Immobilienmarkt Südostasien

Viel Potenzial, wenig Anlagechancen

von Franz von den Driesch

Das Wirtschaftswachstum in Ländern wie Thailand, Vietnam und Singapur belebt den Immobilienmarkt. Produkte für Private sind allerdings Mangelware.

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Die Volkswirtschaften Südostasiens zeigen sich trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten noch sehr robust. So prognostiziert die Asiatische Entwicklungsbank für Vietnam 2008 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von sieben Prozent, während Indonesiens Wirtschaft um sechs und die Singapurs um 5,2 Prozent zulegen sollen. "Zwar verliert aufgrund der globalen konjunkturellen Eintrübung auch das Wachstum in Südostasien etwas an Fahrt. Auf Sicht der kommenden fünf Jahre weist die Region jedoch weltweit die höchsten Wachstumsraten auf", sagt Janies Hübner, Asienexperte der Dekabank.

Angesichts der optimistischen wirtschaftlichen Prognosen erwarten viele Experten in den kommenden Jahren eine starke Belebung des Immobilienmarkts - und zwar nicht nur des Büro- und Gewerbeimmobilienmarkts, sondern auch des Einzelhandels- und Wohnungsbausektors. "Angesichts der hohen Lohnanstiege und des damit einhergehenden steigenden Wohlstands nimmt auch der Wunsch nach höherwertigen Wohnimmobilien zu", sagt Thomas Beyerle, Leiter Research der Deutschen Gesellschaft für Immobilienfonds (Degi). Janies Hübner sieht es ähnlich: "Das Angebot nach qualitativ hochwertigem Wohnraum ist mit Ausnahme von Singapur noch nicht gedeckt." Denn anders als in den entwickelten Industriestaaten, in denen die Bevölkerung abnimmt, wächst die Bevölkerung in Ländern wie Thailand, Vietnam und Singapur in den kommenden Jahren weiter an. Die jungen und zunehmend vermögenden Menschen sorgen für eine stabile Nachfrage nach Wohnimmobilien.

Mit den steigenden Einkommen steigt auch die Kauflaune, was wiederum dem Einzelhandelssektor in die Hände spielt. Frühzeitig erkannt haben das unter anderem der französische Einzelhandelskonzern Carrefour und der britische Tesco-Konzern. Beide Unternehmen expandieren in Südostasien im großen Stil. "Um einen reibungslosen Güterverkehr zu garantieren, bauen in der Region aktive Konzerne große Logistikzentren gleich mit", sagt Beyerle. Die Dynamik in der Region lockt immer mehr Konzerne an, folglich steigt die Nachfrage nach Logistik- und Büroflächen. Das Angebot - vor allem in zentralen Lagen - ist jedoch rar. "Die Leerstandsquote im Premiumsegment ist mit Ausnahme von Bangkok mit unter fünf Prozent sehr niedrig", sagt Andreas Wellstein, Immobilienexperte der Dekabank. Das werde mittelfristig auch so bleiben. "In den kommenden zwei Jahren rechne ich mit keinem signifikanten Anstieg der Leerstandquote", sagt Wellstein.

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FTD.de, 04.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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