Das Letzte

» Ego-Googeln in der Krise «

von Isabelle Nguyen

Ein lustiges Spiel: sich selbst im Internet zu suchen. Doch wer das tut, sollte starke Nerven haben. Oder zumindest einen guten Namen.

ZUM THEMA

Es sind ja nicht die allerbesten Zeiten für Egoisten, jetzt, da alle zusammenlegen, um die Investmentbanker vor ihrem Investment zu retten. Da stimmt es froh, dass wenigstens im Internet noch gilt, dass jeder sich selbst der Nächste ist.

Eine repräsentative Umfrage hat jetzt ergeben, dass jeder dritte Deutsche schon einmal seinen eigenen Namen in eine Suchmasch... - ach was, gegoogelt hat. Das bedeutet aller Wahrscheinlichkeit nach, dass die anderen zwei Drittel entweder gelogen haben, keinen Internetzugang besitzen oder tot sind, wobei die beiden letzteren Varianten aus soziologischer Sicht auf das Gleiche hinauslaufen.

Ego-Googeln gehört mittlerweile zum Tagesablauf wie der morgendliche Blick in den Spiegel. Der Hightechverband Bitkom rät Berufseinsteigern, ihr Internetprofil vor dem Bewerbungsgespräch zu überprüfen und notfalls zu glätten - damit dem möglichen Arbeitgeber nicht als Erstes die Bilder vom letzten Nudistentreffen mit den Mädels von nebenan entgegenspringen.

Das mit dem Glätten ist allerdings so ein Problem. Bei Facebook kann man ja noch aufräumen, aber was ist, wenn der Eintrag über die eigene Beteiligung beim Wettstreit der Nachwuchspoeten erst ganz spät kommt - nach 20 Treffern zu ähnlich klingenden Synchronschwimmerinnen aus Frankreich?

Und was ist, wenn man, Gott bewahre, jetzt Investmentbanker ist und unter den ersten 40 Einträgen nur Kommentare findet, die unter das Jugendschutzgesetz fallen? Dann doch lieber Nacktbilder. Oder Google verstaatlichen.

Google Tausendreporter Furl YiGG Mister Wong del.icio.us Webnews

Bookmarken bei ...

 

Aus der FTD vom 15.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

 FTD-Services 

 Nachrichten 

Das Letzte

Da die deutsche Provinz der Finanzkrise trotzt, ist klar: Es geht aufwärts. mehr

Das Letzte

Trotz Finanzkrise scheint alles seinen gewohnten Gang zu nehmen: hier sind gute Nachrichten. mehr

Das Letzte

Nach dem Länderspiel gegen Russland geschah etwas Unglaubliches. mehr

Das Letzte

In der Krise Islands kann nur noch ein echter Held helfen. mehr

Das Letzte

Die Finanzkrise wird bald nicht mehr nur Banker, sondern auch Physiker beschäftigen. mehr

Das Letzte

Perfide Software hat die HRE-Banker denkfaul gemacht. mehr

Das Letzte

Kate Moss wurde neulich in Gold gegossen. Schönheit muss man konservieren, dachte sich Künstler Marc Quinn. mehr

Das Letzte

Herr Schneiderwind (Name geändert), ein Kleinaktionär, hat Fragen zur HRE. mehr

Das Letzte

Die nächste Blase lauert schon im Fernsehen: Es sind die Kochshows. mehr

Das Letzte

Es war einmal ein von Gott behütetes Land, in dem die Luft reiner, die Biere größer und die Bären brauner waren. mehr

Das Letzte

Die Finanzkrise besteht aus einer Reihe von Stilelementen, die wir in Deutschland bestens kennen. mehr

Das Letzte

Nur mit dem richtigen Schuhwerk kommt man von Berlin nach Moskau. mehr

Mehr News aus Das Letzte

Das Letzte als