Die CDU entwickelt sich zur Sammelstelle für die weltweit dümmsten Argumente gegen Konjunkturpolitik. Dabei drängt sich eine schnelle, große und befristete Aktion auf - nicht die x-te mittelfristige Steuerreform.

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hatte diese Woche die Schlagzeile: "Steuerschecks für alle". Das kam uns irgendwie bekannt vor. Eine kleine Zeitreise in die Schröder-Rezession.

Nach Jahren wirtschaftspolitischer Nabelschau wirken Deutschlands Ökonomen in der aktuellen Globalkrise ziemlich wortkarg. Die anstehende Nachfolge des Chefsachverständigen wäre die Gelegenheit für einen Neustart.

Zum vierten Mal in 20 Jahren haben deutsche Notenbanker eine Finanzkrise völlig falsch eingeschätzt – und Zinserhöhungen binnen Wochen hektisch zurücknehmen müssen. Es ist Zeit für eine stärkere Kontrolle.

Rettungspaket oder nicht - die US-Wirtschaft geht gut ein Jahr nach Ausbruch der Finanzkrise durch die bislang kritischste Phase.

Es war einmal eine Zeit, da war das Berlin DIW ein Institut, das keynesianische Ideen hatte und dafür international auch bekannt und relativ respektiert war, während das Kieler Institut, Hochburg monetaristischen Denkens, mit ausgeprägter Neigung gegen solche Gedanken schon Sturm lief, wenn sie noch gar nicht ausgesprochen waren. Sieht so aus, als wäre das mittlerweile eher umgekehrt.

Europa koppelt sich gerade eindrucksvoll von der US-Wirtschaft ab - nur leider in die falsche Richtung. Ein Desaster, das deutsche Notenbanker und Konjunkturpaket-Neurotiker in Erklärungsnot bringt.

Die Finanzkrise hat in ihrem Jahr eins weit weniger realwirtschaftlichen Schaden angerichtet, als es monatelang prophezeit und befürchtet wurde. Vielleicht zeigt das, wie unwichtig die Finanzbranche ist.