In Kürze steigt Salzgitter in den Dax auf. Das allein wäre noch kein Grund, die Aktie zu kaufen. Dafür gibt ein anderes Argument: Der Stahlhersteller ist gut gewappnet für die Krise, die staatlichen Hilfspakete nehmen Druck von der Branche.
Wolfgang Hagl schreibt als freier Autor für die FTD.
Die Stahlbranche bekommt traditionell als eine der ersten den Konjunktureinbruch zu spüren. Das trifft auch auf den deutschen Hersteller Salzgitter zu. Zwar sind in der aktuellen Bilanz noch keine Anzeichen einer Schwäche erkennbar - das dritte Quartal endete mit einem Rekord - im Aktienkurs spiegeln sich die zu erwartenden Probleme aber bereits deutlich wider. Seit dem Jahreshoch im Mai schmolz der Unternehmenswert um zwei Drittel oder 5,6 Mrd. Euro zusammen.
Mit dem verbliebenen Börsenwert von rund 3 Mrd. Euro schaffte es der Konzern dennoch, in die erste Börsenliga aufzusteigen. Vom 22. Dezember an ist Salzgitter im Dax vertreten. Das steigert nicht nur das Ansehen. Auch viele Fonds, die den Index abbilden, müssen Salzgitter-Aktien im Portfolio haben.
Ein Kaufgrund ist dies aber nicht. Denn der Effekt ist nur von kurzer Dauer und wird spätestens nach der Dax-Aufnahme verflogen sein. Viel wichtiger für die Kursentwicklung ist die künftige Situation auf dem Stahlmarkt. Salzgitter verfügt zwar über eine gute Marktposition, der jüngste Absturz der Stahlpreise sowie der massive Ausbau von Lagerbeständen belasten jedoch den Konzern. Aufgrund eines weiteren Auftragsrückgangs kürzt der Konzern im Dezember und Januar die Produktion in zwei Segmenten der Stahlverarbeitung um 30 Prozent.
Zwar hält Salzgitter noch an seinem Gewinnziel für 2008 von rund 1 Mrd. Euro fest, die Aussichten für das nächste Jahr sind aber schon deutlich schlechter. Über das Ausmaß der Krise gehen die Meinungen jedoch auseinander. Optimisten verweisen beispielsweise auf das rund 400 Mrd. $ schwere Konjunkturpaket der Chinesen. Selbst wenn das Gros des Geldes inländischen Konzernen zugutekäme, hat das Programm globale Auswirkungen. Denn China hat nun viel mit sich selbst zu tun und wird daher nicht mehr so stark auf dem Weltmarkt präsent sein. Dies reduziert den Importdruck und könnte die Auftragsbücher der europäischen Konkurrenten wieder füllen. Neben China planen auch die USA ein großes Infrastrukturprogramm zur Stützung der Wirtschaft.
Rochus Brauneiser, Analyst bei Kepler, ist von dem chinesischen Konjunkturpaket jedoch nicht überzeugt, da die Maßnahmen vor allem den chinesischen Stahlherstellern helfen sollen. Brauneiser behält daher seine negative Einschätzung für den Sektor bei.
FTD.de, 14.12.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD; Quelle: Bloomberg
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