Absatzflaute

Angst vor schlechter Bilanz bei Toyota

Auch der Branchenprimus sorgt sich um die Erträge. Der Konzern rechnet nach Medienberichten mit weniger Absatz und deutlich geringerem Gewinn. Die Aktie verliert an der Börse in Tokio kräftig.

ZUM THEMA

Toyota droht 2008 die schlechteste Bilanz seit Jahren. Angesichts flauer Absatzzahlen und des starken Yen werde der Gewinn des japanischen Autoherstellers voraussichtlich um mehr als 47 Prozent einbrechen, berichtete die Zeitung "Tokyo Shimbun" am Mittwoch.

Laut Wirtschaftsblatt "Nikkei" muss Toyota im Geschäftsjahr, das im März 2009 endet, zudem erstmals seit zehn Jahren einen Absatzrückgang hinnehmen. Die Zahl der verkauften Autos werde voraussichtlich zwei Prozent unter dem Wert des Vorjahres liegen, berichtete die Zeitung. Toyota war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. An der Börse in Tokio verlor die Aktie in einem sehr schwachen Gesamtmarkt fast sieben Prozent an Wert.

Bereits Anfang Oktober war aus Unternehmenskreisen verlautet, dass Toyota eine Senkung der Ergebnisprognose prüfe. Der nun von "Tokyo Shimbun" berichtete Einbruch des Betriebsgewinns um fast die Hälfte auf umgerechnet 7,8 bis 9,4 Mrd. Euro fällt noch größer aus als die bisherigen Schätzungen. Bislang hatten Medien über einen 40-prozentigen Rückgang spekuliert. Toyota prognostizierte bislang ein Ergebnis in Höhe von 12,5 Mrd. Euro. Die durchschnittliche Schätzung der Analysten liegt bei knapp 11 Mrd. Euro.

Kursinformationen + Charts

2.070,00 JPY -4,17 % [-90,00]
Chart
TOYOTA INDUSTR.. 2.070,00 JPY -4,17 %
GENERAL MOTORS.. 6,19 USD -5,35 %
FORD MOTOR CO... 2,10 USD -3,23 %

Laut "Nikkei" geht Toyota im Gesamtjahr von 8,3 Millionen verkauften Fahrzeugen aus, nachdem das Unternehmen ursprünglich gut 8,8 Millionen Stück angepeilt hatte. Falls der Autobauer die neue Prognose bestätigen sollte, wäre dies die zweite Senkung innerhalb von vier Monaten: Erst im Juli hatte Toyota die Prognose auf 8,5 Millionen Autos revidiert.

Weltweit leiden die Autobauer als Folge der Finanzkrise und der noch immer hohen Spritpreise unter einer Absatzflaute. Vor allem in den USA haben die großen Hersteller GM, Ford und Chrysler massive Probleme, weil ein Großteil ihrer Flotte aus spritfressenden Fahrzeugen besteht. GM erwägt die Übernahme von Chrysler. Am Dienstag war bekannt geworden, dass der US-Investor Kirk Kerkorian bei Ford aussteigt und sich wieder auf das Glücksspiel konzentriert.

Kursinformationen

Name Aktuell
% abs.
TOYOTA INDUSTRIES CO.. 2.070,00 JPY -4,17 % -90,00
GENERAL MOTORS CORP... 6,19 USD -5,35 % -0,35
FORD MOTOR CO. REGIS.. 2,10 USD -3,23 % -0,07
Google Tausendreporter Furl YiGG Mister Wong del.icio.us Webnews

Bookmarken bei ...

 

FTD.de, 22.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

 FTD-Services 

 Firmen des Tages 

 Nachrichten 

Kleinwagen-Boom

Der Konzern bietet das Modell künftig auch in Südamerika an. mehr

Spekulation um Einstieg

Der umworbene Autobauer bevorzugt als Partner aber offenbar General Motors. mehr

Nach nur einem halbem Jahr

Der 90-Jährige investiert lieber wieder ins Glücksspiel. mehr

Kurzarbeit und Zwangspausen

Deutsche Autobauer fahren wegen der schwachen Verkäufe die Produktion herunter. mehr

Innovationen

Aufgrund der hohen Benzinpreise investiert die Autobranche in alternative Antriebe. mehr

US-Autohersteller in Not

Der neue F-150 von Ford und der neue Dodge Ram von Chrysler werden derzeit an die Händler ausgeliefert. mehr

US-Autoindustrie

Der größte US-Autokonzern General Motors (GM) will die Übernahme des Rivalen Chrysler noch vor der Präsidentschaftswahl durchsetzen. mehr

Schwacher Absatz

General Motors hat die Traditionsmarke Hummer zum Verkauf gestellt. Der Autokonzern braucht dringend Bargeld. mehr

Schrumpfender Fahrzeugabsatz

Rund 100 Anbieter buhlen in der Volksrepublik um Kunden. mehr

Neuordnung der Branche

Dies würde die US-Autobranche komplett umkrempeln. In den Medien werden verschiedene Szenarien durchgespielt. mehr

Trotz Aussicht auf hohen Gewinn

Der Stuttgarter Sportwagenbauer liefert die Details zu seiner Jahresbilanz nur tröpfchenweise. mehr

Konjunktursorgen

Wie auch an der Börse führt einzig Volkswagen ein Eigenleben. mehr

Mehr News aus Autoindustrie

Autoindustrie als