Weltgrößter Windturbinenpark

Abu Dhabi steigt in Eons Windpark ein

von Michael Gassmann (Düsseldorf)

Der Energieversorger Eon verkauft einen Teil des weltgrößten Windparkprojekts, London Array, an den Ölstaat Abu Dhabi. Der Staatsfonds Masdar übernimmt ein Fünftel des Windparks, in den in den kommenden Jahren 6 Mrd. Euro investiert werden sollen.

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"Der Markt für Offshore-Windkraft wird künftig eine bedeutende Rolle spielen", sagte Masdar-Chef Sultan Al Jaber am Donnerstag bei der Vertragsunterzeichnung in London. Der Einstieg des Golfstaats verbessert die Realisierungschancen des ehrgeizigen Projekts erheblich. Der Windpark mit der Stromkapazität eines Atomkraftwerks spielt für die Erreichung der Klimaziele Großbritanniens eine entscheidende Rolle. "Ich begrüße Masdars Entscheidung sehr, in den Markt der erneuerbaren Energien in Großbritannien zu investieren", ließ sich der britische Premierminister Gordon Brown denn auch in Eons Pressemitteilung zitieren.

Browns Erleichterung ist verständlich. Die Gründungspartner des Projekts - Eon, der dänische Energieversorger Dong und der Ölkonzern Shell - hatten kürzlich selbst an der Durchführbarkeit gezweifelt. "Die Wirtschaftlichkeit ist derzeit bestenfalls marginal", sagte im Sommer Eons Landeschef in Großbritannien, Paul Golby. Grund seien hohe Stahlpreise, Engpässe bei der Turbinenversorgung und zunehmend scharfer Wettbewerb. Als Shell Anfang August ausstieg, schien der Mega-Windpark mit 271 Turbinen und 1000 Megawatt Leistung vor dem Aus zu stehen. Shell begründete seinen Rückzug damit, dass der Windpark 20 Kilometer vor der Küste von Kent die internen Renditanforderungen nicht erfülle.

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"Wir sind entschlossen, das Projekt zu realisieren", sagte dagegen ein Eon-Sprecher am Donnerstag. Künftig halten Masdar 20 Prozent, Eon 30 Prozent und Dong 50 Prozent der Anteile an London Array. Die Deutschen reichen damit die im August von Shell übernommenen Anteile an den neuen Investor weiter.

Definitive Investitionsentscheidungen in den eigentlichen Bau der Anlage hat jedoch keiner der Investoren getroffen. Eons Mittelfristplanung enthalte "die Kosten fürs Engineering, aber noch nicht für die Fundamente", so der Sprecher. Für die rechtzeitige Fertigstellung der ersten Bauphase im Jahr 2012 müssten Entscheidungen 2010 getroffen werden.

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Aus der FTD vom 17.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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