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Das Letzte

Müntes Message

von Heiko Metzger

Die Bundesregierung sollte ihre Kommunikation auf Englisch umstellen.

Franz Müntefering hat aufgerüstet. Heuschrecken nennt er jetzt "Hoppers". Natürlich meint der SPD-Chef nicht hüpfende Insekten, sondern gefräßige Hedge-Fonds und Private-Equity-Gesellschaften.

Vor vier Jahren hat Müntefering öffentlich bekannt, dass er Englisch weder spricht noch versteht. Ganz ohne Verständnis für die Sprache des internationalen Finanzkapitalismus hat es der gelernte Industriekaufmann dennoch an die Spitze der deutschen Sozialdemokratie geschafft. Sein Erfolgsrezept: Was er nicht versteht, mag er nicht. Hedge-Fonds, Cross-Border-Leasings, Bailouts und Mergers waren ihm stets zuwider. Gegen diese Bestien aus den Wolkenkratzerbüros amerikanischer Investmentbanken kämpfte Müntefering. Seine schärfste Waffe war das Wort Heuschrecke.

Die Heuschrecke eroberte die Nachrichten, 2005 wurde sie Börsenunwort des Jahres. 2008 nun segnet der weltweite Bankrott des Finanzkapitalismus Münteferings Worte ab. Aber sein Ruhm als Kassandra der Finanzwelt blieb bisher auf Deutschland beschränkt. "Hoppers" wird das ändern. Müntes Botschaft wird den Globus umrasen, als sei sie ein zweitklassiger Hypothekenkredit aus den USA.

Kanzlerin Merkel sollte es Müntefering gleichtun. Sie will kein milliardenschweres Konjunkturpaket. Ihr Argument: Haushaltsdisziplin. International versteht das niemand. Wenn Merkel es Budgetary Discipline nennen würde, könnte die Kanzlerin weltweit auf Verständnis hoffen. Auch ließe sich wunderbar der Koalitionspartner ärgern. Der SPD-Chef versteht doch kein Englisch.