FTD-SERIE Das Bankenbeben

Die Finanzkrise verändert die weltweite Bankenlandschaft rasant. Pleiten, Fusionen, Ausverkäufe - die Finanzwelt wird von einem Beben erschüttert, bei dem kaum ein Stein auf dem anderen bleibt.


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Die Ereignisse vom 3. Dezember

Neuseeland prügelt Zinsen herunter

Die neuseeländische Zentralbank hat die Leitzinsen erneut zurückgenommen - diesmal gleich um 150 Basispunkte. Öl notiert nahe dem Dreijahrestief. Neue Hoffnungen auf geringere Zinsen ziehen die US-Börsen ins Plus: Die Notenbank Fed sieht in ihrem Konjunkturbericht kaum noch Inflationsrisiken. FTD.de protokolliert die Ereignisse der Finanzkrise.

Artikel-Sammlungen im Überblick:

  • Ticker zur Finanzkrise als RSS-Feed
  • Das Bankenbeben
  • Märkte in Aufruhr
  • Analyse des Desasters
  • Die Kollateralschäden
  • Die Ursprünge der Finanzkrise
  • 23.42 Die neuseeländische Zentralbank hat die höchste Leitzinssenkung ihrer Geschichte beschlossen: Bei der vierten Zinssenkung seit Juli schraubte die Zentralbank den Schlüsselzins um 150 Basispunkte auf 5 % zurück. Das ist der tiefste Stand seit Dezember 2003. Die Notenbank kündigte außerdem weitere Zinsschritte an, um die Wirtschaft aus der Rezession zu holen und von dem globalen Abschwung abzukoppeln. Analysten, die mit der höchsten Senkung seit Einführung des Leitzinssatzes 1999 gerechnet hatten, gehen bereits im Januar von einer weiteren Senkung um 100 Basispunkte auf dann 4 % aus.

    23.12 Der Preis für ÖL-Rohöl liegt nahe des Dreijahrestiefs: Zum Ende des regulären Handels an der New Yorker Warenterminbörse Nymex wurde für ein Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI SPOT 46,79 $ gezahlt. Das sind 17 Cent oder 0,4 % weniger als am Vortag. Hintergrund sind Sorgen um eine weltweite Wirtschaftskrise, die die Nachfrage einbrechen lassen würde. Die Notierungen fielen, obwohl die wöchentlichen Lagerdaten der Regierung in Washington überraschend einen Rückgang der bestände auswiesen.

    22.07 Die Wall Street hat den Aktienhandel am Mittwoch mit Aufschlägen beendet. Die Standardwerte im Dow Jones schlossen bei 8592 Punkten und damit um 2,1 % über dem Vortagesniveau. Der breit gefasste S&P; 500 stieg um 2,6 % auf 871 Zähler. An der Nasdaq gewann der Composite-Index sogar 3 % auf 1492 Punkte. Zuvor hatte die Notenbank Fed in ihrem Konjunkturbericht Beige Book zwar ein düsteres Lagebild gezeichnet. Zugleich betonte die Notenbank aber, die Inflationsrisiken seien deutlich gesunken. Damit nimmt die Hoffnung zu, dass die Fed die Zinsen in dieser Woche auf bis zu 0,25 % senken wird.

    20.57 Die US-Börsen sind nach Veröffentlichung des Beige Book durch die Notenbank Fed wieder ins Plus gedreht. In dem Konjunkturbericht heißt es zwar, die wirtschaftliche Talfahrt des Landes habe sich im Herbst fortgesetzt. Zugleich seien aber die Inflationsrisiken deutlich gesunken. Das macht Anklegern offenbar Hoffnung auf eine starke Zinssenkung durch die Fed in dieser Woche. Notenbankgouverneur Jeffrey Lacker machte zugleich deutlich, die Fed sehe kaum Risiken eines fortgesetzten Preisverfalls. Sollte es dennoch zu Deflation kommen, stehe die Fed bereit, ihr jüngst erweitertes geldpolitisches Instrumentarium voll einzusetzen, betonte Lacker.

    20.27 Die US-Wirtschaft hat nach Einschätzung der US-Notenbank Fed ihre Talfahrt im Herbst fortgesetzt. Die Wirtschaftsleistung habe seit Anfang Oktober nachgelassen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht Beige Book. Der Konsum schwächele, was nach Erkenntnissen der Fed insbesondere der Einzelhandel und die Automobilindustrie zu spüren bekommen. Gleichzeitig habe der Preisdruck nachgelassen. Die Lage am Arbeitsmarkt verdüstere sich. Die Wall Street reagiert in Hoffnung auf weitere Zinssenkungen leicht positiv: Das Minus im Dow Jones verringerte sich etwas.

    19.53 Die US-Börsen haben in der zweiten Handelshälfte wieder Verluste verzeichnet: Nach schwachem Start und einem zwischenzeitlichen Ausflug in die Gewinnzone lag der Dow Jones im Nachmittagsgeschäft gut 100 Punkte unter Vortagesschluss. Der neuerliche Stimmungsumschwung erwischte auch den Composite-Index an der Technologiebörse Nasdaq und den marktbreiten S&P; 500.

    18.54 Deutschland wird nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos auch im Jahr 2008 Exportweltmeister. "Die vorläufigen Daten belegen: Deutschland kann auch 2008 Exportweltmeister bleiben", sagte Glos der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" unter Berufung auf neue Zahlen der Welthandelsorganisation WTO.

    Laut WTO habe Deutschland bis September Waren für 1157 Mrd. $ ausgeführt, 20,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Abstand zum Verfolger China habe sich kaum verringert, weil dessen Exportwachstum mit 22,3 Prozent geringer ausgefallen sei als erwartet worden war. Im Vorjahr sei die chinesische Ausfuhr noch um 27 Prozent gewachsen.

    18.05 Die französische Großbank BNP Paribas darf die belgischen und luxemburgischen Ländergesellschaften des Finanzkonzerns Fortis übernehmen. Die Europäische Kommission hat die Transaktion gebilligt. Allerdings muss BNP Paribas das belgische Konsumentenkreditgeschäft von Fortis verkaufen. Ansonsten hätte das Institut nach der Übernahme eine marktbeherrschende Stellung inne gehabt, so die Wettbewerbsbehörde.

    18.00 Der deutsche Aktienmarkt hat in der letzten Handelsstunde kräftig zugelegt und freundlich geschlossen. Der Leitindex Dax ging mit plus 0,78 Prozent auf 4567,24 Zähler aus dem Handel. Der MDax rückte um 0,67 Prozent auf 5173,31 Zähler vor. Der TecDax stieg um 0,64 Prozent auf 479,46 Punkte.

    Filetstücke der Bank Lehman Brothers werden versteigert
     Filetstücke der Bank Lehman Brothers werden versteigert

    17.54 Die Versteigerung des Vermögensverwaltungssparte der kollabierten US-Investmentbank Lehman Brothers beginnt am Mittwoch. Bislang hätten drei Bieter Offerten vorgelegt, sagte ein Rechtsanwalt der Bank vor Journalisten. Der lukrativen Sparte gehört unter anderem das Haus Neuberger Berman an. Bislang war nur ein Bieter bekannt: Eine Gruppe bestehend aus den Finanzinvestoren Bain Capital und Hellman & Friedman hat 2,15 Mrd. $ geboten.

    17.20 Die Anleger rechnen noch für diesen Monat mit einer weiteren deutlichen Zinssenkung in den USA. Entsprechende Terminkontrakte (Fed Fund Futures) zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Senkung auf 0,5 Prozent inzwischen bei 52 Prozent gesehen wird. Die übrigen 48 Prozent gehen sogar von einer Senkung auf nur noch 0,25 Prozent aus.

    16.57 Die Wall Street dreht nach rund eineinhalb Handelsstunden ins Plus. Zuletzt waren es 36 Punkte oder 0,4 Prozent. Zeitweise hatte das Minus 185 Punkte oder 2,2 Prozent betragen. Die größten Kursgewinne verzeichnete der Finanzkonzern Citigroup mit einem Aufschlag von 6,2 Prozent. Der Technologieendix Nasdaq Composite legte mit 1,8 Prozent noch stärker zu als der Dow. Der Dax folgt der Wall Street ins positive Terrain.

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    FTD.de, 03.12.2008
    © 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa

     

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