Renten und Devisen

Hilfe der Fed beruhigt Anleger kaum

von Yasmin Osman (Frankfurt)

Die US-Notenbank hat mit neuen Stützungsmaßnahmen die Risikoscheu der Investoren nur begrenzt lindern können. Die Fed hatte angekündigt, die Geldmarktpapiere von Firmen und Finanzinstituten wie die General-Motors-Tochter GMAC aufzukaufen.

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"Dadurch soll eine drohende Kreditklemme bei der Finanzierung des Tagesgeschäfts im Unternehmenssektor unterbunden werden", schreibt die Commerzbank. Die Ankündigung schwächte den japanischen Yen und den US-Dollar, die von der Panikstimmung an den Märkten zuletzt deutlich profitiert hatten. Zuvor hatte der Yen am Montag mit 135,05 Yen gegenüber dem Euro ein Dreijahreshoch erreicht. Der US-Dollar war bis auf 1,3483 $ zum Euro gestiegen, den höchsten Stand seit 14 Monaten.

Danach rutschte er bis auf 1,3739 $ ab. In den USA werden Zinssenkungen der Fed inzwischen immer wahrscheinlicher. So hob der US-Notenbankpräsident Ben Bernanke die Wachstumsgefahren für die Wirtschaft hervor und deutete eine Lockerung der Geldpolitik an. "Im Lichte dieser Entwicklungen muss die Fed überlegen, ob ihre aktuelle geldpolitische Haltung angemessen bleibt", sagte Bernanke.

Kursinformationen + Charts

0,01 EUR 0,14 % [0,00]
Chart
JAPANISCHER YE.. 0,01 EUR 0,14 %
US DOLLAR / EU.. 0,73 EUR -1,03 %
ISLÄNDISCHE KR.. 0,00 EUR -28,32 %

Doch auch wenn die Nervosität dadurch etwas nachließ, angesichts der sich verschärfenden Krise des europäischen Bankensektors blieben viele Hochzinswährungen unter Druck. Der südkoreanische Won rutschte zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit sieben Jahren.

Größter Gewinner am Devisenmarkt war die isländische Krone, die zum Euro um rund 15 Prozent zulegte. Hintergrund war die Einführung eines festen Wechselkurses durch die Notenbank. Analysten bezweifeln, dass die Sedlabanki den Wechselkurs bei 131 Kronen je Euro verteidigen kann. Die Devisenreserven Islands sind gering. Sollte der Versuch scheitern, dürfte sich die Abwärtsspirale der Währung beschleunigen. "Island riskiert einen großen Rückschlag für die Krone, wenn es die Anbindung nicht verteidigen kann", sagte Commerzbank-Stratege Luis Costa.

Die Anleihekurse erholten sich nach anfänglichen Verlusten, nachdem die Aktienmärkte ins Minus gedreht hatten.

Kursinformationen

Name Aktuell
% abs.
JAPANISCHER YEN / EU.. 0,0073 EUR 0,14 % 0,00
US DOLLAR / EURO (US.. 0,7292 EUR -1,03 % -0,01
ISLÄNDISCHE KRONE / .. 0,0033 EUR -28,32 % 0,00
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Aus der FTD vom 08.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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