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31.03.2008    15:10 Uhr Drucken  |  Versenden  |  Kontakt
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Hacker-Angriff

Nur der Pinguin hielt durch

Profi-Hacker suchten nach Sicherheitslücken in den Betriebssystemen Mac OS X, Windows und Linux. Doch nur eines blieb ohne Fehl und Tadel.

Pinguin, ap
Der Pinguin hat gewonnen: Linux hat sich beim Hackerwettbewerb nicht knacken lassen.
Foto: ap
 

Im Rahmen des Hackerwettbewerbs "Pwn to Own" sind mit Mac OS X und Windows ausgestattete Geräte durch Lücken in Safari und Flash kompromittiert worden. Nur das Open-Source-System Linux konnte den Experten-Attacken erfolgreich standhalten. Bei dem vom Sicherheitsunternehmen TippingPoint gesponserten Ereignis bei der Sicherheitskonferenz Cansecwest Ende der vergangenen Woche konnten Experten Laptops gewinnen, wenn sie sich via Zero-Day-Exploits Zugriff auf Dateien im System verschafften.

"Ein interessanter Wettbewerb, denn nicht jeder hat die Fähigkeit, Zero Days zu finden", urteilt Mikko Hyppönen, Security-Spezialist bei F-Secure. Mit OS X Leopard 10.5.2 auf einem MacBook Air, Vista Ultimate SP1 auf einem Fujitsu-Gerät und Ubuntu Linux 7.10 auf einem Sony-Notebook waren die drei großen Betriebssystem-Namen als Angriffsziele am Start.


Die drei Zielsysteme waren auf dem jeweils aktuellsten Stand. Am ersten Tag des Wettbewerbs war den Teilnehmern nur der Angriff über das Netzwerk auf das Betriebssystem an sich möglich. Dabei gab es ein für die Betriebssystem-Hersteller durchaus erfreuliches Ergebnis, denn hier gab es zunächst keinen erfolgreichen Hack-Versuch.

"Das ist eine deutlich bessere Situation, als es vor zwei Jahren der Fall gewesen wäre", meint Hyppönen. In weiterer Folge wurden die Angriffsvektoren jedoch ausgeweitet. Am zweiten Wettbewerbstag wurden auch Angriffe zugelassen, die Standardanwendungen betreffen und Nutzerinteraktion erfordern. Dazu zählen etwa Methoden, die Lücken in E-Mail- oder Browser-Software nutzen.

Für den letzten Tag des Wettbewerbs wurden die Regeln noch weiter aufgelockert, Angriffe konnten auch über nach Ansicht der Jury populäre Anwendungen von Drittanbietern durchgeführt werden.


Schon am zweiten Tag war es soweit

Der Browser wurde OS X am zweiten Tag zum Verhängnis. Ein Team von Independent Security Evaluators (ISE) um Charlie Miller konnte durch eine Lücke in Apples Browser Safari das MacBook Air und 10.000 Dollar gewinnen. Der Sicherheitsexperte gab an, sein Team habe sich für Leopard als nach ihrer Einschätzung leichtestes Angriffsziel entschieden. Apple und Safari waren schon einmal in die Schusslinie von ISE geraten, als die Sicherheitsexperten im Juli 2007 die Entdeckung der ersten Sicherheitslücke des iPhone verkündeten.

Am dritten Tag konnte ein Team rund um Shane Macaulay vom Sicherheitsberatungs- und Softwareentwicklungsunternehmen Security Objectives eine Lücke in Adobes Flash für einen erfolgreichen Angriff auf Windows nutzen, der dem Team zusätzlich zum Fujitsu-Laptop 5.000 Dollar einbrachte. Linux konnte bei dem Spezialisten-Wettbewerb nicht geknackt werden, was nach Hyppönens Ansicht durchaus als Zeichen für eine insgesamt bessere Sicherheit des Betriebssystems zu werten ist. "Es gibt noch einiges zu tun", meint Hyppönen allerdings angesichts der beiden erfolgreichen Angriffe.


Noch keine Infos über die Schwachstellen


Genauere Informationen über die beiden Lücken wurden zunächst nicht allgemein veröffentlicht, sondern TippingPoints Zero Day übergeben. Diese leitet Details zunächst an Apple respektive Adobe weiter. Die beim Wettbewerb erfolgreichen Sicherheitsexperten haben sich verpflichtet, erst dann der Öffentlichkeit genaueres über die Schwachstellen bekannt zu geben, wenn die Anbieter entsprechende Patches fertiggestellt haben.


(sueddeutsche.de/pte/mia)

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Leserkommentare (11)



01.04.2008 12:32:58

yarx: I-Net-Security Specialists and Patches?

Herrschaften bitte, es ist doch völlig egal mit welchem OS man in's Netz geht? Eiserne Regel, wo was raus geht, geht auch was rein, kapiert? Hacken kann man jedes OS, ganz und besonders über's I-Net! Übrigens, "WINDOWS" ist ein germanisch abgeleitetes Wort für "WINDAUFS"! Die Germanen kannten keine Fenster (Lateinisch - Fenestra), sondern nur eben "WINDAUFS" in Ihren Behausungen als Abzug für Ihre Feuerstellen! Ich frage mich gerade, ob so manch einer weiss, was Media Access Control (HEX) und eine IP Adresse sind, und warum die beiden aneinander gebunden werden (Binding) ? Regards to Mr. Gates ;-)


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