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Superman und Golem |
Der Comic als Medium jüdischer Erinnerung ist das Thema einer Ausstellung des Jüdischen Museums in Frankfurt. Von Donnerstag an bis zum 22. März 2009 werden Werke von mehr als 40 Comiczeichnern präsentiert. Themenbereiche sind unter anderem Superhelden und ihre jüdischen Schöpfer, witzige, skurrile und tragische Geschichten, jüdischer Alltag und die Schatten des Holocaust.
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Noch mehr Opium für das Volk |
Ausstellung "Medium Religion": Das ZKM in Karlsruhe beleuchtet die medialen Aspekte des Glaubens.
Zwei Kernaussagen bestimmen die Ausstellung "Medium Religion" im Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe. Erstens: Religionen bedienen sich heute verstärkt der Massenmedien, um ihre Botschaft zu verkünden. Fernsehen und zunehmend auch das Internet als global gestalt- und abrufbare Plattform sind an die Stelle von Schrift und Buch getreten – schneller und einfacher gestalten sich etwa Herstellung, Reproduktion, Verbreitung und Speicherung von Videos. Dabei drängt der vormals im Privaten verhaftete Glauben über neue technische Kanäle offensiver in die Öffentlichkeit – und er schiebt sich solchermaßen zurück in das kollektive Bewusstsein. Zweitens: Religionen stellen an sich eine Art Medium dar. Die Wiederholbarkeit des religiösen Rituals findet ihre gegenwärtige Entsprechung in der Reproduktion, die vom technischen Fortschritt ermöglicht wurde und den Massenmedien zugleich als Grundlage dient.
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Die Kinks in einer großen Box |
"Picture Book": Umfangreiche Werkschau auf sechs Discs.
Wien. "Picture Book" (Universal) nennt sich eine so eben erschienene umfassende Werkschau der Kinks. Auf sechs Discs wird die Geschichte der britischen Pop-Gruppe chronologisch in Songs erzählt. Die Tonträger stecken in einer aufwändig gestalteten Box, dazu gibt es noch ein Booklet mit Informationen über die Band sowie zahlreichen Fotos. Mindestens zehn Tracks dürften auch für eingefleischte Fans Neuland sein: Diese wurden bisher noch nirgends veröffentlicht.
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Der Klang zersägter Herzen |
Konzert.
Wie er es mit den Erinnerungen hält, erklärt Stuart A. Staples so: "I keep them away from me. They won’t be what I want them to be. Das ist nur richtig, immerhin changiert der 43-Jährige, dessen Bariton an Leidgenossen wie Ian Curtis oder Nick Cave erinnert, mit seiner Lonely Hearts Club Band "Tindersticks" zwischen sanfter Melancholie und schwerer Depression. Das Leben ist so einfach nicht. Probleme können, dürfen, müssen daher auch über das Vergessen bewältigt werden.
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Erneuter politischer Hick-Hack um ORF |
Medien-Staatssekretär erwägt eine Ablösung des Managements.
Ostermayer-Ansage zu ORF erhitzt die Gemüter. ÖVP-Stiftungsrat stimmt Staatssekretär zu. Wien.Zu einem politischen Hick-Hack haben am Mittwoch die Aussagen von Medien-Staatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ) zum ORF geführt. Der engste Mitarbeiter von Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann hatte im ORF-Radio durchklingen lassen, dass das ORF-Management abgelöst werden müsse, wenn es im Frühjahr kein mehrheitsfähiges Strukturkonzept vorlegen kann. In einer Aussendung relativierte Ostermayer später seine Aussagen.
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Berliner Philharmoniker live im Internet |
Die Berliner Philharmoniker sind in Zukunft auf der ganzen Welt live im Internet zu hören und zu sehen. Vom neuen Jahr an wird das Orchester über die "Digitale Konzerthalle" gegen Gebühr alle Auftritte im Internet sowie Aufzeichnungen anbieten.
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Die Süße des Ungefähren |
Konzert.
Natürlich können sie auch Beethoven spielen. Natürlich darf man sich darauf freuen. Doch ein Konzertbesuch beim Radio-Symphonieorchester (RSO) Wien: Das heißt eben nicht, einem Blockbuster nach der Pause entgegenzufiebern; auch nicht, die zeitgenössische Musik davor allenfalls zu erdulden. Nein, hier ist dieses Moderne, das kommerzorientierte Orchester allenfalls zwischen zwei Klassik-Hits verstecken können, die eigentliche Attraktion. Und das oft in idealer, weil klangsinnlicher Wiedergabe durch den Chefdirigenten Bertrand de Billy.
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Bodensee-Literaturpreis für Köhlmeier |
Der "Meister des Erzählens" bekommt Auszeichnung für "Abendland" und sein Gesamtwerk.
Überlingen. Der Vorarlberger Schriftsteller Michael Köhlmeier (59) hat am Sonntag den Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen erhalten. Die mit 5.000 Euro verbundene Auszeichnung wurde ihm bei einem Festakt für seinen Roman "Abendland" sowie für sein Gesamtwerk überreicht. In ihrer Laudatio nannte Ulrike Längle von der Vorarlberger Landesbibliothek den Preisträger einen "Meister des Erzählens".
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Eine Rätsel-Rallye für Literaturgourmets |
Schauspielhaus-Uraufführung: "Krieger im Gelee" von Claudius Lünstedt.
Winzige Krieger "im Gelee zwischen den Hirnwindungen" piesacken einen an der Weltordnung zweifelnden Intellektuellen derart, dass er sich schließlich als Verbrecher versucht und einen 14-Jährigen entführt: Der deutsche Jungdramatiker Claudius Lünstedt, geboren 1973, rollt diesen Fall aus der Sicht dreier Betroffener auf. Opfer, Täter und eine unwissentlich ins Geschehen verstrickte Frau legen in assoziativen, Satzfragmente ohne Punkt und Komma aneinander reihenden Monologen Zeugnis ab. Teilweise überlappen sich ihre Geschichten, doch im Detail tun sich immer neue Widersprüche und Ungereimtheiten auf. Jede Wahrnehmungsperspektive hat ihre eigene Wahrheit.
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Tanzquartier Wien: Komm, spiel mit mir! |
Performance.
(hek) Der Straßenköter ist bockig, die Pudeldame möchte am liebsten den ganzen Tag am Bauch gekrault werden, und die Promenadenmischung stolziert mit geschwellter Brust: Das französisch-österreichische Kollektiv "Superamas" kuratiert derzeit die Programminsel "It’s Our Pleasure" im Tanzquartier Wien und taucht kopfüber in die Welt der Kindheit – in ihrem Prolog zur Performance führen sie einander an der Leine und spielen Herrchen und Hund. Als Kind war alles ganz einfach: Sobald Papa den neuen Fernseher aus der riesigen Schachtel gehoben hatte, wurde der Karton zum Haus umfunktioniert. Ähnlich verspielt und fantasievoll zeigt sich Miet Warlop in ihrer Performance "Creatures in Progres" und entwirft eine absurde Szenerie, in der Menschen und Alltagsgegenstände verschmelzen.
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Horst Tappert ist tot |
München. Wie die Münchner Illustrierte "Bunte" am Montag unter Berufung auf Horst Tapperts Frau Ursula berichtete, starb der Schauspieler am vergangenen Samstag (13.12.) im Alter von 85 Jahren in einer Münchner Klinik. Tappert wurde als langjähriger "Derrick"-Darsteller bekannt.
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