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So ein Pflanz! Weblog

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Wurzelbehandlung

Glauben Sie nicht alles, was man Ihnen erzählt. Schon gar nicht, wenn es um Bambusgewächse geht.

KURIER Online/A.Grübling Die Beraterin im Gartencenter war eine sympathische kleine Frau. Eine Aura des Wissens umgab sie, es gab aus meiner Sicht keinerlei Zweifel an ihrer Kompetenz. Die Gartenschere trug sie in einer Art Halfter, wie Cowboys ihre Revolver. Eine Rolle Blumendraht war wie ein Armband um ihren zarten Unterarm gewickelt. Sie versicherte mir auch nach mehrmaliger Nachfrage, dass dieser Bambus keine Ausläufer bildet. "Nein, bitte, bei diesem Bambus benötigen sie doch keine Wurzelsperre. Der da breitet sich nämlich sicher nicht aus. Keine Angst!" Sie kicherte dabei und schien sich über meine Zweifel zu amüsieren.
Das war im Frühjahr 2006.

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Oh, wie ist das schön

Die Tage werden kürzer, die Socken werden länger. Der Winter steht vor der Tür. Das Gartenjahr geht zu Ende. Das riecht nach Arbeit. Viel Arbeit.

KURIER Online/Grübling Ich erspare Ihnen Details. Unser diesjähriger Projektplan "Einwinterung" ist eine in gerade noch lesbarer Schriftgröße gehaltene, dicht beschriebene A4-Seite. Ein Text, der dem Gärtner Halt gibt und den Weg zur Erschöpfung weist. Oder ihn erbleichen lässt. Aber lassen wir die Kirche im Dorf bzw. den Spaten im Schuppen.

Sämtliche Tätigkeiten, die meisten würde man am liebsten aus Zeitmangel bzw. Unwillen aufschieben, sind bei uns akribisch aufgelistet. Eine winzige Auswahl: "Hainbuchen stutzen (Straßenseite nicht vergessen!)" steht da zum Beispiel. Oder "Haselstrauch ausgraben, neben dem Feuerdorn einsetzen, frische Erde ins Pflanzloch schaufeln", "Schuppen aufräumen (Kehren, Entstauben nicht vergessen!)" oder "Schläuche einrollen, reinigen, verstauen", "Werkzeug reinigen, einölen".

Man will ja schließlich vor Beginn der kalten Jahreszeit nichts dem Zufall überlassen und Garten und Zubehör auf das kommende Jahr vorbereiten.

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Koexistenz II

Mit Ohrwürmern ist nicht gut Kirschen essen. Vor allem dann, wenn man eine Blattlaus ist. So locken Sie die nützlichen Tierchen an.

KURIER Online/Grübling Neben Bufo bufo (siehe letzter Blog "Koexistenz") gibt es noch eine Reihe weiterer nützlicher und interessanter Tiere, die Ihnen im Garten begegnen können, Arbeit abnehmen (ohne Chemie) und helfend zur Seite stehen. Im Volksmund heißt es, dass Ohrwürmer heimlich die Hörorgane Schlafender aufsuchen, sich durchs Trommelfell beißen und dann vielleicht auch noch dort ihre Eier ablegen, Nester bauen oder Partys feiern.

Ein furchtbarer Gedanke, der aber an den Haaren herbeigezogen ist. Also, seien Sie beruhigt. Ohrwürmer sehen zwar mit ihren Beißwerkzeugen gefährlich aus und würden auch mit links in Ihren Gehörgang passen, durchs Trommelfell können sie aber deswegen noch lange nicht schlüpfen. Dazu sind sie zu schwach, das Trommelfell zu elastisch (zumindest wollen wir das jetzt einmal hoffen).

Außerdem, nichts gegen Ihre Ohren, aber was soll der Ohrwurm in Ihrem Ohr? So schön ist es da auch wieder nicht für ihn. Es gibt weitaus lauschigere Plätzchen. Vor allem solche, wo auch Nahrhaftes im Überfluss vorhanden ist. Zum Beispiel in einem Luxus-Domizil.

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Koexistenz

Sie ist etwa 10 Zentimeter lang, hat Warzen, ist etwas plump, macht mit Nacktschnecken kurzen Prozess und ist unsere neue Mitbewohnerin.

KURIER Online/Grübling Solange ein Tier nicht im Besitz eines kindlich anmutenden Äußeren ist (siehe Panda- oder Eisbären-Manie), dann stehen die Chancen im Kampf um Aufmerksamkeit, weiche Herzen und Spendierhosen schlecht. Besonders schwer hat es da die Kröte, obwohl sie auch bald zu den gefährdeten Tieren gehören könnte. Die Kröte hat also "die Krot gfressn". Sagen wir es, wie es ist: Sie ist ihren Gegnern Fu Long, Flocke & Co. haushoch unterlegen. Leider. Lange galt sie als das hässlichste Tier der Schöpfung, für viele Erdenbürger ist sie das wohl heute noch.

Selbst in der Bibel kommt sie nicht gut weg: Diese sollen euch auch unrein sein unter den Tieren, die auf Erden kriechen: das Wiesel, die Maus, die Kröte, ein jegliches mit seiner Art. (3. Buch Mose 11, 29).

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Die Lavendel-Granate

Von der Ur-Großmutter überliefert, für Sie konserviert: Wie man Lavendel hübsch verarbeitet und gleichzeitig Motten in die Flucht schlägt.

KURIER Online/Grübling Als Kind mochte ich den Geruch von Lavendel nicht besonders, mit zunehmendem Alter ändern sich aber Geschmäcker – genauso wie die Schlafzeiten. War früher unter acht Stunden Schlaf nichts mit mir anzufangen, so reichen heute angeblich sechs Stunden. Ob deshalb mehr mit mir anzufangen ist, muss man meine Mitmenschen fragen. Ich denke schon, aber vielleicht täusche ich mich und gaukle mir nur was vor. Man redet sich ja gerne Dinge ein. Etwa dass man "Frühaufsteher aus Passion" ist, dass die Sommer früher schöner waren, die Musik besser. Dass Lavendel bezaubernd gut riecht, ist vielleicht auch Einbildung. Sagen wir es so: den Duft muss man mögen aber bei der Bekämpfung von Motten ist er mir allemal lieber als jede dahergerollte Mottenkugel. Deshalb: "Ja" zu Lavendel!

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Das Rasen-Orakel

Ein Stückchen Rasen aus einem Fußballstadion in Wien-Favoriten macht seinen Besitzer nicht nur glücklich. Das grüne Fleckchen sieht auch in die violette Zukunft.

KURIER Online/Grübling Sie werden denken, ich bin verrückt. Aber hätte ich es nicht selbst gesehen, würde ich es auch nicht glauben. Um Unglaubliches zu erzählen, muss ich ein wenig ausholen.

Ein Freund, nennen wir in J., war bei einem Fußballspiel, in dem sich der Ausgang der Bundesliga-Saison 2005/2006 entschieden hat.

Austria Wien gewann am 6. Mai 2006 gegen Wacker Tirol mit 2:1 und damit die Meisterschaft. Torschützen: Sionko (18.), Sebo (59.) sowie der Tiroler Gruber (23.) – das nur der Vollständigkeit halber.

Wenn Meisterschaften gewonnen werden öffnen die Stadionverantwortlichen üblicherweise die Tore zum Feld, Fans dürfen dann ausgiebig den Gewinn der Meisterschaft auf dem Spielfeld feiern. (Ausnahme: in Salzburg machen sie das nicht mehr)

Weil es so ein denkwürdiger Tag war, hat J. ein Stückchen dieses Heiligtums (ca. 8x8 Zentimeter) aus dem Horrstadion aus dem Bereich des 16ers entfernt, in dem der Siegtreffer gefallen ist (Muskelprotz Sebo hat genau dieses Grasbüschl bei seinem Antritt und dem folgenden Abstauber aus seiner Verankerung bzw. der Erdoberfläche gerissen – mit großer Wahrscheinlichkeit war es genau dieses Rasenstück - auch darüber ranken sich Gerüchte).

Sei's drum: Dieses Stückchen schenkte er – weil er nicht wusste wohin damit und keinen Garten besitzt - einem Freund, nennen wir ihn A.

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So ein Pflanz – wieder da

Kollegin Biberschick ist in der Babypause. Ich habe die Ehre, sie zu vertreten. Willkommen in meinem Garten!

A. Grübling Mit einer Dachterrasse wie Kollegin Biberschick kann ich leider nicht dienen, aber dafür mit Know-how rund um "bodenständige" Gartenarbeit.

Das "Objekt" meiner gärtnerischen Begierde ist nicht besonders groß, liegt im Westen Wiens (scharf am Wienerwald) und macht viel Arbeit. Aber auch viel Spaß.

Weil es mein erster "So ein Pflanz"-Blog ist, möchte ich auch gleich mit der Tür ins Haus bzw. Grün fallen und Ihnen die (aus Männersicht) Königsdisziplin der Gartenarbeit vorstellen: Das Rasenmähen.

Rasenmähen liegt uns Männern nämlich im Blut. Warum das so ist, kann ich Ihnen nicht erklären. Es ist eine innige Beziehung. Wahrscheinlich hat der Homo sapiens, als er sich erstmals aufrichtete, Gras gesehen. Nichts als Gras.

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Füttern verboten

Im Juli ist meist die letzte Gelegenheit, alle Pflanzen noch einmal ausgiebig zu düngen.

KURIER Online/Ulrike Biberschick Die ersten Paradeiser sind schon reif und auch Stachelbeeren und Heidelbeeren habe ich schon genascht. Die Hagelschäden waren dann doch nicht so schlimm, wie zuerst befürchtet.

Bei Paradeisern ist es übrigens wichtig, die Gießwassermenge beim Farbumschlag von Grün auf Rot etwa um die Hälfte zu reduzieren. So erhält man geschmackvollere Früchte. Auch das regelmäßige Entgeizen der Achseltriebe fördert den Fruchtansatz. Mischkultur mit Basilikum, Petersilie, Tagetes oder Pfefferminze verbessern ebenfalls den Geschmack.

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Hausbesetzung

In dem Vögelhäuschen auf meiner Terrasse nistet bereits das zweite Meisenpärchen.

KURIER Online / Ulrike Biberschick Eigentlich dachte ich immer, dass sich für ein bereits benutztes Vogelnest bzw. Häuschen keine neuen Mieter finden. Falsch gedacht: In dem Vögelhäuschen auf meiner Terrasse nistet schon die zweite Besetzung. Die ersten Jungvögel sind Mitte Mai ausgeflogen, nun schreien erneut junge Meisen den ganzen Tag nach Futter. Und ihre Eltern sammeln fleißig Läuse und andere Schädlinge, um sie ihnen in den Schnabel zu stopfen. Ein Paar mit Jungen frisst immerhin bis zu 150 kg Raupen und Insekten pro Jahr.

Vielleicht habe ich diesmal das Glück, ihnen bei den ersten Flugversuchen zuzusehen. Bis jetzt habe ich das leider immer verpasst.

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Hagelschäden

Der Hagelsturm vor zwei Wochen wütete zerstörerisch: Keine Chance, um 130 Töpfe in Sicherheit zu bringen.

KURIER Online/Ulrike Biberschick Wie kann man Pflanzen sturmsicher machen", fragt Leserin Katharina L. und hat auch gleich selbst eine gute Antwort parat: "Neuer Standort, Windschutzzaun, Pflanzen so setzen, dass sie sich gegenseitig schützen." Viel mehr wäre mir auch nicht eingefallen. Am ehesten noch: Einheimische, robuste Pflanzen setzen, die an das hiesige Klima bestens angepasst sind. Also weg von den Exoten hin zu Gewächsen, die schon unsere Vorfahren in ihren Bauerngärten gehegt und gepflegt haben.

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Schattenseiten

Manche Rückschläge muss man wegstecken: Weichselbäume ohne Früchte, Pfingstrosen mit Hitzeschock und Läuse an Rosen.

KURIER Online/Ulrike Biberschick Das Leben als Gärtnerin hat nicht nur seine Sonnenseiten. Auch Schatten ist im Überfluss vorhanden und manche Rückschläge muss man wegstecken.

So haben meine beiden Weichselbäume praktisch über Nacht fast alle ihre Früchte verloren. Ich habe keine Ahnung warum, ich kann nur rätseln: Haben sie eine mysteriöse Krankheit, habe ich zu spät, weil erst Anfang Mai, gedüngt oder war es ihnen einfach zu heiß? Ich weiß es nicht. Auch meine Recherche im Internet blieb ohne Erfolg. Sicherheitshalber habe ich die abgefallenen Früchte eingesammelt und vernichtet, um eine Ansteckung im nächsten Jahr zu verhindern – falls es sich doch um eine Krankheit handelt.

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Die Eisheiligen sind bald vorbei

Mit der "kalten Sophie" am 15. Mai fällt der Startschuss: Frostempfindliche Pflanzen dürfen nach draußen.

KURIER Online/Ulrike Biberschick Meine Paradeiserpflanzen stehen noch am Fensterbrett in der Wohnung. Nun überlege ich, sie schon auf die Terrasse zu stellen. Immerhin liegen die Nachttemperaturen in Wien schon bei zehn Grad.

Laut altem Volksglauben wird das milde Frühlingswetter erst mit Ablauf der "kalten Sophie" stabil (Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist). Mit dem Klimawandel hat damals eben niemand gerechnet.

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Foto vom Autor Ulrike Biberschick Unkräuter gibt es für Ulrike Biberschick und Alexander Grübling nicht. Was auf ihrer Dachterrasse und in seinem Garten sonst noch so wächst, kriecht und fliegt, wird hier erzählt.

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