragezeichen."

    19.14 Nach der Verabschiedung des Banken-Rettungspakets fordert die Union von den Kreditinstituten die Überarbeitung ihrer Bonussysteme. Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Norbert Röttgen, sagte der "Tageszeitung", "Ich rate den Banken und Unternehmen, die Kurzfristorientierung in der Vergütung von sich aus abzuschaffen". Wenn dies nicht geschehe, werde es der Gesetzgeber tun.

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    FTD.de, 17.10.2008
    © 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: AFP

     

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