Europäische Raumfahrt

Massiver Kostenschub für Navigationssystem Galileo

Beim Aufbau des Navigationssatellitennetzes Galileo droht nach FTD-Informationen aus Branchenkreisen ein neues Problem: Die Satelliten werden voraussichtlich schwerer als geplant.

ZUM THEMA

Dadurch könnten nicht mehr vier, sondern nur drei Satelliten mit einem Start der Ariane-Rakete ins All befördert werden. Zusätzliche Starts würden aber das Projekt um mehrere Hundert Millionen Euro verteuern. Der Raketenvermarkter Arianespace weist bereits eine Verantwortung für zusätzliche Starts und damit Kostensteigerungen von sich. Wie Arianespace-Chef Jean-Yves Le Gall sagte, ist das von der EU vorgeschlagene Budget von 700 Mio. Euro für die Starts von 26 Satelliten "aus heutiger Sicht unsere Budgetlinie".

Le Gall verweist aber darauf, dass die genaue Auslegung der Satelliten "und damit der Starts bisher nicht bekannt sind". Erst nach Verhandlungen mit der europäischen Raumfahrtbehörde ESA im November sei ein genaueres Angebot möglich. Hintergrund ist eine Änderung der Ausschreibung: Die ESA fordert von den Seriensatelliten jetzt mehr Leistung und Zuverlässigkeit als bei den ersten vier Exemplaren, die vom Raumfahrtkonzern Astrium gebaut werden. "Mich wundern diese Änderungen", sagte dazu Astrium-Satellitenchef Evert Dudok.

Start einer Ariane 5: Arianespace lehnt die Verantwortung für Kostensteigerungen ab
 Start einer Ariane 5: Arianespace lehnt die Verantwortung für Kostensteigerungen ab

Galileo ist durch zahlreiche Verzögerungen und Kostensteigerungen geprägt. Die Fertigstellung wird jetzt Ende 2013 angestrebt. Die EU will die weiteren Kosten auf 3,4 Mrd. Euro begrenzen. In der Branche gibt es aber Befürchtungen von bis zu 2 Mrd. Euro Zusatzkosten. Für Arianespace ist das Galileo-Projekt einer der größten Aufträge. Laut Le Gall sollen die Satelliten mit Ariane-5- und russischen Sojus-Raketen von Kourou in Französisch-Guayana ins All befördert werden. Nach derzeitigen Planungen würde die Ariane je vier und eine Sojus je zwei Satelliten transportieren. "Die Zukunft für Arianespace ist sehr rosig, und die Galileo-Starts haben daran großen Anteil."

Google Tausendreporter Furl YiGG Mister Wong del.icio.us Webnews

Bookmarken bei ...

 

Aus der FTD vom 20.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa

 

 FTD-Services 

 Firmen des Tages 

 Nachrichten 

Staatseinstieg

Die Deutschlandtochter der niederländischen Bank ING bemüht sich um Beruhigung. mehr

Arbeitskampf

Mehr als 40 Tage schon führt Tom Wroblewski die streikende Belegschaft an - der Produktionsausfall kommt den Flugzeugbauer teuer zu stehen. mehr

FTD-Interview

Der Konsumgüterkonzern Henkel will sich zunehmend auf seine Kernmarken konzentrieren. mehr

Nach Viermetz-Abtritt

Der Börsenbetreiber stürzt sich in eine offene Konfrontation mit seinem Hauptaktionären, den Hedge-Fonds TCI und Atticus. mehr

Zahlung von Talanx-Tochter

Fünf Fonds werden mit einer Millionensumme gestützt. mehr

Neue Finanzmarkt-Behörde
Dossier Die Anstalt

Zwei Ex-Staatsbanker und ein ehemaliger Landesfinanzminister leiten die Anlaufstelle für bedrohte Geldinstitute. mehr

Konkurrenz der Discounter

Der Marktführer drosselt schonmal das Expansionstempo. mehr

Absatzflaute

Sollte sich die Krise länger hinziehen, könnten in den Pkw-Werken Arbeitsplätze wegfallen. mehr

Innovationen

Unternehmer können Lkw nur wirtschaftlich betreiben, wenn deren Verbrauchswerte so gering wie möglich sind. mehr

Knappe Finanzen

Unter europäischen Großkonzernen wächst die Sorge über die Lage der Lieferanten. mehr

Übernahme durch Bank of America

Beide Unternehmen wollen Milliarden einsparen. mehr

600-Millionen-Panne

Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatte personelle Konsequenzen gefordert. mehr

Mehr News aus Unternehmen

Unternehmen als