Kias Cee'd sahnt ab: Es gibt kaum einen Vergleichstest, in dem er seine Gegner nicht blamiert. Mit dem sportlichen Dreitürer pro_Cee'd will Kia die Erfolgsgeschichte fortschreiben. Die Strategie scheint von Erfolg gekrönt.
Schon auf den ersten Blick kommt das Cee'd-Coupé deutlich sportlicher daher: Mit der Limousine hat es an Karosseriebauteilen nur sehr wenig gemein. Die Front ist tiefer herunter gezogen, die Dachlinie drei Zentimeter niedriger. Dazu kommen deutlicher abgesetzte Radkästen hinten, ein markanteres Heck samt Dachspoiler, sportlichere Rückleuchten und breitere Stoßfänger. Alles wirkt dynamischer, agiler und knackiger.
Viel Platz gibt es für Fahrer und Beifahrer. Die Schulterfreiheit ist durchaus üppig. Und auch bei größeren Passagieren ist genügend Raum nach oben vorhanden. Wer unter 1,90 misst, der wird mit den Verstellmöglichkeiten der vorderen Sitze kein Problem haben - zumal sich auch das Lenkrad in zwei Achsen gut justieren lässt. Die Sitze selbst sind körpergerecht geformt, straff und bieten auch in flott gefahrenen Kurven noch einen guten Seitenhalt.
Innen ist der pro_Cee'd ansonsten weitgehend mit dem Fünftürer identisch. Schalter und Anzeigen sind übersichtlich und gut bedienbar. Man findet sich schnell zurecht und braucht wenig Lernaufwand. Ein Bordcomputer informiert über die wichtigsten Daten wie etwa den durchschnittlichen und den aktuellen Verbrauch. Die Materialien machen einen hochwertigen Eindruck und lassen sich angenehm anfassen. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet: Alles passt zusammen, die Fugen sind eng und gleichmäßig.
Das Design wirkt mittlerweile auch innen wie aus einem Guss und muss sich vor europäischen Vertretern der Golf-Klasse längst nicht mehr verstecken. Applikationen und Ringe in Alu-Optik sorgen für einen sportlichen Anblick. Die orange beleuchteten Anzeigen sind nachts gut zu lesen. Und wer unterwegs lieber seine eigene Musiksammlung hören will: Selbst einen USB- und iPod-Anschluss gibt es im pro_Cee'd.
Dass der Einstieg nach hinten in einen Dreitürer immer schwieriger ist und mehr akrobatisches Geschick verlangt als bei einem Fünftürer, das ist auch beim pro_Cee'd nicht anders. Zwar öffnen die im Vergleich zur Limousine fast 30 Zentimeter längeren Türen entsprechend weit - brauchen aber auf dem Parkplatz auch mehr Freiraum zum Auto nebenan.
Die Lehnen der Vordersitze lassen sich zwar einfach klappen und der ganze Sitz ist dann auch nach vorne verschiebbar - da er aber nach dem Einstieg nicht wieder automatisch in die Ausgangsposition zurückgleitet, muss man seine Sitzeinstellung auf jeder Fahrt mit Fondpassagieren mindestens zweimal neu ausrichten: beim Ein- und beim Ausstieg. Das nervt auf Dauer.
pressinform, 01.09.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
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